Lichtbild-Bühne (July 1914)

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Nummer 42 7. Jahrgang 1914 Seite 11 Die Kardinalpunkte des Linsensystems. I® ei jeder Linse, bezüglich bei S jedem Linsensystem spielt bekanntlich die Brennweite eine bedeutende Rolle, siert gewissermaßen die Leistungs Sie charakteri fähigkeit der Gläser, indem sie zum’ Ausdruck bringt, in welchem Grade sie die Aufgabe erfüllen, Strahlen zu sammeln. Nun ist aber die Bestim mung der Brennweite durchaus nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint! germaßen intelligenten Schüler ein Gibt man einem eini „Brennglas‘ in die Hand, und fordert man ihn bei hellem Sonnenschein auf, die Brennweite des Glases zu bestimmen, so wird er sich allerdings wohl Rat wissen. Er wird nämlich einfach eine Stellung des Glases ausprobieren, wobei auf irgend einer Wand ein möglichst kleiner, heller Fleck, ein recht feines Sonnenbildchen ent steht. Und er mag dann erklären, daß sich nun jene Wand im Brenn punkt befinde, Die Brennweite selbst dürfte er darauf ermitteln, indem er den Abstand jenes leuchtenden PunkDabei wird er also bis zur ersten LinsenFür ihn bedeutet demnach die Brennweite den „Ab tes von der Linse bestimmt. fläche messen. Von Hans Bourquin-Charlottenburg. stand des Brennpunktes von der ihm zugekehrten Linsenfläche”, Und es darf nicht geleugnet werden, daß diese etwas rohe Messung zwar einigermaßen ungenau ist, daß sie aber nicht zu allzufalschen Ergebnissen führen kann. Viel schwieriger gestaltet sich dagegen die Bestimmung der Brennweite, wenn es sich um einen ganzen Linsensatz handelt, Und bei den Objektiven, die die Kinematographie für die Projektion der Filmbildchen braucht, handelt es sich ja niemals um eine einfache Linse, diese würden den optisch zu stellenden Forderungen denn doch nicht zu genügen vermögen — sondern um Linsensysteme. Nehmen wir beispielsweise an, daß das bekannte und altbewährte Petzvalsche Objektiv benutzt werde. Bei diesem haben wir nicht weniger als vier geschliffene Gläser, welche sich in zwei Paare trennen, die in einem gewissen Abstand von sind. Denken wir uns, wir hätten einander angeordnet den Brennpunkt genau ermittelt: wie ist aber dann die Brennweite zu bestimmen? Sollen wir auch hier einfach bis dorthin messen, wo wir zuerst auf Glas treffen? Und wäre entsprechend zu verfahren, wenn wir mit einem Änastigmat oder sonst einem System arbeiteten? Sollte ein gewisser optischer Instinkt — wenn dieser Ausdruck gestattet ist — vor dieser Weise der Messung warnen, so mögen die folgenden Ausführungen dartun, daß die richtigen Gefühl Bedenken einem entsprungen sind. Wollen wir diesen wichtigen Gegenstand behandeln, so gilt es, Klar Paare optischer Und es handelt heit über drei Punkte zu schaffen, sich um: 1. Zwei Hauptpunkte, 2. zwei Brennpunkte, 3. zwei Knotenpunkte. Hier vereinfacht sich nun unsere Aufgabe zunächst dadurch, daß wir die Knotenpunkte mittels einer Er Geht nämlich ein Strahl durch eine oder klärung ausscheiden können, v2 en} . mehrere Linsen aus Luft in Luft, so werden die Knotenpunkte mit den Und um einen solchen Uebergang handelt es Hauptpunkten identisch. sich ja in der Kinematographie stets. Denn wir kennen eben hier nur die beiden Medien Glas und Luft. Daß ein Strahl beispielsweise aus Luft in Glas und dann in Wasser übergeht, ist natürlich möglich, kommt aber für Wir erklären daher die Knotenpunkte für erledigt und bitten, falls dem Leser diese‘ Bezeichnung "dort entgegentritt, wo es sich nur um jene zwei Medien handelt, „Hauptpunkte“ gelten zu lassen, uns hier nicht in betracht. sie einfach als Fassen wir die Verhältnisse zuerst bei einer einfachen Linse ins Auge. Die erste unserer ‚Abbildung zeigt uns, welches Geschick der von dem Punkt a ausgehende achsenparal