Lichtbild-Bühne (July 1913)

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ei UN DTTF“ | Seite 8 denn der Arbeiter für nicht anderes Sinn haben, als für Parteipresse und Mitgliedsbeitrag? zieherische Seite oder Frage anbe Und was dies er langt, so muß es zumindest unentschieden bleiben, ob wutschnaubende Artikel und Artikelchen das Volk nicht mehr demoralisieren als Werke der Weltliteratur, dem Volke wenigstens im Bilde zugänglich gemacht. Von weit größerer Bedeutung ist jedoch die Tatsache, daß in den kinematographischen Betrieben ein ganzes Heer von Angestellten arbeitet, die Ist es nicht beschämend und gleichzeitig empö Sozialdemokraten sind! rend, von der eigenen Presse als Bordellangestellte gebrandmarkt zu werden? Die Frage, wie sich dazu die nach Tausenden zählenden Genossen, die man zu Bordellsczialisten stempelt, stellen werden, ist nicht uninteressant. Wahrscheinlich wird es auch in diesem Falle nicht an der Erklärung mangeln, daß der Verfasser des Artikels der Redaktion nicht näher be kannt sei und der verantwortliche Redakteur selbst nach bewährtem Muster bedauerlicherweise usw. . Und wenn der Verfasser die Frage des „Geschmacks anschneidet, so wäre dem in Fragen des Geschmacks und des Anstandes leider so oft rückwärts stehenden „Vorwärts“ dringend zu raten, diesen heiklen Dingen peinlichst aus dem Wege zu gehen und das System des Draufhauens dort anzuwenden, wo es mehr Erfolg ver spricht. L. Komeriner. Die Zeitungs-Inserat-Reklame. Bi" den Kinobesitzer als Leiter FE eines öffentlichen Etablisseuud) ments, das auf den Besuch der großen Masse des allgemeinen Publikums reflektiert, ist und bleibt die Reklame das Haupterfordernis, um den Geschäftsgang aufrecht er— Es gibt zwei Aussprüche, die den Wert der Reklame halten zu können. treffend kennzeichnen und zwar: „Wenn du etwas Gutes zu verkaufen hast, so mußt du es den Leuten sagen, und „Der Weg zum Reichtum führ‘ durch die Druckerschwärze." Man würde als Kinobesitzer töricht wollte man nach dem Satz handeln, daß das Gute sich von selbst empfiehlt. Das geht gerade bei uns im Kincgeschäft nicht gut an, denn die Weiterempfehlung im Publikum setzt gewöhnlich immer erst dann ein, wenn der gute Schlagerfilm bereits wieder vom Programm abgeDarum ist und bleibt das Zeitungsinserat das praktischste und beste Mittel, um der großen Oeffentlichkeit schnell, zuverlässig und ak sein, setzt ist. tuell mitzuteilen, was es zurzeit im Kino zu sehen gibt. Dies wissen auch die Kinobesitzer und handeln danach. Werfen wir nun jetzt einen Blick aui die sogenannte Vergnügungsseite der Tageszeitung, so leuchten uns dort gleich die Riesen-Plakate der LichtOft entspricht aber auch die protzig zu nennende spielhäuser entgegen. Größe der teuren Kino-Inserate absolut nicht der bescheiden zu nennenden Größe des betreffenden KinoDer Theaterund Reklame-Kenner kann sich leicht überrechnen, daß das Reklame-Bud get eines solchen Groß-Inserenten Etablissements. weit über seine Einnahme-Möglichkeit hinausgeht. Es gibt viele KinoEtablissements, die mit einer durchschnittlichen Tages-Einnahme von zweihundert Mark rechnen, aber eine tägliche Inserat-Reklame von durchschnittlich einhundert Mark Kosten machen. Dies ist ein ungesundes Verhältnis, verhindert dauernd, daß das betreffende Theater mit Gewinn arbeitet, was ja der eigentliche Zweck ist, und führt auch oft zum direkten Zusammenbruch des Unter nehmens. Forscht man nach der Ursache, weshalb ein solcher Theaterleiter über seine Verhältnisse inseriert, so erhält man stets als Antwort, daß die mächtigere Konkurrenz der großen Lichtspielhäuser dazu zwingt. Wenn diese ein hundertzeiliges Inserat in der Tageszeitung erscheinen läßt, so will das kleinere, meist sogar auch ältere Kino-Theater damit wett an die Wand drücken lassen, und inseriert genau eifern, sich nicht In manchen Städten inseriert das große Lichtspielhaus der eigenen Größe und Einnahmefähigkeit entsprechend in imponierender Protzenhaftigkeit und vier oder füni kleine Theater, anstatt alle unter sich gleichmäßig bescheiden weiter zu inserieren, versuchen in Konkurrenzwut unter sich, ebenfalls diese teure Inseratengröße für sich in Anspruch zu nehmen, Dieses ungesunde Wettrennen um die Inseratgröße des kapitalistisch Mächtigen muß stets zum negativen Erfolg führen. Der lachende Dritte in diesem sich gegenseitig zerfleischenden Kampf ist die Insertionsgelder einnehmende Zeitung, die im redak so groß.