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6. Jahrgang 1913
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Der Abonnementsbetrag beträgt für D -ut-ct:iaı.d duch cas Postzeitungsamt vieriljätrlich Mk. 2,— bei jreir Zustellung, bei Streifbandbezug. fur Österreich -Ungarn Kr. 4,— im Weltpostverein jährlich Mk. 20,—.
Die Lichtbild-Bühne erscheint BON = Saunsbend ==
Berlin SO. 16, Michaelkirchstr, 17, Tel.:
M Das Fachorgan »>_ für das —% Jnferessengebief der Kinemafographen
. FRanIerpranis Verlag: Lichtbild-Bühne
Chefredakteur: Arthur Mellini.
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Heft No. 27
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Der Insertionspreis beträgt 15 Pig. pro 6gespaltene Zeile, '!/ı Seite Mk. 100, -—. !/s Seite Mk. 60,—, !/ı Seite Mk. 30, -. !/s Seite Mk. 18,—, !ıs Seite Mk. 10,—.
Schluss der Anzeigen-Annahme
Mittwoch früh. |. =
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Die Sensationen der Films.
nter dieser Aufschrift bringt der „Vorwärts vom 26. Juni 1913 einen Artikel, der nach
mehreren, vollständig inhaltslosen Zeilen wörtlich folgendermaßen schließt:
„Wenn der gute Geschmack nich‘ einmal einen schwerreichen Dichte: wie Gerhart Hauptmann davon zurückzuhalten vermag, seine eigenen Romane ins Filmbordeil zu verkauien, tut man am besten, von dieser Seite keine Wunder zu erwarten.“
Trotzdem dieser Artikel sich selbst richtet und am besten vollständig übersehen werden sollte, darf er aus nicht still
schweigend hingenommen werden,
prinzipiellen Gründen weil bei dem jetzt immer heißer werdenden Kampf ums Kino derartige Ausschreitungen leicht Schule machen könnten, wenn auch kaum anzuneh
men ist, daß sich noch eine Zeitung
zur Nachahmung des „Vorwärts” bereit findet.
Jeder Kampf, dessen Anlaß die Ueberzeugung
schön oder mindestens zu billigen, in
persönliche ist, ist sofern es nicht ein Kampf mit leeren Worten und nichts oder ewig dasselbe sagenden Phrasen ist, und wenn dabei Mittel angewendet werden, die wenigstens nicht abstoßend Artet jedoch der Kampf zu geistund inhaltslosen Wiederholung aus, wobei
sind,
die zum Ueberdruß vorgebrachten
Phrasen vom „Kapital" usw. die Hauptargumente bilden, und kann die angreifende Partei nur Kot um sich spritzen, so wird aus dem Kampf aus Ueberzeugung ein widerwärtiges Marktweiber
und entwürdigendes
geschwätz, Aber auch aus anderen Gründen ist der Schlußpassus des Artikels, um
dessen übrigen Inhalt ich mich wenig
kümmere, nicht scharf genug zu ver
urteilen.
Wenn früher die Arbeiter
Feierabend in den Kaschemmen sich
nach
sinnlos betranken und zu Hause Weib und Kinder prügelten, wenn sie jede freie Stunde dazu benutzten, um ihr schwer verdientes Geld — oft den bei Buch
machern zu verwetten, wenn sie, ein
ganzen Wochenlohn —
mal in den Krallen des Spielteufels, jeden moralischen Halt verloren, und wenn dasLichtbildtheater erwiesenermaßen tausende und abertausende von Arbeitern von allen diesen und anderen Lastern ablenkt, so hat ihr Beschützer am allerwenigsten Grund, gegen den Kinematographen zu Felde Die Tatsache allein, daß Kinematographenunternehmer mit Hilfe des Kapitals gegründet und geführt werden können, ist noch lange
kein Grund, Gift Soll
zu ziehen.
nur
zu speien,