Licthbild-Bühne (August 1912)

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Seite 48 L • B • B No. 33 ^“- — - - ” - die-K ■ Tierbändigerin K Selbstverständlich hatte der Schöpfer des ganzen Festspielgedankens die Freiheit, zwi¬ schen einer weniger gründlichen und sachlichen Behandlung des Stoffes unter Verwendung alle¬ gorischer Figuren und anderer dekorativer Mittel und einer in das Wesen des Gegen¬ standes eindringenden, den Stoff in seinem be¬ sonderen Charakter zur Geltung bringenden Kunstwerke zu wählen. Es ist ein Verdienst des Schöpfers dieses Festspiels, daß er von vornherein den Gedanken nicht aufgab, die her¬ vorragendsten Momente der Entwicklung des Hauses Krupp und des jetzigen Riesenwerkes durch klare Anschaulichkeit zu vermitteln und die wahre, doch gewiß im Sprödesten dieses Stoffes verborgene Größe der Kruppschen Ar¬ beit nicht in einer Anhäufung von pomphaften Allegorien, schwungvollen Phrasen und farben¬ prächtigen Bildern zu ersticken, Aufgaben wie diese werden der Festspielkunst noch oft ge¬ stellt werden, und überall, wo der gute Wille zu einer tieferen und nachhaltigen Wirkung vorhanden ist, wird man aus dem Jubiläums¬ festspiel des Hauses Krupp zu lernen wissen. Die durch die Kinematographie vermittelte Wahrheit aus der Hand der Bühnendichtung — ist das Prinzip diese eigenartigen Fest¬ spiels, Die Bühne übernimmt da ihre natürliche Rolle, den großen dichterischen Gedanken und Worten Plastik zu verleihen und ein festliches Leben einzuhauchen. Die Kinematographie zeigt die Visionen, die die Worte der auf der Bühne auftretenden Figuren hervorrufen: Bilder aus der schlichten Familiengeschichte der Krupps, aus den Anfängen des Gußstahlwerkes, von Empfängen und Besichtigungen, von der sich entwickelnden Größe des Werkes und schlie߬ lich Bilder aus der Technik, die keine Bühne zu schaffen vermag, und der keine Dichtung mit Worten gerecht werden kann. Die Bedienung eines modernen Krupp-Geschützes und der Stapellauf eines Kriegsschiffes, das sind Visio¬ nen in diesem Festspiel, die in ihrer schlichten Treue und Wahrheit der Bühne nur das Recht bestätigen, Großes von einem großen Werke zu sagen und den Erfolg der Arbeit mit festlichen Jubelchören zu feiern. Hier, wo die Kunst mitten in das Leben hineintritt, wo ihr die Auf¬ gabe zufällt, dem modernen Heldentum, wie es die Industrie kennt, gerecht zu werden, da kann sie der Mitarbeit der Filmkunst nicht entraten. Daß dies ein großer Stab von Künstlern erkannt und in praktischer Arbeit erprobt hat, das gibt der Krupp-Jahrhundertfeier ihre Bedeutung für die Kinematographie, Um auch in der Verwendung des Film¬ bildes zu so hohen künstlerischen Zwecken die nötige fachmännische und verständnisvolle Un¬ terstützung zu finden, brauchte nicht lange ge¬ sucht zu werden, Die Düsseldorfer Filmmanu¬ faktur, die schon so oft mit Düsseldorfer Künstlern zusammengearbeitet hatte, wurde mit den kinematographischen Vorarbeiten be¬ traut und ihr wurde auch die Vorführung der Films übertragen. Die ausgezeichnete Aus¬ führung der Filmaufnahmen, für die in Essen ein besonderes Aufnahmetheater errichtet wurde, gereicht der Düsseldorfer Film-Manufaktur zur Ehre und wird viel dazu beitragen, die hier ver¬ wandte Lichtbildtechnik als eine wirkliche Kunsttechnik zur Geltung zu bringen. Wie wir vernehmen, wird das einzigartige Jubiläumsfestspiel am 1. Oktober d. Js. in der Villa Hügel aufgeführt. In Anbetracht der außerordentlichen Vorarbeiten, die die Ange¬ hörigen des Werkes Krupp gemeinsam mit be¬ deutenden Künstlern leisteten, um das Fest¬ spiel vorzubereiten, und in der Ueberzeugung, daß es sich hier um eine hervorragende Veran¬ staltung im Programm der Krupp-Jahrhundert- Feier handelt, hat der Kaiser sein Erscheinen zu dieser Aufführung in Aussicht gestellt. Neue Gründungen. Ganz besonders in letzter Zeit interes¬ sierte sich auch das deutsche Kapital, mehr wie bisher für die Film-Fabrikation. Daher ent¬ standen in rascher Folge einige neue Film- Fabriken. Heute können wir die Bildung der Eiko-Film-Gesellschaft m. b. H. mitteilen, die ihren Sitz in dem neuen Bureauhaus Friedrich¬ straße 224, — also direkt im sogenannten Film- Viertel von Berlin — genommen hat. Im selben Hause finden wir bereits die be¬ kannte Verleih-Firma M. Christensen G. m. b. H. vertreten, so daß diese Bureauhaus ein richtiges Filmhaus zu werden verspricht. Die Direktion der Eiko-Film-Ges. liegt in den Händen bereits bekannter Fachleute. Die künstlerische Regie ist Herrn Max Mack unterstellt, der unserer Branche durch seine jüngsten Schöpfungen bestens bekannt gewor¬ den ist. Die Eiko-Film-Gesellschaft wird in der Hauptsache das moderne dramatische Sujet in vollendeter Feinheit pflegen und sich bemühen, von jeder Effekthascherei und Sensationslust frei zu bleiben, um dagegen den Wert des Su¬ jets durch Inhalt und individuelle Darstellungs¬ kunst zu heben. Neben dramatischen Films sollen natürlich auch vorzügliche komische Sujets geschaffen werden. Ferner plant man die Herausgabe wertvoller Naturaufnahmen, über deren Internas zu plaudern wir heute noch nicht in der Lage sind. Da die Eiko-Film-Gesellschaft auf gesunder finanzieller Basis errichtet wurde und namhafte Kapitalisten der Gründung nahe stehen, so dürfen wir von dieser jüngsten Filmfabrik eine kraftvolle und vielversprechende Entwickelung erwarten. Für unsere Leser dürfte es ferner noch von Interesse sein, daß das im gleichen Hause be¬ findliche Cafe Trocadero gleichzeitig zu einer Kinobörse ausgestaltet werden soll. Der In¬ haber des Cafes will den Kinoleuten weit¬ gehendst entgegenkommen und ihnen Gelegen¬ heit bieten, ihre Geschäfte unmittelbar im Cafe abwickeln zu können und sollen in Zukunft nicht nur passende Schreibgelegenheiten, son¬ dern auch mehrere schallsichere Telephonzellen mit Telephonanschluß zur Verfügung stehen, um so von diesem neuen Mittelpunkte des Film- Viertels schnell alle in Frage kommenden Ge¬ schäftsverbindungen zu erreichen. Der PilmeinkMer. Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20. Am 14. September erscheinen: Dramatisch. Geld und Herz. (390 m.) Komödie. Moderne Kinder. (281 m.) — Na¬ poleon, Fritzchen und die Kosaken. (305 m.) Humoristisch. Zigoto in den Flitterwochen. (133 m.) Naturaufnahmen. Sarajevo, (123 m.) — Die Königin der Blume. (102 m.) Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency) Berlin, Friedrichstr. 35. Am 21. September erscheinen: Am Grabe des Kindes. (314 m.) — Ein Täuschungsversuch. (191 m.) — Der überlistete Boxer. (146 m.) Vom Heizer zum Lokomotivführer. (338 m.) — Der neue Arzt. (351 m.) — Was der Kutscher sah. (350 m.) — Ein Kind gesucht. (155 m.) » Der Gefahr entronnen. (316 m.) — Ara¬ ber-Liebe. (331 m.) — Töpfer am Nil. (109 m.) B & C Der tapfere Soldat. (293 m.) Empire. Durban. (88m.) Eclair, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 12. Das Programm zum 24. August: Rampenlicht. (Drama. 256 m.) — American Standard Film: Des Menschen bester Freund. PLANIAWERKE Aktien-Gesellsdiaft für Kohlenfabrikation Neue Adresse: Ferospr. Amt Zentrum 11586 n. 11517 BERLIN NW. 7, Dorotheenstraße 30 Fermpr- Amt Zentrum 11586 a. 11587 ■ - 1 Spezial-Kohlenstifte r—— i für » » Kinematographen und Effektbeleuchtung. « «