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Seite 18 L • B ■ B No. 26 festlegen und regeln, es handelt sich nur einzig und allein darum, den Fabrikanten zu finden, der die Opfer nicht scheut, selbst wenn sie solche bleiben. Denn die Aufnahmen, deren Kopien, die Ver¬ teilung derselben, die Versorgung mit Apparaten, der ständig rollende Verkehr kosten Geld. Wird aber die Sache ge¬ hörig in Angriff genommen, so wird die Schule der richtige Förderer des Kinos werden, und der Mann, der diesem Zweck mit großen Mitteln zu Hilfe eilt, wird dann auch seine Rechnung finden können. Es liegt ein gewisser Widerspruch in der Idee, der Schule solche Dienste zu leisten und dabei auch dem Auslande das gleiche zu bieten. Wäre es möglich, Gleiches überall zu erreichen, so könnte der internationale Austausch florieren, bis dahin muß aber ein Anfang gemacht werden und hierbei darf das Vaterland keine Grenze bilden. Wenn man dem Erstling das Rechnen im Bilde lehrt, so daß Jungen und Mädchen Obst und Blumen manipulieren, das Lesen, indem man die Tiere vorführt mit ihren Namen, wenn man physikalische Experimente demonstrieren kann, ohne die Lehrmittel dazu wirklich zu besitzen, wenn die Anatomie sichtbar gelehrt wird, ohne lebendes Material, aber doch unter ur¬ sprünglicher Benutzung desselben, wenn alte Schriften und Zeichen vor unseren Augen lebendig werden und sich uns unvergeßlich einprägen, wenn auf jedem Gebiete des Unterrichts und Wissens der zu lehrende Stoff nicht nur im toten Buchstaben zu bewältigen sein wird, sondern „lebt“, dann — wird der bis¬ herige Kampf ungeahnten Fortschritt in der Edukation zeitigen. Warum konnte in Kopenhagen der erste Schülerkinematograph Lorbeeren ernten? Er wurde vom Staate subven¬ tioniert, dreimal wöchentlich wurde mit seiner Hilfe der jungen Garde Unterricht erteilt, aber aus hygienischen und Sicher¬ heitsgründen nicht in einer „Klasse“, sondern in einem abgesonderten Raume. Und die Hauptsorge der Veranstalter war, daß der Lehrer nicht die Funktion des Operateurs zu übernehmen hatte, die immer eine gewisse technische Kom¬ petenz erfordert. Der kinematographische Unterricht ist an zwei nicht zu umgehende Bedingungen geknüpft: man muß auf die pädagogische überlieferte Routine Ver¬ zicht leisten, die an den Allüren des Unterrichts, an den pedantischen, doktrinären Formen festzuhalten zwingt und daß vor allem die Mittel beschafft werden, nicht mit sporadischen Versuchen, sondern gleich mit einer planmäßigen, wohl¬ durchdachten Organisation zu beginnen. Wenn die Lehrerschaft mit den be¬ rechtigten Forderungen vom jetzigen jungen Kinematographen verlangt, die Flegeljahre hinter sich zu haben, so muß sie sich entschließen, aus der Schul¬ jugend keine lebende Encyclopädie zu machen, es aber auch selbst nicht sein zu wollen. Die Alma mater kann mit Hilfe der Kinematographie, sobald diese sich dessen würdig erweist, Lebensan¬ schauungen erwecken und einimpfen, der Weg hierzu ist gezeigt, im Auslande (in einem Artikel der L’lllustration von F. Honor6) sogar klar vorgezeichnet worden. Es gibt keine Wissenschaft, keinen Unterrichtszweig, denen die Kine¬ matographie nicht nutzbringend sein könnte, und mit ihrer Hilfe wird man tatsächlich „das Gras wachsen“, das organische und anorganische Leben sehen können. Die Stimme des Lehrers ist und bleibt die Hauptsache, sie vermittelt sein Wissen den Schülern, ihr gesellt sich die Bewegung zu und - es ist zu hoffen gar bald werden die Farben sich diesem Bunde anschließen. Diese Dreieinigkeit wird das stets angestrebte Triumvirat verwirklichen, das sich zu¬ sammensetzt aus den Idealen: Das Wahre, das Gute, das Schöne! Erhöhte Kinosteuer in Cassel. Bericht der Stadtverordneten-Versammlung vom ■5-5-^- uch Cassel wird jetzt durch A höhere Kinosteuern bedrückt. Wir entnehmen dem Sitzungs- ~ bericht die Kinodebatte: Stadtverordneter Thauheiser: Die Entwickelung der Kinematographen- Theater hat den Gedanken angeregt, die Einnahmen, welche aus ihnen der Stadtkasse zufließen, mit der Ver¬ größerung der Einkünfte der Theater¬ besitzer einigermaßen gleichen Schritt halten zu lassen und dementsprechend die Steuer der Ordnung vom 20. März 1908 zu erhöhen. Bisher wurden diese Vor¬ stellungen nach § 6 XI der Steuerord¬ nung mit einem Pauschalsatz von monat¬ lich 3-50M. besteuert. Danach wurden hier erhoben: Von 5 Kinematographen monatlich je 20 M., von 1 Kinemato¬ graphen monatlich je 10 M. (1. 12. 11. außer Betrieb gesetzt), von 1 Kinemato¬ graphen monatlich je 30 M., zusammen 1680 M. im Jahr. Vom 1. April d. Js. ab wurde die Abgabe um je 10 M. er¬ höht, also für 5 Kinematographen auf monatlich je 30 M., für 1 Kinemato¬ graphen auf monatlich je 40 M., sodaß die Jahreseinnahme sich jetzt voraus¬ sichtlich auf 2280 M. belaufen wird. Es wird ohne weiteres zugegeben werden können, daß auch diese Steuerbeträge für größere Theater nur recht mäßig 21. Juni. zu nennen sind. Na-h reiflicher Prüfung erscheint es nun am richtigsten, die Kinematographentheater nicht wie bis¬ lang ausschließlich der Lustbarkeits¬ steuer zu unterwerfen, sondern für sie die Eintrittskartensteuer ebenfalls ein¬ zuführen. Aber einer Erhöhung der Sätze der Eintrittskartensteuer für die Kinemato¬ graphentheater bedarf es zunächst nicht, da die Säzte der Ordnung angemessen sind. Wohl aber erscheint es erforder¬ lich, auch die Eintrittskarten für Kine- malographenvorstellungen unter 25 Pfg. zu besteuern, weil die Besucherzahl sich aus allen Schichten der Bevölkerung zu- K ondor-Film Ges* m> b* H. Wirkliche Sorgenbrecher sind unsere BERLIN sw. 48 . Friedrich.traße 235 gemischten Programme mit Schlager Telefon Nollendorf 450. T ra ro Telegramme Kondorfilm. « Sie machen den Preis - Wir tUfl den Rest. «