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Seite 28 L ■ B • B No. 32 W^‘ A , A , A‘A , A"A'A' , A , A'A‘A"A"A"A‘‘A"A ,, A'‘A"A'A , AAAAA , A"A',^ r Theodor Körner! j ^ Kapital - Erhöhung. Die Projektions^A.^G. Union in Frank¬ furt a. M. beabsichtigt eine Kapitälserhöhung um 250000 M. auf eine Million Mark. Die neuen Aktien werden den Aktionären zu 180 Proz. angeboten. Die Gesellschaft mietete eine Reihe neuer Kinematographen- theater und will verstärkt die Filmfabrikation betreiben. Die Metzer Polizeiverordnung. Die am 12. April d. J. erlaffene, seit 1. Mai in Kraft getretene Polizeiverordnung betreffend öffentliche kinematographische Vorführungen hält natürlich an der in den Reichslanden gebotenen vorherigen polizei¬ lichen Erlaubnis für dererlei Darbietungen fest. Neu ist, dass diese Erlaubnis nur widerruflich erteilt wird. Der Konzessionär hat die rechtliche Verantwortung auch für eine Ueherfiillung und für das Stehen^ bleiben der Gäste zu tragen, er darf Per^ sonen unter 16 Jahren ohne Begleitung Erwachsener nur zu Kindervorstellungen in Begleitung der Eltern oder Vormunds nur bis 8 Uhr Abends zulassen. Die Fort¬ setzung der Vorführungen ist von dieser ab so lange verboten, als sich noch Per¬ sonen unter 16 Jahren in dem Etablissement befinden. Auf Verlangen der Polizei¬ direktoren ist jeder Film jederzeit den Polizeivertretern in einem von diesen zu bestimmenden Raum vorzuführen. Ein Urteil des Direktors der „Comedie fran^aise“, Paris. Der Figaro hat eine Umfrage bei den hervorragendsten Theaterleuten und Bühnenschriftstellern unternommen mit dem Thema: „Die Aufgabe und Zu¬ kunft des Kinotheaters, sein Einfluß auf das Theater und das Volksleben". Als erste Antwort veröffentlicht das Blatt die von Jules Claretie, dem berühmten Direktor der Comedie fram^aise. Cla¬ retie sagt etwa folgendes: „Das Kine- matographentheater könnte ein wun¬ derbares Erziehungsmittel sein. Ge¬ schichtliche Bilder, Landschaften, Na¬ turkunde sind seine eigentliche Do¬ mäne. Immer wieder neue Quellen würden ihm aus diesen Gebieten zu¬ fließen." Claretie liebt ferner wahre Begebnisse, Reisen, Kulturbilder in der Wiedergabe des Kinos ebensosehr, wie er die Darstellung von Burlesken, Vaudevilles, Mord- und Totschlags¬ szenen durch das Lichtbildtheater ver¬ urteilt. „Niemals wird das Kino das Theater, verdrängen", sagt er, „wie ja auch die Photographie die Malerei nicht verdrängt hat." Der Kinofilm gebe zwar die Geste, aber nicht das Wort des Dichters und die Schwingungen des Ge¬ dankens wieder. Eine Regelung der Autorrechte wäre nach seiner Ansicht zur Begrenzung des Kinos sehr er¬ wünscht. Die Genossenschaft deutscher Kino¬ schauspieler, über deren vor kurzem erfolgte Grün¬ dung wir berichteten, hat bereits ihre Krisis. In der Montag-Nacht tagte eine Versammlung im Berliner Künstler¬ hause, die über den Statutenentwurf entscheiden sollte. Das Statut ver¬ langt, daß nur „Bühnenkünstler" in die Genossenschaft aufgenommen werden dürfen. Ueber den Begriff „Bühnen¬ künstler" waren die Meinungen der An * wesenden sehr geteilt, und es kam zu heftigen Sturmszenen, die sich wieder¬ holten, als der Präsident Aschenbach sich mit einem Agenten solidarisch er¬ klärte, dem die Schauspieler zum Vor¬ wurf machen, daß er in einzelnen Fällen 200 Prozent der Gage als Ver¬ mittelungsgebühr genommen habe. An Stelle des zurücktretenden Herrn Aschenbach wurde Herr Rudolf Staärk zum Präsidenten gewählt. Die stür¬ mische Versammlung fand erst um vier Uhr morgens ein Ende. Kinofeuer in Berlin. In voriger Nummer unserer Zeitung brachten wir eine Notiz, daß in dem Kinematographentheater in der Star- garderstraße 67 infolge eines Filmbran¬ des im Publikum ein Drängen nach dem Ausgang hervorgerufen wurde. Wir er¬ halten hierzu von den Inhabern des Theaters die Mitteilung, daß in keiner Weise eine Panik beim Publikum her¬ vorgerufen und das Einschreiten der Feuerwehr gleichfalls unnötig wurde. Der Filmbrand wurde sofort im Vor¬ führungsraum gelöscht, und hat keiner¬ lei Folgen gezeitigt. Berolina-Lichtspiele nennt sich das Kinotheater, das am 3. d. M. Große Frankfurterstraße 55, eine Treppe, von den Herren Engelke und Busch eröffnet wurde. Ein gefäl¬ liges Entree, bequeme breite Treppen führen nach dem geräumigen Saal, der 300 Sitze faßt. Zahlreiche Blumenspen¬ den trafen zur Einweihung ein, ein Ernemann-Apparat führte das von Engelke u. Co. gut zusammengestellte Programm tadellos vor. Es ist aner¬ kennenswert, daß man auch in dieser Gegend Berlins dem Kino solche Stät¬ ten errichtet und den Besuchern gut gewählte Bilder darbietet. Kinosyndikat in Italien. Ein frischer Zug geht allerwärts durch die Kinobranche und zur Wah¬ rung der Interessen bilden sich Vereini¬ gungen auch dort, wo bisher Gleich¬ gültigkeit herrschte. Das Fachblatt „Vita Cinematographica" in Turin weist auf das Beispiel anderer Staaten hin und leitet eine Bewegung zur Grün¬ dung eines italienischen Syndikats aller Branchenbeteiligten ein. Wir wünschen den Berufsgenossen den besten Erfolg. Ein Seitenstück zur sozialen Lage der Kino-Schauspieler. Der scheinbar unhaltbaren Misere im Beruf der Kino-Schauspieler, wenn man überhaupt von einem Beruf sprechen kann, kann ein viel schlim¬ meres Seitenstück aus dem Berufslager dzr Aeroplan-Flieger entgegengestellt wer¬ den. Die „Flieger" der Flugzeugfabri¬ ken verdienen durchschnittlich 100 bis 150 Mk. im Monat, es kommen aber noch geringere Gehälter vor, z. B, sollen einem jungen Manne nur 85 Mk. ge¬ boten worden sein. Dafür sind Flug¬ schüler auszubilden und neue Flugzeuge einzufahren, wobei das Leben ständig aufs Spiel gesetzt wird. Für verun¬ glückte Flieger und ihre Familien wird nur in ungenügender Weise gesorgt; die Flugzeugfabrikanten erklären sich teil¬ weise zur Uebernahme der Kosten außerstande, und Versicherungsgesell¬ schaften gehen keine Verträge mit Fiegern ein. Selbst besonders tollkühne und geschickte Flieger, die bei Schau- und Wettflügen Gelegenheit zu Sonder¬ verdienst haben, sind nicht ausreichend geldlich gesichert, da sie, nach Angaben der Arbeiterpresse und Grempes in der „Neuen Zeit", nur */s oder noch weni¬ ger von ihren Gewinnen erhalten; der Hauptanteil fällt stets an die Fabrik. Durch Gründung eines Verbandes suchen die Flugzeugführer jetzt 30 v. H. der gewonnenen Preise und 300 Mk. Mindestgehalt zu erlangen; es ist ihnen zu wünschen, daß sie durch Beitritt möglichst aller Flieger — es gibt deren jetzt etwa 250 — ihre Forderungen durchsetzen. In französischen Flieger¬ kreisen sind ähnliche soziale Klagen laut geworden wie in Deutschland. Eine Entführung im Aeroplan. Auf dem Flugplatz Bork bei Berlin, wo Hans Grade seine Flugschüler aus¬ bildet, spielte sich dieser Tage eine auf-