Licthbild-Bühne (May 1912)

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Seite 12 L ■ B ■ B No. 19 Projektionen bei Tageslicht. ,,l> ie Dunkelheit in den Kinos hat D die Hauptschuld an der Anfein¬ dung derselben. Es ist dieselbe ... m\ Dunkelheit, die im Theater während der Aufführungen herrscht, aber beim Kino ist sie ein „Krebsschaden“. In den Schulen aber ist es besonders wünschens¬ wert, kinematographische Vorführungen nicht nur im Dunkeln veranstalten zu können und so wird denn der Frage immer wieder besondere Sorgfalt ge¬ widmet, wie es möglich wäre, bei Tages¬ licht zu projizieren. Und den Kino¬ theatern käme es zu gute, wenn das Publikum nicht erst das Ende eines Bildes und das Aufflammen der Saalbeleuchtung abwarten müßte, um seine Plätze einzu¬ nehmen, bezw. das Lokal zu verlassen. So beschäftigen sich denn die „Er¬ finder“ mit der Idee sehr eingehend und auf verschiedene Weise versuchen sie das Problem zu lösen. Als unpartei¬ isches Organ der Branche wollen wir, ohne der einen oder der anderen Art den Vorzug zu geben, anführen, was alles zur Ermöglichung der Projektionen bei Tageslicht in Betracht kommt. Eine Lösung proponiert einen Vorraum, der besonders hell und grell erleuchtet wird, und in diesem röhrenartigen Ansatz des Kinoapparates sollen besonders ge¬ schliffene Linsen derart arrangiert werden, daß sie eine scharfe Beleuchtung der Leinwand verursachen, ähnlich den be¬ kannten Vorrichtungen, um dunkle Räume von außen besser mit Tageslicht zu ver¬ sehen. Das grelle Licht der Leinwand müßte den Einfluß des Tageslichtes stark überwinden. Als ein erprobtes Mittel gilt die Art, die Leinwand zu isolieren, d. h. an den Seiten derselben von einander unab¬ hängige Vorhänge und Reflektoren an¬ zubringen und so die Gasflammen und die Glühbirnen der Saalbeleuchtung, im Freien aber das Sonnenlicht von der Leinwand fernzuhalten. Des Ferneren wurden Versuche ge¬ macht, durchscheinend zu projizieren und dabei die Leinwand mit einer Art Dunkel¬ kammer zu umgeben, die nur auf der mit der Leinwand paralell laufenden Seite für die Beschauer frei wäre. Aller¬ dings würde dies oft die Anzahl der Beschauer limitieren. Der Erfinder hat nebenbei versucht, die Leinwand derart zu imprägnieren, daß sie für das von hinten kommende Licht des Kinoapparates, nicht aber für das etwa trotz des dunklen Saales auf sie fallende Tageslicht em¬ pfänglich sei. Dem schließt sich ein Verfahren an, die Leinwand, auf die von vorne projiziert wird, mit einer matten Schicht zu ver¬ sehen, die für das Lampenlicht des Apparates viel empfänglicher ist, als für das Tageslicht. Oder es werden Spiegel als Bilderwand empfohlen, die eine ge¬ schwärzte Rückwand haben, um die In¬ tensität des Tageslichtes abzuschwächen. Ein anderer versuchte eine ganze Serie besonders konstruierter und plazierter Wände, so daß die Wand, die eigentlich nur zur Aufnahme der Projektion dient, ganz im Schatten zu liegen kommt. Es ist erstaunlich, daß trotz der Er¬ folge, die die Projektion im hellerleuch¬ teten Saale auf der Brüsseler Ausstellung hatte, man noch fast überall im Dunkeln projiziert. F. de Mare hat dort die Feuer¬ taufe seines Systems bestanden, daß diese wichtige Frage ohne Nachteil für die Vorführungen löst. Sein Prinzip beruht in der mehr oder weniger wagrechten Lage der Leinwand, um sie soviel als möglich dem sie direkt umgebenden Lichte zu entrücken. In dem Augenblick, wo die Leinwand horizontal liegt, ist es nötig, die Projektionen durch Spiegelung dem Beschauer sichtbar zu machen, damit das geworfene Bild gehörig auf die wag¬ rechte Leinwand falle, wird auch hierzu des Oefteren ein mehr oder weniger großer Spiegel nötig sein, dort, wo eine direkte senkrechte Projektion nicht mög¬ lich ist. Infolgedessen ist folgende Einrichtung geboten: Die Leinwand liegt horizontal auf, der Zuschauer befindet sich stets auf der gleichen Stelle zur Leinwand, der Vorführer vermag daher mit dem Apparat fünf verschiedene Stellen ein¬ zunehmen; ober- oder unterhalb der Leinwand, rechts oder links von derselben oder an jener Seite der Leinwand, die dem Beschauer gegenüber liegt. Die Leinwand soll durchscheinend sein, der Spiegel, der das Bild dem Beschauer reflektiert, muß immer so breit sein, wie die Leinwand. Seine Höhe muß 1,414 mal so lang sein, wie das Seitenmas de r Leinwand. Der Spiegel, der die Pro¬ jektion dort, wo diese senkrecht nicht ausgeführt werden kann, auf die Leinwand wirft, wird um so kleiner sein, je weiter von der Leinwand und je näher zum Apparat er angebracht werden kann. Projiziert man von der Seite, von rechts oder links, so müssen Diapositive um¬ gestellt, Films durch einen entsprechen- Bildumdreher projiziert werden. In Sälen, wie z. B. Schulen u. dergl. wird ein gewöhnlicher Spiegel von 1 m Breite und 1,414 m Höhe an der dunkel¬ sten Stelle des Saales an die Wand ge¬ hängt. Lotrecht über dem Spiegel wird an der Saaldecke eine Fläche von 1 Qua¬ dratmeter von den Seiten mittelst einer Draperie eingefaßt, derart, daß vorne vor dem Spiegel ein Lambrequin von etwa 30 cm entsteht. Die Saaldecke muß natürlich eben und glatt und matt-weiß gestrichen sein. Der Spiegel wird 45 Grad schräg gestellt, oben an der Wand, unten dagegen vorstehend, der Apparat wird ihm gegenüber derart aufgestellt, daß die optische Achse das Zentrum des Spiegels treffe. Um und vor dem Apparat befinden sich die Zuschauer und es ge- ondor-Film Ges. m. b. H. BERUH SW. 48, Friedrich.traBe 235 Telefon Holtendorf 450. oi 01 ot Telegramme Kondorfilm. Wirkliche Sorgenbrecher sind unsere gemischten Programme mit Schlager. » Sie machen den Preis - wir tun den Rest. «