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zu einem Umfang von 20 Seiten zum Leser sprachen. Von diesen vielseitigen Kollektiv- Inseraten heben wir besonders her¬ vor: Deutsche Bioscop-Gesellschaft. Pathe Freres. Vitascope-Gesellschaft. Max Reinhardt. Nordisk Films. „Union“. Asta Nielsen-Album. Henny Porten. Wanda Treumann — Viggo Larsen R. Glombeck & Co. Monopolfilm-V ertriebs- Gesellschaft Continental-Kunstfilm G. m. b. H. Deutsche Kinematographen-Gesell- schaft. Engelke & Co. Cines. Kunstfilms Gloria, Turin. H. Paschke & Co. Luna-Film-Industrie. M. Christensen. Wilhelm Jokisch. Dankenswerterweise haben die Firmen Wert auf geschmackvoll durchdachte Reklame gelegt; alles Marktschreierische, das im Gegensatz zu unserem Motto gestanden hätte, wäre auch von uns zurückgewiesen worden. Der Inhalt wurde aber auch noch bereichert durch das interessante „Regisseur-Album“ und die neue Bei¬ lage „Das Kino-Variete“, so daß die Gesamtnummer als ein Spiegelbild der heutigen Kino - Epoche anzu¬ sprechen ist und mit Stolz als sicht¬ licher Beweis für die intellektuellen Bestrebungen innerhalb unserer Branche auch nach außen hin wirken konnte. Wir versandten diese Nummer nicht nur an alle einzelnen Branche- Angehörigen ohne Ausnahme, also an Film- und Apparate-Fabrikanten, Verleih-Institute, Theater -Besitzer, Fachvereine etc., sondern auch an die Reichstags- und Abgeordneten- Mitglieder, Magistrate, Zensurbehör¬ den, Zeitungs-Redaktionen, Bühnen- Verbände, Schriftsteller- und Kunst- Vereinigungen, wissenschaftliche Kor¬ porationen, Schulvorsteher, Volksbil¬ dungsvereine, Konsulate und an viele außerhalb der Branche stehende Per¬ sönlichkeiten, die direkt oder indirekt als Freunde oder Feinde der Kine¬ matographie in Betracht kommen, damit sie Vorurteile besiegen und neue Anhänger gewinnen soll. Bei diesem umfangreichen Ver¬ sandt war eine Gesamt-Auflage von 5300 Exemplaren notwendig; dies be¬ deutet ebenfalls eine Rekordziffer. Wir wollen einen kurzen Blick hinter die Kulissen der Werkstatt der „L. B. B.“ werfen. Zum Drucken der gesamten Nummer war die Herstel¬ lung von insgesamt 55, meist achtsei¬ tigen Druckformen notwendig, so daß, wenn nur eine einzige große Schnell¬ presse die ganze Nummer zum Drucken zu bewältigen hätte, die Druckauflage die kolossale Ziffer von 391 500 erreicht hätte. Da man bei Kunstdruck mit einer effektiven Stun¬ denleistung von 800 Druck rechnet, so wären bei Inanspruchnahme von nur einer Schnellpresse 490 Stunden, also 61 effektive Arbeitstage notwendig gewesen. Um in einer Woche die gewaltige Druckleistung zu vollbrin¬ gen, waren 12 Schnellpressen un¬ unterbrochen mit dem Druck der Luxus-Ausgabe sechs Tage lang be¬ schäftigt, wozu insgesamt 18 Kilo Druckfarbe benötigt wurden. Das Ge¬ wicht einer einzelnen versandtferti¬ gen Nummer beträgt 1220 Gramm, die Gesamtauflage hat also das respek¬ table Gewicht von 6466 Kilo, bezw. 13 Zentner. Maschine, | fürgroße J |Lichrspiel| \ häuser 1 | erscheint II | demnächst jjM | auf dem \v Marhr^H“ Wenn man alle Nummern über- einanderlegt, so entsteht ein Papier¬ turm von 58 Metern; dies ist doppelt so hoch wie das fünfstöckige Wohn¬ haus in der Großstadt. Werden die Nummern zu einer langen Bahn aneinander gelegt, so entsteht eine Länge von 1700 Meter; bei Auseinanderlegen der Blätter eine Länge von 203 520 Meter bezw. 27 deutsche Meilen. Die ganze Nummer mußte ge¬ schrieben, gesetzt, korrigiert, um¬ brochen, gedruckt, gefalzt, gedrahtet, geklebt, geschnitten und versandt werden. Es wurde entworfen, ver¬ worfen, skizziert, gezeichnet, photo¬ graphiert, geätzt und lithographiert. All diese Arbeit haben wir gern ge¬ macht, weil wir wußten, daß unsere Freunde am Schluß uns etwas Wich¬ tiges abnahmen, nämlich die Nummer beim Morgenkaffee mit Behaglichkeit und Muße durchzulesen. A. M e 11 i n i.