Lichtbild-Bühne (June 1913)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Wenn Inserate sprechen! veröffentlichen neben¬ stehend die verkleinerte seratenseite des Berliner Tageblatts vom 4. Juni 1913, auf der sämtliche Theater- und Vergnügungsanzeigen der Reichshauptstadt stehen. Diese Anzeigenseite führt eine deutliche Sprache; sie besagt so außerordent¬ lich viel, daß man ein Buch darüber schreiben könnte. Genau die Hälfte des ganzen Raumes nimmt ein Inse¬ rat der „Projections A.-G. „Union“, Berlin SW. 68, ein, die ihr neues «- Ttetter -Xoaurte- Königliche Schauspiele Kroll-Oper. Deutsches Opernhaus, ' Zar nnd Zinunennann.J JbaakrJtöniQgiiiliafa Das Bu ch eine r Frau. SerönerJheaierl Mrwmbcr Kleines Theater. Professor Beri^ardL Taubenstrasse lonti's O^eretten-Theater THIATEI Der Mann mit der frflaen lashe. Lnsts^ielhans. KomAdienhius. ’SSf ' Bas ü™ermädchen. , ‘ Rose-Theater. Metropol Theater Stift; 1 *! 1 ® U ^d O^OheeheMwfcj laBatoecrt * Direi"or Ä ■arwiiaffjonrlrti. Urania Die Kritik! Die gesamte BerlinerTagespresse' bezeichnet das 6.U.T. Friedrich-Ecke im Bavariahaus als die grösste Sehenswürdigkeit der Reichshauptstadt. Das 6.U.T. Friedrich-Ecke Taubenstrasse wunderbarste Lichtspieltheater der Well Tftglich von 6 Uhr ab: Fest-Vorstellungen mit dem ungekürzten Prem ieren-Pro gramm. Abend* 8 Uhr: Grosse Gala-Vorstellung mit Prolog und ConMrenee von Or. Egon Friedeil. Union-Theater, das 6. U. T. in Ber¬ lin, ankündigt. Man sieht, wie das U. T.-Inserat alle „Kollegen“ rechts und links gleichsam mit den Ellen¬ bogen beiseite drängt. Links werden nicht weniger als 22 Theater buch¬ stäblich an die Wand gedrückt. Sie nehmen zusammen nur V« Seite ein, während auf den restlichen zwei Sechsteln zwei Kinos, zwei Varietes, drei Cabarets, ein Weinrestaurant, ein Ballhaus, das Künstlerhaus, der Zoologische Garten und ein Renn¬ platz ihr Leben fristen. Es ist das Spiel einer Wechselwirkung, das dieses charakteristische Bild hervor¬ zaubert. Die Gunst des großen Publi¬ kums steht unbestritten auf seiten der Lichtspiele, die ihm eine so vor¬ zügliche und verhältnismäßig billige Unterhaltung zu bieten vermögen, wie sie das beste Theater und das intimste Cabaret auf die Dauer nicht bieten können. Das Kino wird häufi¬ ger besucht als alle anderen Ver¬ gnügungsstätten — die geheimnis¬ volle Macht des Filmbildes zieht uns hin. Hierin liegt die finanzielle Stärke eines mit Geschick und Kunstverständnis geleiteten Licht¬ spiel-Unternehmens, die es ihm ge¬ stattet, eine dreimal größere Reklame zu machen, als alle Theater zusam¬ men. Diese Inseratenseite zeigt dem Publikum, daß das Kino etwas Be¬ sonderes ist, daß es mehr sein muß, als 34 andere Stätten, die für die der Erholung und Zerstreuung be¬ dürftige Menschheit bestimmt sind, und sie dürfte gewissen behördlichen Organen als Argument dafür ent¬ gegentreten, daß das Kino ein wich¬ tiger und notwendiger Faktor ist. Sbt.