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No. 29 L ■ B ■ B Seite 35 die Ergrimmten. Der Bauer wendet sich zum Gehen. Alle diese Vorgänge werden vom Volke gesehen und je nach Parteinahme mit Zustim¬ mung oder Murren begleitet. Das Bild wech¬ selt und zeigt das Innere des Bauernhofes, Herr und Knecht beim Wagen. Der Knecht geht Wasser holen und schleicht dem alten Kutscher, als er ihn erblickt, rachedürstend nach. Es entsteht ein neuer Kampf zwischen den Beiden, der damit endet, daß der Knecht den alten Kutscher tötlich verletzt. Der Knecht entflieht, während der Alte mit dem Aufgebote seiner letzten Kraft um Hilfe ruft. Der fliehende Knecht wird von den herbeieilenden Bauern noch bemerkt, und einige verfolgen ihn, wäh¬ rend sich die anderen um den Sterbenden be¬ mühen. Der Bauer putzt indes friedlich seinen Wagen. Als er den Lärm auf der Straße hört, eilt er zum Tore hinaus. Der um eine Ecke biegende Knecht benützt diesen Moment, um hinter dem Rücken seines Herrn ins Haus zu flüchten, die inzwischen nachgekommenen Ver¬ folger halten den Bauern für den Täter, fallen über ihn her und prügeln ihn. Gendarme be¬ freien ihn mühsam aus den Händen der wüten¬ den Menge. Der durch die erlittenen Mißhand¬ lungen schwachsinnig gewordene Bauer wird zur Tatbestandaufnahme zu dem sterbenden alten Kutscher hingeschleppt. Alle, sogar seine eigene Frau, sind fest überzeugt von seiner Schuld und wenden sich von ihm ab. Der un¬ glückliche Bauer, der das Opfer einer Täu¬ schung war, wird in das Inquisitenspital ge¬ bracht. Der Knecht versucht sich nun der Bäuerin zu nähern. Diese zeigt sich auch seinen Liebes- anträgen nicht abgeneigt. Als der Knecht eines abends, als die Bäuerin sich schon schlafen legen will, in die Stube tritt, um seine Liebes- werbungen zu erneuern, glauben beide die drohende Gestalt des Bauern zu erblicken, das Zur Vermeidung von ♦♦ Verwechselungen bitten wir Sendungen an uns genau zu adressieren: Lichtbild-Bühne Berlin SO. 16 Michaelkirchstrasse 17. böse Gewissen treibt den Knecht aus der Stube. Der als unheilbar schwachsinnig erklärte Bauer, der wegen seines Zustandes nicht vor die Richter gestellt werden kann, wird in¬ zwischen aus dem Inquisitenspitale entlassen. Unwillkürlich schlägt er den Weg in sein Hei¬ matsdorf ein. Von Hunger gequält, will er so¬ gar den Hühnern das Futter entwenden; er wird aber erkannt und aus dem Hofe geweisen. Nicht besser ergeht es ihm auf der Straße. In der Nähe der Dorfschule bricht er erschöpft zu¬ sammen. Die Kinder kommen aus der Schule und hänseln den Idioten. Allein der Sohn er¬ kennt entsetzt seinen Vater und zwingt die übermütigen Kinder von ihm abzulassen. Er führt seinen Vater nach Hause, von der neu¬ gierigen Schuljugend gefolgt. Am Hofe be¬ gegnen sich der schuldbeladene Knecht und der schwergeprüfte Bauer. Die Bäuerin weist aber ihrem Manne ohne weiteres die Tür. Der Knabe gibt ihm Brot, die Mutter aber ruft ihn hart zurück. Der arme Idiot zieht notdürftig gesättigt weiter. In einer ärmlichen Holzhütte am Wege legt er sich nieder und schläft ein. Im Traume sieht er die Bilder seines früheren glücklichen Lebens. Der Schreck über das Geschehene löst ihm seinen Verstand wieder aus. Er erwacht und eilt in sein Haus, um Aufklärung all des Vorgefallenen zu finden und Rechenschaft zu fordern. Die Bäuerin will ihm wieder die Tür weisen, auf sein Drängen aber sagt sie ihm, daß man ihn des Totschlages an dem alten Kut¬ scher beschuldige. Der Knecht belauscht diese Szene, kann nicht länger an sich halten, tritt hervor und enthüllt die Wahrheit. Die Leute der Umgebung, die inzwischen hereingestürmt sind, wollen nun über den Knecht herfallen, er entflieht aber, um sich selbst den Gerichten zu stellen. Der schwergeprüfte Bauer ist nun mit den Seinen wieder in Liebe und Frieden vereint. Berlin. M. Brück, Reichenbergerstr. 176, eröffnet 1. Oktober daselbst ein Kino-Theater. Breslau. Handelsgerichtliche Eintragung: Kammer-Lichtspiele Gesellschaft mit beschränk¬ ter Haftung in Breslau. Gegenstand des Unter¬ nehmens: Einrichtung und Betrieb von Licht¬ spielen und anderen ähnlichen Unternehmungen. Stammkapital: 40 000 Mk. Geschäftsführer: Hugo Menzel, Kaufmann, Breslau. Berlin. Otto Fricke, Charlottenburg, Cra- merstr. 18, projektiert Christburgerstr. 26 einen modernen Kino-Theater-Umbau. Berlin. Die Kinotechnische Werkstatt Lützowstr. 112, eröffnet September in Wilmers¬ dorf, Spichernstr. 19-20 ein Kino-Theater. Berlin. Paul Lehmann, Charlottenburg, Wilmersdorferstr. 75, projektiert daselbst den Bau eines modernen Kino-Theaters. Berlin. Handelsgerichtliche Eintragung: Eiko Film Gesellschaft mit betschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Aufnahme von kinematographischen Bildern und der Vertrieb der fertigen Films. Die Ge¬ sellschaft ist berechtigt, andere ähnliche Unter¬ nehmungen zu erwerben und sich in jeder be¬ liebigen Art an solchen zu beteiligen. Das Stammkapital beträgt 200 000 Mk. Geschäfts¬ führer: Fabrikant Dr. Richard Rhodius in Düren, Kaufmann Franz Vogel in Charlotten¬ burg. Berlin. Im Hause Köpenickerstr. 86-87 wird in diesen Tagen ein Lichtspieltheater er¬ öffnet Berlin. Handelsgerichtliche Eintragung: Kuckuck Lichtspiel-Varietee Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Neukölln. Gegen¬ stand des Unternehmens: Einrichtung und Be¬ trieb von Kinematographentheatern und Varie¬ tes, der Erwerb und die Verwertung von Grund¬ stücken zu diesem Zweck, insbesondere der Erwerb des zu Neukölln, Kottbuser Damm 92, belegenen Grundstücks gemäß dem Herrn Fritz Wohlfahrt gemachten Kaufangebot, und alle sonstigen zur Erreichung des Zwecks notwen¬ digen Geschäfte. Zur Erreichung dieses Zweckes ist die Gesellschaft befugt, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, sich an solchen Unternehmungen zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stamm¬ kapital beträgt 130 000 Mk. Geschäftsführer: Kaufmann Hermann Baum in Kolonie Grune- wald, Bildhauer Fritz Wohlfahrt in Berlin- Wilmersdorf. Bockwitz i. d. Lausitz. Hier wird in Wal¬ daus Hotel ein ständiger Kinematograph er¬ öffnet. Charlottenburg. Kinema-Betriebsgesellschaft G. m. b. H. Direktor L. Silberstein, Wielandstr. 12, eröffnen Anfang August Uhlandstr. 48 ein Kino-Theater. Frankfurt a. M. Die „Deutsche Tonbild- Theater-Gesellschaft, Frankfurt a. M., ist in Konkurs geraten. Hohenschönhausen b. Berlin. C. Schmidt, Abesserstr, 34, eröffnet August Pücklerstr. 34 ein Kino-Theater. Greifswald i. Pomm. Das bürgerschaftliche Kollegium beschloß die Errichtung einer Stadt¬ halle auf städtische Kosten. Zwecks Ausarbei¬ tung eines genauen Projektes wurden 3000 Mk. bewilligt. Die Gesamtkosten betragen 450 000 Mark. Bieten soll die Stadthalle einen großen Saal mit Bühne, der 800 Sitzplätze enthalten und insgesamt 1000 Personen fassen soll, einen Vorraum, der mit dem Saal zu einen Ganzen verbunden werden kann, so daß in den ver¬ einigten Räumen 1400 Personen Platz finden, ferner ein Cafe und Restaurationsräume, weiter ein Kinematographentheater, Vereinszimmer und mehrere kleine Säle. Hamburg. Alster-Lichtspiele mit beschränk¬ ter Haftung firmiert ein neues Unternehmen, das soeben in das Handelsregister des Ham¬ burger Amtsgerichts eingetragen worden ist. Der Sitz der Gesellschaft ist Hamburg. Gegen¬ stand des Unternehmens ist die Fortführung des dem Heinrich G. Hodermann, alleinigen Inhaber der Firma Heinrich G. Hodermann ge¬ hörigen Kinematographentheaters „Alster Licht¬ spiele“ in Hamburg, Große Bleichen 36, sowie der Erwerb und Betrieb von anderen gewerb¬ lichen Unternehmungen. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 40 000 Mk. Geschäfts¬ führer ist: Hermann Johannes August Stange, Kaufmann, zu Altona-Othmarschen. Hamburg. City-Theater mit beschränkter Haftung. Unter dieser Firma ist ein neues