Lichtbild-Bühne (June 1913)

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bis sie selber vor Lachen nicht mehr weiterspielen können! Ich frage: hat man das in der 24. Woche eines Bumke-Impekoven-Films schon er¬ lebt, daß Bumke extemporierte?! Indes Scherz beiseite: der Kine- matograph als der größte Veraugen- blicklicher, wie ich es bezeichnete, ist noch viel sublimer zu nehmen. — — Alle Natur wie alle Kultur augen- blicks statt Wandeldekoration: Das Meer, der Wald, der Berg, das Thal, die Ebene, der Acker, die Wiese, der Baum, der Rain, der Bach, der Gar¬ ten, die Blume, die Weltstadt, das Dorf, die Eisenbahn, das Dampf¬ schiff, die Fabrik, die Brücke und überhaupt der heutige Motor in allen Verwendungen und nichts von allem immobil mehr oder gar nur dessen „Geräusch“ hinter den Kulissen der Bühne nachgeahmt! Und dazwischen nun Gottes Eben¬ bild, d. i.- Aber da mahnt mit der Herr Chef¬ redakteur recht mitten in meinem Satz zum Schluß. Und so beeil ich mich denn (auf die Gefahr hin, mich zu überstürzen). So wie das p. t. Publikum bis jetzt durch seinen zahlreichen und regel¬ mäßigen Besuch rein seine Freude am Kinematographen als Ding an sich bewies — so gab es im besonderen auch seinem Beifall für Filmdramen Ausdruck, die nicht mit der kritischen Elle des Theaterrezensenten ge¬ messen werden dürfen, denn dazu langt die einfach bei weitem nicht, und ist auch sonst durchaus nicht an¬ gebracht! Und falls ich meine Leser dies¬ mal nicht gelangweilt haben sollte, schreibe ich nächstens einmal über die spezielle Art der Kino-Dramen, wie sie sich aus diesen vorliegenden Ausführungen allein schon ergibt. Der französische Filmmarkt. Pan*, de» 4. jud im )n der Erfindung eines fran¬ zösischen Operateurs, die es ermöglichen soll, mit einem einzigen Projektionsapparat einen Film gleichzeitig in mehreren neben- oder übereinander gelege¬ nen Räumen vorzuführen, ver¬ spricht man sich in den hiesigen Fachkreisen glänzende Resultate. Sie dürfte, falls sich die bei den bisheri¬ gen Versuchen erzielten günstigen Resultate auch in der Praxis bewäh¬ ren, dazu berufen sein, einen neuen Typus von Lichtspieletablissements ins Leben zu rufen. Die bisherige Entwickelung hat zur Schaffung von Theatersälen von geradezu riesigen Dimensionen geführt und dabei den großen Nachteil gehabt, daß die billi¬ geren Plätze entweder zu nahe oder in allzu großer Entfernung vom Lichtschirm lagen, so daß in den großen Etablissements ein nicht un¬ beträchtlicher Teil des Publikums unter der Ungunst der Platzverhält¬ nisse litt. Durch Anwendung der neuen Erfindung soll es möglich sein, mehrere Tausend Zuschauer in einer Reihe kleinerer oder mittlerer Säle unterzubringen, so, daß von jedem Platz aus das Gesichtsfeld gleich gut ist. Da die Erfindung außerdem gestattet, die Projektions¬ kabine völlig außerhalb des Zu¬ schauerraums zu installieren, hofft man gleichzeitig die Feuersgefahr auf ein Minimum reduzieren zu können. Miß Pankhurst, die streitbare Führerin der englischen Suffragetten, weilt gegenwärtig in Paris. Wie ver¬ lautet, soll sie mit einigen hiesigen Filmfabrikanten in Verbindung ge¬ treten sein, um künftig auch den Kino zur Propaganda für das Frauenstimm¬ recht zu benützen; jedenfalls ist eine solche Propaganda sympathischer und wirkungsvoller als die bisherigen Kampfmittel der englischen Frauen¬ rechtlerinnen. Eine neue französische Filmmarke wird demnächst auf dem Markt er¬ scheinen. Herr G. Bourgeois, der be¬ kannte Regisseur eines der ersten Pariser Häuser, hat eine Gesellschaft gegründet, die in Kürze unter der Marke „Films Cinematographiques G. Bourgeois“ ihre ersten Fabrikate herausbringen wird. Das Bankett der Syndikatskam¬ mer, das alle Kreise der französi¬ schen Kinematographie zu einer gran¬ diosen Kundgebung vereinigen wird, findet nunmehr definitiv am 11. Juni unter dem Vorsitz des französischen Handelsministers Herrn Masse statt. Herr Barthou, der Ministerpräsident, der ursprünglich gleichfalls seine Teilnahme in Aussicht gestellt hatte, mußte, da er an diesem Tage ander¬ weitig in Anspruch genommen ist, seine Zusage leider wieder zurück¬ ziehen. Dagegen wird die Anwesen¬ heit einer Reihe anderer bedeuten¬ der Persönlichkeiten, bekannter Journalisten, Schriftsteller, Bühnen¬ größen, Deputierter etc. der Veran¬ staltung eine besondere Bedeutung geben.