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Seite 232 ]L "B o-^^CfecLe Das Bundesgericht gegen Eastman- Kodak. Nach einer Meldung aus Newyork leitet die Regierung beim Bundes¬ gericht in Buffalo das Auflösungsver¬ fahren gegen die Eastman-Kodak- Gesellschaft ein wegen Verletzung des Trustgesetzes. Die Gesellschaft ist bekanntlich die größte Rohfilm¬ fabrik auf dem internationalen Film¬ markt. Ein wichtiger Beschluß. Die Gemeindeverwaltung von Ha¬ gen beschloß, bei den nächsten Schul¬ neubauten Kinematographenapparate in die Turnhallen einzubauen, so daß jederzeit in der Schule Lichtspielvor¬ führungen arrangiert werden können. Englische und deutsche Films. Einen interessanten Einblick in den wachsenden Filmaustausch gibt die Feststellung, daß Deutschland für Films der beste Kunde Englands ge¬ worden ist und einen wachsenden Anteil seines Bedarfes in England deckt. Nach der jüngsten Statistik hat Deutschland während des letzten Geschäftsjahres nicht weniger als 37 Millionen Yards Film aus England be¬ zogen, während es in der gleichen Zeit nur 22 Millionen an England lieferte. Die Lustbarkeitssteuer in Stettin. Die Lustbarkeitssteuer für den Stadtbezirk Stettin ist bereits am 1. Juni in Kraft getreten und for¬ dert für kinematographische Vorstel¬ lungen 1 1. bei nicht mehr als 50 Plätzen täg¬ lich 4 Mk. 2. bei mehr als 50 bis zu 125 Plätzen täglich 6 Mk. 3. bei mehr als 125 bis zu 175 Plätzen täglich 8 Mk. 4. bei mehr als 175 Plätzen für je 1 bis 50 weitere Plätze täglich 4 Mk. mehr, sofern die gesamte Spielzeit an einem Für die Redaktion verantwortlich: Arth Tage die Dauer von drei Stunden nicht überschreitet; andernfalls er¬ höht sich die Steuer auf das Doppelte. Befreit sind die einem Unterneh¬ mer von der Stadtgemeinde vertrag¬ lich auferlegten Schüler- und Jugend¬ vorstellungen. Am Donnerstag, den 5. Juni verschied nach langem, schweren Leiden der von uns allen hoch¬ geachtete Kino - Theaterbesitzer und frühere Vorsitzende des „Vereins der Kinematographen- Theaterbesitzer Groß-Berlins“, Herr Max Rosenthal. Wir betrauern in dem Dahin¬ geschiedenen einen aufrichtigen, ehrlichen Freund der Kinemato¬ graphie und vorbildlichenKollegen, dem wir stets ein gutes Ange¬ denken bewahren werden. Die Redaktion der „Lichtbild-Bühne“. Lehrbuben als Kino-Direktoren. Zwei von der Kinoseuche er¬ griffene Jungen, Johann Hagerer und Josef Wolf, hatten in Salzburg in einem Schuppen am Fürstenweg ein Kino eingerichtet und bereits sechs Vorstellungen gegeben. Da man für 16 Heller bereits eine Loge haben konnte, gab es stets ausverkaufte Häuser. Zum Leidwesen der lieben Jugend vom Fürstenweg und Um¬ gebung kam die Obrigkeit der Sache auf die Spur, konfiszierte die drei Films, welche das ganze Rcpertoir bildeten, und sperrte das Theater. Die Herren Direktoren wurden oben¬ drein noch angezeigt. Zur öffentlichen Kenntnisnahme! Die Unglückschronik Berlins ist um einen neuen Fall bereichert worden. Der bei der Firma Con¬ tinental - Kunstfilm - Gesellschaft be¬ schäftigte Hausdiener Wilhelm Krieg, wohnhaft Berlin, Wilhelmstr. 12, fiel rNothnagel gen. Mellini. Druck u. Verlag: vor einigen Tagen in der Friedrich¬ straße, dicht am Halleschen Tor, vom Verdeck eines schleudernden Auto- Omnibusses so unglücklich, daß der Tod eintrat. Der Verstorbene hinter¬ läßt eine Frau mit vier unmündigen Kindern. Sein Chef, Herr Direktor Rittberger, hat sofort einen namhaf¬ ten Betrag gezeichnet, um die Not der Hinterbliebenen zu lindern. Wir können nicht umhin, diese praktische Hochherzigkeit des Herrn Rittberger als edlen und guten Charakterzug zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Auch die Branche-Kollegen des töt- lich Verunglückten haben durch Zir¬ kulation einer Kollekte den Beweis des Zusammengehörigkeitsgefühls er¬ bracht. Irrlehren im Film. Zu einer Natur-Aufnahme, die kürzlich auf den Markt gebracht wurde, bekommt das Publikum fol¬ gende Erläuterung serviert: „Corcovado (Brasilien), der Zen¬ tralpunkt des gelben Fiebers. Wir be¬ finden uns in Süd-Chile, im Süden von Amerika, und haben soeben den Golf von Corcovado verlassen. Dieser Golf trennt den südlichen Teil von Süd-Chile vom Festlande, und jetzt stehen wir am Fuße des Corcovado- Berges, eines feuerspeienden Berges, der eine Höhe von 663 m erreicht.' Dies muß folgendermaßen berich¬ tigt werden: 1. Brasilien hatte seit vier Jahren gar kein gelbes Fieber mehr; 2. war der Corcavadoberg zur Zeit der großen Epidemie der einzige Platz, der von dieser Krankheit gerade ver¬ schont geblieben ist, so daß die Ein¬ wohner Rios, die sich den Aufenthalt da leisten konnten, dahin flüchteten; 3. Corcovado ist kein feuerspeiender Berg; 4. Brasilien hat mit Chile nichts zu tun. Es ist bedauerlich, daß so wenig Wert auf die Abfassung solcher Pro¬ gramme gelegt wird, die auch von Kindern gelesen werden und die so in den einfachsten Geographiekennt¬ nissen Verwirrung anrichten können. Gebr. Wolffsohn G. m. b. H.. sämtl. in Berlin.