Lichtbild-Bühne (June 1913)

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j’ Seite 230 lH L*B Weise sind bei der „Ica“-Maschine die Vorzüge der konstanten optischen Achse unter Vermeidung obigen Nachteils erreicht. Dies ist dadurch geschehen, daß die Verschiebung nicht in das empfindliche Fortschalt¬ werk, sondern in das viel weniger empfindliche Lampenhaus gelegt wurde. Man verschiebt mit einem einzigen Handgriff gleichzeitig Lam¬ penhaus, Bildfenster und Objektiv, die miteinander in Verbindung stehen. Neben der großen Lichtersparnis, die durch diese Anordnung erzielt wird, ist gleichzeitig die Bedienung außerordentlich vereinfacht. Beim Uebergang von Kino- in Diapositiv-Projektion ist es bei den bisherigen Konstruktionen nötig, daß der Vorführer, gerade wenn er mit dem Auswechseln der Films beschäf¬ tigt ist, auch noch die Diapositiv¬ bilder einsetzen muß. Eine außer¬ ordentlich geschickte Anordnung macht die Verteilung dieser Arbeiten möglich. Der Vorführer legt das nach dem Film zu projizierende Diaposi¬ tivbild bereits in den senkrechten Bilderkanal ein, während der Film noch läuft, er also Zeit genug zur Ver¬ fügung hat. Das Diapositivbild bleibt in seiner Stellung unverrückbar stehen, ohne die Beleuchtung für das Filmbild irgendwie zu stören. Erst wenn der Vorführer das Lampenhaus nach dem Filmdurchlauf in die Dia¬ positiv - Projektionsstellung ver¬ schiebt, fällt das Diapositivbild selbst¬ tätig in die Projektionsstellung und erscheint auf dem Schirm. Ebenso macht es selbsttätig die Lichtöffnung für die Filmvorführung wieder frei und wird herausgestoßen, sobald das Lampenhaus in die ursprüngliche Kino - Projektionsstellung gezogen wird. In den meisten Fällen ist bei dem Uebergang von Kino- in Dia¬ positivprojektion und umgekehrt auch ein Vor- bezw. Zurückschieben der Lampe notwendig, damit den ver¬ schiedenen Objektivbrennweiten ent¬ sprechend die jeweils beste Aus¬ nützung der Lichtquelle erzielt wird; auch dieses Verschieben der Lampe geschieht selbsttätig beim Verschie¬ ben des Lampenhauses. Selbstver¬ ständlich hindern diese Vorrichtun¬ gen aber nicht, ohne seitliche Lampenverschiebung beliebig viele Diapositive hintereinander zu proji¬ zieren. Die Antriebkurbel des Apparates ist mit Freilaufgetriebe versehen und verhindert auf diese Weise, daß bei motorischem Antrieb die Kurbel mit¬ läuft und die Hände des Vorführers sowie die Ruhe des Ganges gefährdet. Die Spulen sind von besonders großem Durchmesser, können infolge¬ dessen mehrere zusammengeklebte Films aufnehmen, so daß weniger häufig gewechselt zu werden braucht. Es ist deutlich zu erkennen, daß die Erbauer in engster Fühlung mit praktischen Vorführern gestanden haben, um all deren berechtigte Wünsche nach Handlichkeit der Be¬ dienung zu erfüllen. Der Fachmann wird auch aus Vor¬ stehendem ohne weiteres erkennen, daß die Verwendung des Apparates ,,Lloyd“ eine Reihe sehr schätzens¬ werter Vorteile in sich birgt, so daß man seiner wachsenden Verwendung die günstigsten Aussichten machen kann. I Yggls ist merkwürdig! Je weiter wir fortschreiten in der Film- kunst, je mehr wir den Ge¬ schmack des Publikums verbessern und die Handlung auf den Bildbändern literarischer ausgestalten, desto psy¬ chologischer werden wir in unserer Arbeit. Da hat zum Beispiel die „Neue Film-Gesellschaft“ in Berlin oben in Kopenhagen einen neuen Film herge¬ stellt, der jetzt als erster fertiger Po¬ sitivabzug die Kopiermaschine ver- „Fremdes Blut.“ Lose Gedanken über einen neuen Film. lassen konnte : „Fremdes Blut“ ist sein Titel. Er ist unstreitig literarisch von Wert, und doppelt von Wert, weil das Publikum beim Betrachten dieses Bil¬ des, wenn die einzelnen Szenen vor¬ überhuschen, recht viel zwischen den Zeilen lesen kann. Wenn auch dieser landläufige Ausdruck nur in bezug auf Schrift und Gedrucktem ange¬ wandt werden kann, so ist dieses Zwischen-den-Zeilen-lesen doch nicht deplaziert, denn der Filmdichter hat es verschmäht, in der bisher üblichen Weise die nackten, realen Tatsachen einfach aneinander zu reihen und da¬ mit nur eine prosaische, nüchterne Chronik der Geschehnisse sozusagen im trockensten Telegrammstil auf das eilig dahinsurrende Filmband zu ban¬ nen. Unser Filmdichter von „Fremdes Blut“ hat der dichterischen Phantasie des Beschauers recht viel Spielraum gelassen. Er zeichnet uns nicht mit photographischer, allzu deutlicher und nie anders auszulegender Natur¬ treue einfach die Personen auf., die