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Seite 20
7. Jahrgang 1914
Nummer 40
Was die „L.B.B.“ erzählt.
D egisseur Obal von der „Conti“ Ih hat vor einigen Tagen eine u kolossale Sensation abgekur
belt. Im Kalksee bei Woltersdorf wurde ein hoher Turm aufgebaut, unten wurde eine Mine in Brand gesteckt, und ehe der ganze Turm in die Luft ging, waghalsige Rückert von oben herab ins Wasser, um sein Leben zu retten. Mit Sekundengenauigkeit hat alles für den Film geklappt.
sprang der
* * *
Für die Berliner Filmfabrikanten, die jetzt in ihrer passiven Resistenz gegen die zu hohen Zensurgebühren Front machen, ist es vielleicht interessant, zu wissen, daß die Münchener Zensur für Bayern überhaupt kein bestimmtes System hat. Da wird für jeden einzelnen Film die Zensurgebühr nicht etwa nach der Länge, sondern nach dem Gefühl berechnet. Sogenannte „volksvergiftende‘ Films werden mit hoher Zensurstrafe belegt, während man bei belehrenden oder hurrapatriotischen Sujets mit lächerlich geringer Zensurgebühr wegkommt. Die Berechnung bei zwei verschiedenen 1000 m-Films schwankt zwischen zwei und zwanzig Mark. Man sieht, daß den gesetzlichen Körperschaften das Gesetz unheilig genug ist, um es wider den bösen Geist des verderblichen Kinematographen hier wie dort skrupellos anzuwenden,
Bei der am Mittwoch abend erfolgten imposanten, in sechs Riesenhallen untergebrachten Ausstellung „Das Gas” in München durcheilte traditionell der bayerische Ministerpräsident als Vertreter des königlichen
feierlichen Eröffnung der
Protektors die Hallen; beim PintschTheater aber, wo der neue technische Riesenfilm von 3500 m Länge als Ausstellungsobjekt vorgeführt wird, da nahm er sich doch die Zeit, und ließ (das hochinteressante Wandelbild mit vorüber
Ruhe vor seinen Augen
ziehen, * R *
Herr Oberregisseur Franz Hofer teilt uns heute aus seiner Sommerfrische Saßnitz, wo er mit seiner Gattin und mit dem Liebling der LunaFilm-Gesellschaft, Fräulein Dorritt Weixler zurzeit weilt, daß er seinen Urlaub dazu benutzt, um die nächsten Films auszuarbeiten. Insbesondere soll von diesen ein großes Drama demnächst in Angriff genommen werden, für welches Herr Oberregisseur Hofer eine epochemachende Neuheit verwerten will. Trotz dieser Arbeit hoffen wir, daß Herrn Hofer und Gattin noch Zeit zu seiner Erholung verbleibt:
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Die „a. W., dee elegant ausgestattete Gaumont-Organ, hat in Herrn Weiß einen neuen Redakteur erhalten, der den Spuren des ausgeschiedenen Herrn Murawski folgen wird. Dieser hat die jetzt halbmonatlich erscheinenden Hefte Geschmack und ernstem Wollen in die Höhe gebracht, ist jetzt jedoch am 1. d. Mts. aus dem Hause der Deutge
mit viel
schen Gaumont Gesellschaft
schieden. # Mr #
Für die kommende Saison ist die Gründung geplant, die sich ganz speziell mit der Zusammenstellung der Musik und leihweisen Lieferung der Noten zu größeren Films befassen wird. Erste musikalische Kräfte sind schon mit den Vorarbeiten beschäftigt. Wir glauben, daß diese Neueinrichtung
einer Gesellschaft
den Beifall der Theaterbesitzer finden wird, * . *
Die Veröffentlichung des Romans von Ludwig Wolf „Der Sohn Hannibal” in der Unterhaltungsbeilage der „Berliner Morgenpost” hat derartigen Beifall gefunden, daß er jetzt, nach beendetem Abdruck auf Veranlassung des Direktors des Marmorlichtspielhauses Siegbert Goldschmidt, durch die Firma Meßter Film G. m. b. H., zur Darstellung im Film erworben wurde. Die Hauptfigur des Romans, Graf Muntiaz, wird von dem bekannten Berliner Schauspieler Erich Kaiser Tietz dargestellt werden. Der Film dürfte im August fertig gestellt
werden, x & #
Die Mondscheinfahrt der „Freien Vereinigung der Kinoangestellten” nach dem Sportdenkmal in Grünau am 27. Juni ist als ein überaus gelungenes Fest zu bezeichnen, an dem auch einzelne Theaterbesitzer und Filmverleiher teilnahmen. Alle Plätze des elektrisch beleuchteten Dampfers waren besetzt, humoristische Vorträge würzten den Genuß, den die Kaffeetafel bot und dem Tanze wurde gehuldigt, als gälte es, Dauervorführungen zu arrangieren. Schöne Preise kamen beim Spiele im Walde, wertvolle Gewinne bei der Tombola zur Verteilung. Eine Kinoaufnahme wurde von Path& gemacht. Sonntag mittag erst wurde die Heimfahrt in bester Stimmung angetreten.
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Die Svenska Biograph Theater A.-G, in Stockholm hat hier Friedrichstraße 207 eine eigene Filiale eröffne, um ihre Fabrikate in Deutschland von der Filmmetropoie besser vertreiben zu können. Wir werden des Raummangels wegen in nächster Nummer noch ausführlicher berichten,