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No. 47 L • B • B Seite 9 arbeiterin auf diesem Gebiete zu ge¬ winnen gegen die skrupellose Clique der Geldleute. Den Idealismus aufzu¬ bieten gegen himmelschreiende Mi߬ stände. Es gilt, daß die jungen Akade¬ miker Fühlung bekommen und behalten mit den Kampforganisationen wider Kinoauswüchse und Schundliteratur. Und der Redner schildert die mannig¬ fachen Betätigungsmöglichkeiten, die gerade dem Studenten hier erwachsen. Das ist der erfreuliche, wichtige und be¬ deutungsvolle Niederschlag dieses Abends, das ist die Hoffnung für die Zukunft. Vor hundert Jahren setzte sich die deutsche Jugend in beispiel¬ losem Idealismus für große Ziele ein. Auch heute gilt es, die schlummerden Kräfte wachzurufen. Wir sind seit 1870 äußerlich schwerreich geworden, inner¬ lich jämmerlich verarmt. Frankreich verspürte etwas vom Segen der Nieder¬ lage, wir vom Fluch des Sieges. Raffen wir die letzten Trümmer des deutschen Idealismus zusammen. Mit stürmischem Beifallsgetrampel wurde dem Redner gedankt.“ Wir können dem Elaborat nichts weiter hinzufügen: mit stürmischem Entrüstungsgetrampel danken wir Herrn Prof. Dr. Brunner für die Be¬ weisführung, daß wir Recht haben, wenn wir seine Ansichten bekämpfen. Die neue literarische Richtung. H ie Lichtspielsehnsucht unserer Zeit hat's plötzlich mit dem Ehrgeiz bekommen: der Kino steuert auf ungeahnten Wegen der ethi¬ schen Veredelung zu. Bisher gaben sich alle Veredelungsversuche des Films ein wenig äußerlich. Statt kleiner, un¬ scheinbarer Schaubuden hat man ihm nach und nach glühbirnenüberflimmerte Paläste aufgebaut, und die Intendanz manchen Kammerlichspiel - Theaters drang sogar darauf, daß man sich die Uraufführungen ihres Instituts in großer Gesellschaftstoilette ansah. Statt des Klaviers, worauf ein müder Kneipen¬ virtuose bis zur Polizeistunde schwer¬ mütige Opernarien als phantasievolle Begleitung mysteriöser Filmtragödien herunterpaukte, hat man sich längst an vollbesetzte, sehr tüchtige Salon¬ orchester gewöhnt; aber all das war doch, wie gesagt, ein recht äußerlicher Verfeinerungsprozeß. Man sah sich Detektivgeschichten und rührende Kol¬ portageromane, sah sich Grotesken und Exzentrikspäße eben nur in behagliche¬ rer Umgebung an. Jetzt aber soll noch ein entscheiden¬ der Schritt nach vorwärts geschehen. Sowie die äußere Existenz unseres all¬ mächtigen Kino nunmehr endlich ein¬ mal gesichert scheint, denkt es auch von selbst schon an neue, seelische Entwickelungsmöglichkeiten. Kino und Kunst sind einander wirklich gar nicht so fern und fremd, ja die Verwandschaft liegt nicht nur deshalb nahe, weil beide Dinge mit K. anfangen. Nichts gibt's, was auf der Leinwand nicht dargestellt werden könnte, keine Situation muß unausgedrückt bleiben auf dem Film, dessen Technik heute bereits so sehr / --- \ Der Siegeszug des Ernemann Stahlprojektor ,.Imperator" ist unaufhaltsam, Auch auf der Int. Kino- Ausstellung, Wien, wu den die ausserordentlichen Eigenschaften unserer Projektioren durch Verleihung der Höchsten Au^zeidinung einwandfrei erhärtet, dem ,,Imperator" wurde wie der die Grosse Goldene Medaille zuerkannt. - Für die Eröffnungsvorstellung wurde erfolgreich der,.Imperator" verwendet. - Zu einer vollwertigen moJernen Ansprüchen genügenden Theater-Einrichtung gehört heute unbedingt ein Ernemann-Stahl-Projektor „Imperator“ hochinteressante Kino - Hauptpreislis'e und eingehende, den je- • * weiligen Bedürfnissen und den vorhandenen Mitteln sorgfältigst angepasste Kostenvoranschläge bereitw lligst und kostenfrei, Grösstes Photo-Kino-Werk mit eigener optischen Anstalt. Heinr. Ernemann A.-G., Dresden 195 _ _ '