Licthbild-Bühne (November 1912)

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Seite 66 L • B ■ B Nc. 46 d' Assas, in Paris in einer Broschüre von 32 Seiten, Preis Fr. —.30 c. Er gibt Zeugnis vom Wissen und der Be¬ lesenheit des Verfassers in der Ge¬ schichte der Pantomine, von der Lust und Liebe zum Thema in der faßlichen, geschmeidigen Art, wie er den Stoff behandelt, von einer genauen, gründ¬ lichen Auffassung, wie er den vus- druck in Bewegung und Stellung zer¬ gliedert. Nur in einem Punkte müssen wir uns mit ihm in Widerspruch setzen: seine Theorie würde dem Auftreten der Schauspieler, die ja zumeist gefilmt werden, nur noch mehr Gezwungenes, naturähnliches, aber nicht natürliches Spiel verleihen. Wenn er jeden Schritt, jede Körperhaltung die Augen- und Mienensprache zergliedert, in einer un¬ gewohnten Weise, den man folgen und zustimmen muß, so darf doch nicht übersehen werden, daß die besten Film¬ szenen ohne Kenntnis dieser Regeln entstehen. Es wird z. B. ein Unfall ge¬ mimt und durch Zufall kommen an der Aufnahme Unbeteiligte ins Bildfeld. Da wird man von den Gesichtern und Be¬ wegungen den Laien viel deutlicher und und ergreifender Mitleid, Erschrecken, Angst ablesen, wie von den Künstlern. Daß bei allen noch so gelungenen Theorien das stumme Spiel nicht aus¬ reicht, weiß der Verfasser, der erwähnt, wie beim Filmen gesprochen wird, wenn nicht von den Mimen selbst, so vom Arrangeur. Denn Regisseur nennt sich der Leiter solcher Auf¬ nahmen fälschlich. Kreß hat mit seinen Vorträgen der Kinematographie grö¬ ßere Dienste erwiesen, wie andere mit dickleibigen Bändern, denn er ließ über¬ flüssiges Fachsimpeln bei Seite und sagte stets nur jedem Laien verständ¬ lich kurz und bündig das Notwendigste in kerntreffender Weise. Wohl dem, der solches Lob errang. Freie Vereinigung der Rino- Angestellten Groß-Berlins. Geschäftsstelle: Landsbergerstr. 90. Telefon Amt Königstadt 3131. Protokoll vom 4. 11. 1912. Um 12 l A Uhr eröffnete Koll. Lerch mit einer Begrüßung der anwesenden Mitglieder und Gäste die gut besuchte Versammlung. Nach¬ dem das Protokoll einstimmig angenommen, wurde unter den eingegangenen Briefen auch ein solcher des ,,K. d. R." verlesen, dem man die übersandten Eintrittskarten zu seinem Fest ohne jedes Kommentar zurücksandte, Ueber diese Angelegenheit stillschweigend hinweg¬ gehend, kam man zur Aufnahme neuer Mit¬ glieder und stellte sich ein Zuwachs von 16 Personen heraus, so daß die Mitgliederzahl nun¬ mehr 126 beträgt. Nach Erledigung der Kasse wurde im Punkt Verschiedenes noch einmal über die Angelegenheit Sachs, am Bußtag nach Luckenwalde zu kommen, verhandelt. Der Ver¬ ein hätte sich wahrscheinlich bestimmt mit einer Majorität entschieden gegen die Annahme dieser Einladung ausgesprochen, wenn nicht der 2. Vorsitzende darauf hingewiesen hätte, daß wir infolge zahlreicher Zuwendungen seitens des betr. Herrn und dessen Chef quasi ver¬ pflichtet sind, den Kollegen in seiner am Bu߬ tag stattfindenden Fest-Vorstellung aufs tat¬ kräftigste zu unterstützen. Es gelang Herrn d’Hamari, die Versammlung von seiner Mei¬ nung zu überzeugen und wird sich der Verein in corpore am Bußtag nach Luckenwalde be¬ geben. Nachdem noch die Wahl eines Aus¬ schusses zur Schlichtung von Differenzen be¬ schlossen worden war und Koll. Grothe ein¬ stimmig als Abgesandter zu dem am Bußtag in Cöln a. Rh. stattfindenden Kongreß gewählt wurde, konnte die Versammlung um 4X> Uhr geschlossen werden. Karl U n g e r , z. Zt. Schriftf. □ Geschäftliches □ Otto & Zimmermann, Waldheim. Auf der I. Internationalen Kino-Ausstellung Wien 1912 hat die Firma Otto & Zimmermann nicht die bronzene Medaille zuerkannt er¬ halten, sondern das „Ehrendiplom und die Silberne Medaille." Die Vertretung der Firma auf der Ausstellung hatte die Firma Georg Hamann Dresden (Paul Wolfram« Außig) übernommen. Die Firma Opel & Kühne in Zeitz, welche heute in dem Artikel Theater-Klappsitzbänke die größte und leistungsfähigste Fabrik Deutsch¬ lands ist, hat jetzt auch noch, wie uns von an¬ derer Seite mitgeteilt wird, in die Reihe ihrer Fabrikate die Fabrikation von Klappsitzbänken aus gebogenem Holz aufgenommen, Art solcher, wie sie bisher nur aus Oesterreich bezogen wurden. Diese Klappsitze waren immer infolge der großen Fracht- und Zollverhältnisse sehr teuer. Die Firma Opel u. Kühne ist nun, wie uns bekannt ist, infolge ihrer großen maschi¬ nellen Anlage in der Lage, diese Bänke bedeu¬ tend billiger liefern zu können als wie die österreichischen Firmen. Auch bedarf selbige nicht derartig große Lieferzeiten, denn sie fa¬ briziert täglich über 500 Klappsitze und be¬ schäftigt in ihren Werkstätten über 400 Ar¬ beiter, besitzt zur Herstellung der Klappstühle aus gebogenem Holz große Anlagen zum Biegen des Holzes etc. Außer Klappsitzbänken fabriziert diese Firma auch Logenstühle sowie geflochtene Ped- digsessel und empfehlen wir eventl. Interes¬ senten, sich doch von dieser Firma, wenn sie Bedarf haben, einmal Offerte unterbreiten zu lassen usw. Auch besitzt die Firma in Berlin ein Zweig¬ geschäft (Bergstr. 77) und können dort die Ori¬ ginalmuster in Augenschein genommen werden. □ Der Filmeinkaufer □ Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20. Das Programm zum 14. Dezember: Dramatisch. Ewige Zeugen, Schauspiel in 4 Akten. — O Koma San (Le film colorie Gau¬ mont), eine japanische Tragödie. Humoristisch. Augustin als Gentleman- Detektiv. — Fritzchen und der Bankier. Naturaufnahme. Das Tal Dossola (Le film colori6). — Die Gewinnung des Eisenerzes im Ural. Wissenschaftlich. Der Blutegel. Eclair, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 12. Am 29. November erscheinen: Nunnes erste Liebe, Humoreske. — Kieke¬ buschens Detektiv oder der Bock zum Gärtner, Humoreske. — Liebe ist der beste • Koch, Ko¬ mödie. — Tiflis, Naturaufnahme. Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency) Berlin, Friedrichstr. 35. Am 20. Dezember erscheinen: Der Ueberfall, Indianerdrama, Meister¬ werk. — Die Pastete als Liebesbote, Komödie. Die Fischerstöchter, Drama. — Für die Liebe zu einem Mädchen, Drama. — Karlchen und die Piraten, Komödie. — Der rußige Kork, Komödie. — Sein neuer Spa« zierstock, Komödie. Ein Liebling der Conföderierten Süd- Armee, Drama. — Zurück ins graue Altertum, Drama. — Die kleine Straßensängerin, Drama. — Ich bin der Dr. Eisenbart, Komödie. — Der alte Hafenplatz Jaffa, Natur. B &. C. Spionfieber, Komisch. Continental-Kunstfilm G. m. b. H., Berlin, Friedrichstr. 235. Ein mit Rücksicht auf den der¬ zeitigen Balkankrieg sehr ak¬ tuelles Drama kommt unter dem Titel „Vorgluten des Bal¬ kankrieges“ auf den Filmmarkt. Der Inhalt desselben ist kurz folgender: Leutnant Jancu bringt seinem Oheim, dem Kom¬ mandanten, die geheimen i caiui» K » F .a.. c , die dieser in seinem Arbeits¬ tisch verschließt. In einem Cafe lernt Jancu den Seeoffizier Nataschin kennen. Um ihn die Naturschönheiten seines Landes zu zeigen, ver¬ abredet Jancu mit seinem Gast einen Spazier¬ ritt. Hier treffen sie auf der Landstraße ein verunglücktes Automobil mit zwei Damen an die Jancu in den Konak bringen ließ. Beide Damen sind aber Spioninnen im Dienste Na taschins. Der Jüngeren der Damen, Ninon, ge lingt es, von Jancu den Aufbewahrungsort der Pläne zu erfahren. Diese werden schließlich auch entwendet, doch im letzten Moment wird durch die Mitteilung einer Zigeunerin das ganze Intriguenspiel verraten und die Pläne wieder zurückgewonnen. — Der Aufbau der Szenerien ist sehr geschickt und spannend gehalten. Aus der Serie „Mittelmeerfahrt des Norddeut¬ schen Lloyd, Bremen" gelangt jetzt der zweite Film „Tanger" zur Ausgabe. Die herrlichen Naturaufnahmen geben uns ein anschauliches Bild von der Schönheit der Stadt und Um¬ gebung. — „Die Fremdenlegion“, ein Mahnwort an die deutsche Jugend soll dieser Film ent¬ halten, um diese vor dem Eintritt in die Frem¬ denlegion zu warnen. Der Inhalt des Films ist kurz folgender: Ein Kaufmannslehrling läßt sich für die Fremdenlegion anwerben, unterschreibt das Formular, nimmt das übliche Handgeld in Empfang. Seine von einem geheimen Agenten unterstützte Flucht wird aber im letzten Mo¬ ment vereitelt. Reuig kehrt der junge Mann, nachdem ihm die Gefahr, der er noch gerade entronnen, in krassesten Farben geschildert, zu d^n Seinen und seinem Berufe zurück. Jahre vergehen, er hat die Karriere eines strebsamen jungen Mannes gemacht, seiner Militärpflicht mit Ehren genügt, ist mit der Tochter seines Chefs verlobt und mit einer Filiale desGeschäfshauses im Elsaß betraut. Seinen Kinderstreich hat er längst vergessen, nicht aber ihn die Legion, der er immer noch Schuldner ist. Unablässig hat sie seine Spur verfolgt und auf seinem ersten Aus¬ flüge nach Frankreich, den der Ahnungslose im Kreise seiner Freunde unternimmt, wird er auf französischem Boden verhaftet. Die dip °* matischen Befreiuungsversuche verlaufen erfolg-