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Seite 50 L • B ■ B No. 48 Münzstraße 23, als treffendes Beispiel der Kino-Auswüchse hinstellen. Unbe¬ greiflich ist es nur, daß sich Leute ge¬ funden haben, welche die geschmack¬ losen Ideen eines Schlächtermeisters verwirklichen konnten und in Zeitungs¬ artikeln den Urheber als „smarten Ge¬ schäftsmann“ feiern. Wie der R.-Ein- sender in No. 46 der „I. J. F. Z.“ ganz richtig bemerkte, ist es der Gipfel der Geschmackklosigkeit, der mit der fa¬ mosen Frontreklame „Hackepeter-Kino spendet Mut und Kraft und neue Ener¬ gie“, erklommen wurde. Der klägliche Versuch des Herrn Zivil-Ingenieur B. in der letzten Nummer des „Lichtbild- Theater“, diese „grandiose Neueröff¬ nung“ als Errungenschaft zu feiern, hätte lieber ungeschrieben bleiben kön¬ nen, und wenn schon einmal zu einer Sache die Reklametrommel gerührt werden soll, so soll man wenigstens so¬ viel Takt besitzen, nicht eine „Ver¬ irrung auf dem Gebiete des guten Ge¬ schmacks“ als Einleitung zu benutzen. Das „geheime Geschäftsgenie“ ist wirk¬ lich bewundernswert, das den Be¬ suchern des „Hackepeter-Kinos“ die herrlichen Besitzungen des „großzügi¬ gen Kaufmanns“ und die schönen Rin¬ derherden und die fetten Schweine in einem mehrere hundert Meter langen Film vor Augen führt. — „Und das alles, was die verehrlichen Besucher soeben gesehen haben an fetten Rindern und schönen Schweinen, wird in kürzester Zeit als „Hackepeter“ in weltbekannter Güte im Hackepeter-Restaurant ver¬ abreicht werden.“ An einer derartigen Entgleisung, die noch dazu in einem Fachblatt als glori¬ ose und nachahmenswerte Idee hinge¬ stellt wird, muß schärfste Kritik geübt werden. Die Pillen dieser Kritik sind zwar bitter, aber gerecht. Die strittige Frage wurde speziell dadurch ver¬ schärft, weil ein Fachblatt den nicht ge¬ lungenen Versuch machte, eine falsche Meinung über eine Geschmacklosigkeit zu suggerieren. Warnung. Die „Philantropische Lichtbilder- Gesellschaft“, Straßburg i. Eis., sendet uns folgendes Schreiben: Wir bitten Sie, in einer Ihrer nächsten Nummern gefl. folgendes zur Warnung für sämtliche deutsche Film¬ verleiher aufzunehmen: Ein gewisser Karl Holtmann, Kassel, Restaurant zum Reichshof, Bahnhofstr. wohnhaft, bestellte bei uns vor ca. 14 Tagen die Asta Nielsen-Film: „Die arme Jenny“. Wir sandten diesen Film gegen Nachnahme der Leihgebühr an betr. Adresse und wurde die Nachnahme auch prompt eingelöst. Am folgenden Tage erhielten wir eine Karte des Herrn Holtmann, worin er uns mitteilte, daß er den Film noch zwei Tage behalten werde. Nachdem wir einige Tage ge¬ wartet und weder Leihgebühr noch den Film zurückerhalten hatten, schrieben wir an Herrn Holtmann, er möchte uns doch den Film sofort zurückschicken. Der Brief kam mit dem Vermerk der Kasseler Postbehörde zurück: Adressat abgereist; wohin unbekannt. Dieser Herr scheint ein Schwindler zu sein, um sich auf diese Weise billige Films zu verschaffen. Wir haben denselben bei der Staatsanwaltschaft in Kassel wegen Unterschlagung angezeigt und warnen vor Ankauf des Films „Die arme Jenny“ mit Asta Nielsen in der Haupt¬ rolle. □ Geschäftliches □ Gebrüder Siemens & Co. Nach dem Hinscheiden des Direk¬ tors Hermann Viertel ist der bisherige Prokurist des Hauses, Herr Oskar Kahle zum Direktor ernannt worden. Gleich¬ zeitig wurde den Herren Dr. Georg Egly und Dipl.-Ing. Eduard Viertel Prokura erteilt. Fortschritte der Projektion. Das Hauptaugenmerk eines jeden Theaterbestizers muß darauf gerichtet sein, sich die technischen Fortschritte der Projektion zunutze zu machen, ins¬ besondere, da er durch getreue Wieder¬ gabe des Bildes sein Publikum zufrieden stellt. Das Verfahren der Projektion auf einfache Leinwand hat stets den Nach¬ teil, daß bei hellen Stellen die weiße Farbe der Leinwandfläche durchscheint, jede Plastik verloren geht und ein so¬ genanntes flaches Bild entsteht. Man hat daher versucht, von der einfachen Leinwand abzugehen und dieselbe mit einer Metallmasse zu überstreichen; ob¬ wohl dadurch der Theaterbesitzer an Strom spart, so leidet das Bild darunter, weil der Metallglanz stets durchschlägt und die Bilder eine dem Auge unange¬ nehme Helligkeit erhalten, und hat außerdem noch den Nachteil, daß sie von der Seite stark abdunkelt. Es muß daher darauf geachtet werden, daß eitie S^arwand dem Theaterbesitzer bei den gegenwärtig hohen Spesen nicht nur allein ein besseres Bild geboten wird, daß auch die Qualität des Bildes durch die Stromersparnis in keiner Beziehung Ernemann Stahl - Projektor 0 Imperator Modell 1912. Neuestes kettenloses Modell, bis in die kleinsten Details als Präzisionsmaschine durchkonstruiert- Spielend leichter, geräuschloser Gang. Absolut flimmerfreie Projektion. Größte Filmschonung- Automatischer Feuerschutz. Konstante optische Achse. (Kein Nachstellen der Bogenlampe.) Malteser¬ kreuz in Oelbad. Stabilstes Modell. Abnutzung auch nach jahrelangem Gebrauch kaum merkbar Internationale Hygiene;Ausstellung Dresden 1911 höchste Auszeichnung: Staatspreis! ===== Illustrierte Preisliste und Kostenanschläge bereitwilligst kostenfrei! = HEINRICH ERNEMANN A.-G., Paris u. Dresden 195 Größte Fabrik des Kontinents für den Bau kinematographischer Aufnahme- und Wiedergabe-Apparate mit eigener optischer Anstalt.