Licthbild-Bühne (October 1912)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

No. 43 L • B - B Seite 67 Wirtshaus, wo sie zuhause ist. Absichtlich lüftet er sein Inkognito nicht, da ihm dieses unfrei¬ willige Beisammensein Gelegenheit gibt, sich dem schönen Mädchen, zu welchem er eine innige Zuneigung empfindet, zu nähern. Lucie erwidert seine Gefühle, auch dann noch, als beide infolge des Eingreifens ihrer Zofe durch deren Mutter befreit worden sind; sieht sie doch mit Freuden, daß sie hier um ihrer selbst willen geliebt wird. Auf dem Schlosse hat man inzwischen das Verschwinden der Prin¬ zessin bemerkt, und dem Fürsten ist es ge¬ lungen, von Rosa den Aufenthalt seiner Tochter zu erkunden. Er sucht sie auf, und wider Er¬ warten zeigt sie sich seinen ernsten Vorstel¬ lungen nach kurzem Zaudern geneigt. Die mannigfachen trüben Erfahrungen, welche die feinfühlige verwöhnte Prinzessin in den we¬ nigen Tagen machen mußte, haben ihr be¬ wiesen, daß sie doch in eine solche Umgebung taugt, und ihre Liebe zu Rudolf ist nicht stark genug, um sie halten. Der Prinz einerseits, als er sich von dem gieliebten Mädchen verlassen sieht, faßt den Entschluß, nun an den Hof zu gehen und um die Tochter des Fürsten zu freien. Im Thronsaal sind die Staatswürden¬ träger um den Fürsten versammelt, alles ist zur Verlobungszeremonie bereit. Die Beiden, die einander zum ersten Male zu sehen glauben, treten sich gegenüber — welch freudiges Staunen aber, als sie sich wieder erkennen! Jetzt bedarf es keines Zwanges mehr, um ihre Hände ineinander zu fügen; glückstrahlend schauen sie sich in die Augen und segnen die gnädige Fügung des Schicksals, das sie auf so wundersame Weise zusammengeführt. Imp Films Co. of Amerika Carl Laemmle G. m. b. H., Berlin SW. 68, Zimmerstr. 21. „Der Derbysieger". Howard Clews, der einzige Sohn eines reichbegüterten Mannes, ist ein begeisterter Freund des Sports. Da die Mittel seines Vaters es ihm gestatten, hat er sich auch selbst einen Rennstall zugelegt und trainiert jetzt ein edles Rassepferd, die Stute Queen Bee, für das nahe bevorstehende große Derby. — Der Buchmacher Martin als Kenner, muß sich sagen, daß dieses feurige Vollbluttier alle Aussicht hat, den ersten Preis zu erringen. Durch anderweitige Engagements stark dagegen interessiert, möchte er alles aufbieten, um das zu verhindern —- und der Zufall kommt ihm zu Hilfe. Howard Clews hat große Wettverluste gehabt und sieht sich gezwungen, Queen Bee zu verpfänden. Martin gibt ihm mit größter Bereitwilligkeit die verlangte Summe; soll sie ihm doch reiche Zinsen tragen! Wenn er Rechte auf das Pferd besitzt, wird er es schon zur rich¬ tigen Zeit an den Stall zu fesseln wissen. Als der Buchmacher das gute Geschäft ab¬ geschlossen hat, wird ihm noch die Freude zu¬ teil, einen alten Freund zu treffen, den er lange Zeit nicht gesehen, John Willard, ein Aben¬ teurer, der kein anderes Ziel kennt, als sich auf Kosten gutgläubiger Menschen angenehm durchs Leben zu schlagen, ist soeben mit seiner Schwester Eleonore eingetroffen, um einen glän¬ zenden Coup auszuführen. Die Beiden haben in einer anderen Stadt einem totkranken Mäd¬ chen die letzten Dienste erwiesen und, als dieses gestorben, sich eines hinterlassenen Schreibens an Luther Clews bemächtigt, in Welchem ein Freund des Adressaten diesen bittet, sich seiner Tochter Eleonore anzu- nchmen. Die Geschwister waren selbstverständlich sofort entschlossen, die Situation auszunutzen: Eleonore, noch begünstigt durch die zufällige Namensgleichheit, soll die Rolle der Verstor¬ benen spielen. Sie hat die Briefe an Luther Clews, den Vater Howards, abgesandt und von diesem die herzliche Einladung empfangen, zu 'hm zu kommen und zu bleiben, solange cs ihr gefällt. Demzufolge ist sie nun angereist, mit 'hr der Bruder, welcher sich einstweilen ver¬ borgen im Hintergründe hält. Beiden ist es nur darum zu tun, in dem reichen Hause Ein¬ gang zu finden und eine gute Gelegenheit zu einem ergiebigen Fischzug abzupassen. Iloward trifft kurz vor dem Derbytage ein harter Schlag: Der Buchmacher, dem er sein Pferd verpfändet hat, untersagt es ihm, es mit¬ starten zu lassen, da er es als Pfandobjekt den Gefahren eines Rennens nicht aussetzen dürfe. Vergebens wendet sich Howard an seinen Vater. Der junge Sportsmann ist völlig nie- dergesclunettert - sollen all seine schönen Hoffnungen in nichts zerrinnen?! Am selben* Abend, als die Auseinander¬ setzung zwischen Vater und Sohn stattgefunden, dringt John Willard, von seiner Schwester heimlich instruiert, in Luther Clews Haus ein, um einige kostbare Juwelen zu entwenden. Zu¬ fällig ertappt Howard ihn dabei, und der Aben¬ teurer muß nach einem kurzen Kampfe unter Zurücklassung seiner Beute fliehen. Eleonore und der alte Clews kommen hinzu. Der Letz¬ tere glaubt, durch die eigentümliche Situation, in welcher er Iloward findet, irregeführt, dieser habe die Juwelen stehlen wollen, um sie zu ver¬ pfänden und mit' dem Erlös sein Pferd für das Rennen freizumachen und weist ihn empört aus dem Hause. Da kommt dem unglücklichen jungen Mann unerwartete Hilfe, Marion, welche bereits voll¬ jährig ist und über ihr mütterliches Erbteil selb¬ ständig verfügen darf, überweist ihm daraus die nötige Summe und beteiligt sich an dem zu erwartenden Gewinn . . . Der Buchmacher wütet, als er seinen Plan durchkreuzt sieht. Er versucht noch einmal, durch ein Verbrechen sein Ziel zu erreichen, doch der wachsame Howard weiß dies zu ver¬ hindern. Der nächste Tag soll seine kühnsten Hoff¬ nungen krönen: die Stute, wohltrainiert und in bester Form, erringt einen glänzenden Sieg, der ihm und seiner reizenden Geschäfts- und Herzensleiihaberin ein stattliches Sümmchen in den Schoß wirft. Marion hat inzwischen noch ein Uebriges getan und auch den alten Clews trotz seines anfänglichen Sträubens für Queen Bees Sieg zu interessieren gewußt — ist es ihm doch inzwischen klar geworden, daß er seinem Sohne bitter Unrecht tat; denn mit jenem Schmuck, den, wie er meinte, Howard entwenden wollte, ist jetzt Eleonore entflohen. Das Abenteurerpaar soll sich des Besitzes nicht lange erfreuen; es wird verhaftet, und auch der Buchmacher Martin, dessen schändlicher An¬ schlag auf Queen Bee zur Kenntnis der Polizei gelangte, teilt dieses Geschick. Howard aber und Marion werden ein glückliches Paar, und der versöhnte Vater stiftet der anmutigen Helferin jenes umstrittene Halsband als Braut¬ geschenk, Eiko-Film-G. m. b. H., Berlin SW. 48. Friedrichstraße 224. Dämon Eifersucht. © Max hat Hanni, sein Modell, geheiratet und lebt in glück¬ lichster Ehe mit ihr. Den ein¬ zigen Verkehr des jungen Paares bildet der Maler Kurt Heine, der, von Frau Hannis Schönheit begeistert, von die¬ ser nach dem Gedächtnis ein großes Bild aus¬ führt. Zu Drill besuchen das Ehepaar und der Maler einmal das Rennen, und als Kurt alles verspielt hat und Max einen Augenblick ab¬ wesend ist, leiht Kurt sich von Frau Hanni hundert Mark, über deren Erhalt er auf seiner Visitenkarte quittiert. Am nächsten Tage findet Max die Quittung, er eilt zu dem Freunde und sieht dort das fertiggeslcllte Bild seiner Frau. In höchster Wut begibt er sich nach Hause und macht Hanni eine heftige Szene, infolgedessen diese sofort das Haus ihres Gatten verläßt. Nachdem sich das Mißverständnis zwischen den Freunden aufgeklärt hat, Max aber von Hannis Verbleib nichts zu erfahren vermag, bietet der Maler seine Hilfe zur Auffindung der jungen Frau an, doch vergebens. Monate vergehen. Hanni hat bei ihrer Schwiegermutter, die je¬ doch auf ihre Bitten dem Sohne nichts von dem Vorgefallenen milteilt, Aufnahme gefunden und hier gibt sie auch einem Kinde das Leben. Doch die junge Frau erkrankt schwer und nun tele¬ graphiert die Mutter an ihren Sohn und ruft ihn sofort herbei. Er findet jedoch nur noch eine Sterbende und in seiner Verzweiflung greift er zur Waffe, um seinem Leben ein Emde zu machen. Da aber hört er plötzlich das Schreien seines Kindes, und er beschließt, fortan sein Leben ganz seinem Kinde zu weihen. Iin Uebermut. Die lustigen Backfische sinnen in der Pen¬ sion auf allerlei Unfug. Besonders Lotte und ihreFreundin sind es, die zu jedem tollenStreich bereit sind. Nachdem sie die Lehrerin genü¬ gend gepeinigt haben, beschließen sie, dem Zwange des Instituts zu entfliehen und zu den Eltern der Lotte zurückzukehren. Auf dem nahen Bahnhofe erwarten sie den kommenden Morgen und als die Eltern gemütlich ihren ,, Kaffee einnehmen, kommt die alte Auguste ’ herein und ruft ihnen zu, daß Lotte und ihre Freundin da seien. Die Eltern müssen wohl oder übel Ja und Amen sagen und behalten die beiden Mädchen im Hause. Immer wieder auf Streiche sinnend, begeben sich Lotte und die Fieundin in das Zimmer von Lottes Bruder und finden dort eine Einlaßkarte zu dem am selben Abend slattfindenden Maskenball. Auguste muß für die Maskenkostüme sorgen und am Abend sieht man die Mädchen in dem bunten Festestrubel. Aber auch Herr Hummel, Lottes Vater, möchte sich gern einmal amü, sieten, und auch er begibt sich ebenfalls auf den Maskenball. Fritz Maier, der von dem Vater abgewiesene Freier Lottes besucht auch den Ball und sieht zufällig Herrn Hummel das Lokal betreten. Er hat nichts Eiligeres zu tun, als Lotte und ihre Freudin von der Anwesen¬ heit des Vaters zu benachrichtigen, ja, sie dar¬ über aufzuklären, daß er der Kavalier ist. der die jungen Damen zu einem Glase Sekt einlud. Lotte, um ihre Zwecke zu erreichen, entlarvt auch schließlich den Papa Schwerenöter, und dieser sieht sich endlich derart in die Finge ge¬ trieben, daß ihm nichts weiter übrig bleibt, als den beiden jungen Leuten seinen Segen zu geben, damit das Töchterlein der Frau Mama nichts verrate. Das Bild der Mutter. Nach 15jähriger Abwesenheit kehrt Max, der junge Schiffsheizer, in seine Heimat zurück. Er veriäßt das Schiff und schlendert planlos umher. Da plötzlich kommt ein junger Mann auf ihn zu. Müllers Jochen, des Nachbars Sohn, der Max sogleich erkannt hat, begrüßt freudig den ehemaligen Freund. Sie be¬ schließen, das Wiedersehen mit einem kühlen Trünke zu begießen und begeben sich in die nahe Fischerkneipe. Hier wird ihnen von zar¬ ter Hand kredenzt. Hanni, die hübsche Kellne¬ rin, bedient die beiden Gäste und Maxens Herz fängt Feuer für das allerliebste Mädchen. Als Jochen sich verabschiedet, bleiben die beiden allein zurück, und Max verabredet mit Hanni ein Stelldichein für denselben Abend in einer nahen Fischeihütte. — — Es ist am anderen Morgen. Hanni und Max verlassen die Hütte und gehen an den Strand hinunter. Auf einer Bank machen sie Rast, und Max nimmt das Mädchen in den Arm und küßt es. Dabei sieht er an ihrem Halse ein Medaillon und fragt sie, wessen Bild es enthalte. Hanni zeigt es ihm ohne Zaudern; doch aufs höchste entsetzt, prallt Max zurück. Es ist das Bild seiner Mut¬ ter, die auch ihre Mutter ist. Nach dem Er¬ kennen, daß sie Geschwister und daß so ihre Liebe sündig ist, hat das Leben keinen Reiz mehr für Beide und sie beschließen, gemeinsam in den Tod zu gehen. Langsam erheben sie