Lichtbild-Bühne (June 1913)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Seite 102 Applaus verabschiedete, hat die Zeit überdauert und sich mit Elan in das neue Zeitalter hinübergerettet. Mit silberweißem Haar den prächtigen Charakterkopf geschmückt, hat er noch vor einem halben Jahr auf der Bühne des ,.Berliner Apollo-Theaters“ sein 50 jähriges Künstler-Jubiläum feiern können, und die Direktion mußte dem Drängen seiner tausend Freunde nachgeben, weil sie stür¬ misch verlangten, daß der amüsante, spaßhafte, lustige und mit sonnigem Humor ausgestattete liebe Martin einen ganzen Monat lang allabendlich seine Jubiläums-Vorträge zum besten geben soll. Fünfzig Jahre Bühnen¬ leben zählen in Mimenkreisen be¬ kanntlich doppelt wie Kriegsjahre. Aber immer noch leuchtet sein präch¬ tiges, glanzvolles Auge in jugend¬ lichem Feuer, denn sein Humor erhält ihn jung. Sein philosophischer Wahlspruch lautet: „Uns kann Keiner!" — Bendix hat Schlagworte geschaffen, die wie eine Landplage durch ganz Deutsch¬ land grassierten. Wir müssen sogar bekennen, daß der humorvolle Ber¬ liner mit seinem echt Berliner Dialekt durch seine originellen Wortwitze den Heimatsdialekt über Berlin selbst ausgebreitet hat. Erinnern Sie sich noch an das ori¬ ginelle „Sachte, et klemmt sich!" oder „Valier'n se nischt, et stuckert!“? Sein Pendant zum Wiener Fiakerlied „Der Berliner Droschkenkutscher“, dr-r Vortrag „Stubenbohner Franz“, „Der Fremdenführer“ usw. sind Per¬ len des Berliner Humors. Jetzt ist nun der göttliche Martin Flimmerkünstler geworden. Sein erster Film : „Wenn zwei dasselbe tun“, ein Schwank in zwei Kapiteln, ist fertig. Am 20. Juni wird das Lust¬ spiel „Wenn man bummeln geht" er¬ scheinen und am 4. Juli die Humo¬ reske „Alter schützt vor Torheit nicht." Martin Bendix im Film bedeutet die treffliche Verkörperung des Hu¬ mors im Film. Die vorliegende Luxus - Ausgabe der „Lichtbild-Bühne“ enthält als Spezial- Beilage das interessante Album: „DER KINO-REGISSEUR“ mit vielen Original-Artikeln und Original-Illustrationen. :: Wir bitten um Beachtung. Seite 111 bis 126.