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Licthbild-Bühne (July 1912)

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Seite 10 L • B ■ B No. 29 gleitumstände. Er muß rauchende, ge¬ fahrdrohende Kraterwände mit seinem Apparat, ebenso wie Eisberge und Schneegletscher erklimmen, er muß seine Glieder und sein Leben riskieren, um nur ja eine Aufnahme nicht zu ver¬ säumen, und wird diese dann gezeigt, so hat der Beschauer zumeist keine Ahnung davon, unter welchen Mühen, Umständen und Gefahren sie zu Stande kam und welche kolossale Ruhe, Sicher¬ heit und Geduld dazu nötig war, sie machen zu können. Auch er ist auf der Suche nach Neuigkeiten, aber doppelt schwierig ist seine Aufgabe, denn wonach er fahndet, sind buchstäbliche Sehenswürdigkeiten die er in besonders anziehender Weise festhalten muß. Durch und durch Photo¬ graph muß er schon bei „Bühnenbil¬ dern“ den Standort wählen, von dem aus die Beleuchtung, das Gesichtsfeld, die Handlung, die Details, das Mienen¬ spiel am besten zur Geltung kommt, doch noch mehr muß er diesen Anfor¬ derungen sofort entsprechen können, wenn es sich um Gelegenheits - Aufnah¬ men, wie Feierlichkeiten, Tagesbegeben¬ heiten, Unfällen handelt. Oft ist der Standtpunkt seiner Kamera ein aufge¬ zwungener und doch muß er es ermög¬ lichen aus dieser Situation das Beste* für sein Film herauszufischen. Die Reisebilder! Nicht genug kann von ihnen für die Kinos angefertigt werden. Vor diesen verstummen alle Feinde unserer Branche. Nun nehmen wir an, der Aufnahme-Opperateur macht eine Tour durch Spanien, das ihm bis¬ her fremd war. Wehe, wenn ihn der Bädecker oder sonst ein Reisehandbuch leiten sollte. Er muß das Zeug in sich haben, alle geographischen, historischen, ethnographischen, kulturellen Schönheiten, Eigentümlichkeiten, Merkmale herauszu¬ finden, ihnen die für seine Zwecke besten Seiten abzugewinnen, Abwechs¬ lung unter ihnen selbst zu bieten, We¬ sentliches von Unwesentlichem unter¬ scheiden zu können, den ersteren mehr Aufmerksamkeit und mehr Filmmaterial widmen, kurz, eine schier unlösbare Aufgabe erfüllen. Und wo er nicht selbst im Laboratorium tätig ist, sondern viel¬ leicht sofort an neue Aufnahmen heran¬ tritt, muß er so aufgenommen haben, daß nichts die Gesamtwirkung seiner Arbeit zu stören vermag. Aus fremden Reichen. — ie Konsularberichte geben ein un- D parteiisches Bild über die Kino¬ verhältnisse in anderen Ländern. *■«» Wir entnehmen denselben fol¬ gendes: In Marokko. Marokko ist das Land der Zukunft für den Kinomatographen, denn die Ein¬ geborenen schwärmen sehr für diese neue Art der Unterhaltung. Zur Zeit gibt es nur [ein Kinotheater in Tanger, das enorme Geschäfte macht und sehr guten Gewinn abwirft. Eine Vertretung in Tanger müßte sich aber sehr rentieren, denn dieselbe könnte ihre Tätigkeit auch auf die Städte von Gibraltar erstrecken, auch mit Algeciras, Minea de Concep- cion usw. gute Geschäfte machen. Jede Woche kämen etwa 50 Films zum Aus¬ tausch, so daß verhältnismäßig kein großes Lager nötig wäre. Bilder von Kriegsschiffen, Truppenmanövern und melodramatische Szenen sind die be¬ liebtesten. In Syrien. In Beyrut gibt es drei Kinotheater, in Damas, Haifa und Tripolis je eines. Films, die hier gezeigt werden, sind vor¬ her in Aegypten vorgeführt worden. Eine Vertretung in Kairo oder Alexandrien müßte demnach hier das Gebiet mit Erfolg bearbeiten können. In Aleppo ist ein Kinotheater, das nur Novitäten bringt. In Japan. ln Yokohama vertritt das Kino wie im ganzen himmlischen Reiche die Stelle des Theaters. Die Preise variieren von 15 bis 20 Pfennig. Die meisten Films sind europäischen Ursprungs, amerika- kanische kommen nur vereinzelt vor. In China. Wenn man unter den vorhandenen Stoffen eine gute Auswahl treffen würde, so könnten deutsche Films unter den Chinesen bald populär werden. Diese Films in der Hand einer konzilen Ver¬ tretung müßten in allen Häfen gar bald begehrt sein. Die beiden großen Kinos in Shanghai verlangen förmlich nach ihnen. In Charbin sind vier französische Kinos, deren Programm durch solche Abwechslung aufgefrischt würde. Hier ist der Filmhandel in französischen und russischen Händen, und deutsche Kon¬ kurrenz wäre schon deshalb am Platze, weil noch viele Films gekauft werden. Ein Theaterbesitzer verkauft allein jähr¬ lich 10000 Meter gebrauchte Positive und Negative. In Siugapore sind drei Kinos, sechs in dessen weiterer Um¬ gebung. Hier beträgt der Umsatz jähr¬ lich 7 Millionen Meter Films, und auch für Apparate gäbe es ein neues gutes Absatzgebiet. Außerdem läge es in der Hand einer tüchtigen Vertretung, die Heimat von hier aus mit guten chine¬ sischen Aufnahmen zu versehen. Ge¬ legenheit zu solchen gibt es eine Menge, wenn man im Lande ist. Namentlich Industriebilder könnten hier wie drüben gut ausgebeutet werden. Inserate In öer „G. B. B.“ haben den größten Erfolg.