Lichtbild-Bühne (July 1914)

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Seite 28 71. Jahrgang 1914 Nummer 42 Dammanns an Ort und Stelle gleich weiter zu verhandeln. Zum Zwecke der Beratung wurde dem Kollegium Alsdann (der Staatsanwalt hatte einen Tag ein Zimmer eingeräumt. Gefängnis beantragt) verkündete der Vorsitzende das Urteil: „Der Angeklagte wird freigesprodie Staatskasse auferlegt.“ werden der Der Film streife zwar hart die Grenze des Er chen; Kosten laubten, aber als unsittlich könne man ihn nicht bezeichnen. Wie ich höre, hat der Staatsan Die Fachzeitung und ihre ohl jede Branche hat ihre NM Fachzeitschrift, die in erEUR ster Linie dazu berufen ist, den Interessen ihrer Leser zu dienen, “sie vor unberechtigten Angriffen zu schützen, die Branche zu fördern, über alles zu orientieren, anzuregen und unter anderm hat sie auch den ungemein wichtigen Zweck, Neuerungen objektiv zu bewerten und zu beGerade diese Aufgabe ist insofern ungemein wichtig, als einer urteilen, seits die Leser vor Schaden bewahrt werden, andererseits ernste Unternehmungen auf die Beurteilung ihrer durch die Fachpresse großen Wert legen und diese Urteile für ihre Propaganda ausnutzen können. Die erste Notwendigkeit und Bedingung einer ernst zu nehmenden Fachzeitung ist ihre Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und Objektivität. Keine Redaktion wird sich in diesem Falle weigern, Erzeugnisse objektive ein wirklich wertvolles Produkt, sei es ein guter Film oder das neue Modell eines KinoApparates etc., wahrheitsgetreu zu besprechen; ganz gleich, ob der betreffende Fabrikant nicht. Werden aber von seiten der Fabrikanten immer die damit verknüpften Bedingungen erfüllt? Geben die Fabrikanten den Redaktionen inseriert oder Von Karl Engelmann, Charlottenburg. Gelegenheit, nisse in der eigenen Praxis zu er immer ihre Erzeugproben? Statt dies zu tun, legen sie den Zeitschriften fix und fertige, wunderschön frisierte Manuskripte, Waschzettel, Tisch und verlangen, daß dann ein sogenannte auf den Loblied auf ihre Erzeugnisse nach gelieferten Noten gesungen wird, ohne diese überhaupt je gesehen zu haben. Pflicht jeder ernsten Firma ist es, nur die anständige Presse zu unterstützen; dadurch tragen sie zu deren Verbreitung ungemein bei und schaffen sich selbst Organe, die sehr wohl geeignet sind, ihren Interessen und denen der Branche zu dienen. — Sehr häufig kann man die Beobdaß der KinoZeitung gar nicht liest; so wie sie der Briefträger achtung machen, theaterbesitzer seine bringt, bleibt sie auch unangetastet liegen, um bei erster Gelegenheit in Erst oft nach Jahren merken sie am Zurückgang des Geschäfts, daß sie den Fortschritten der Branche weltiremd gegenüber gestanden haben. Außerdem gibt es noch eine Anzahl Besitzer, welche die Fachblätter durch lesen, auf mehrere sogar abonniert den Papierkorb zu wandern. sind und doch nichts weiter damit anzufangen wissen, als bei Bedarf walt die Revision angemeldet; der Film ist noch nicht freigegeben. Jedenfalls wünschen seine Verehrer, für die er jetzt „Luny” heißt, noch recht viel solcher humorvollen Films von ihm zu sehen. Werte. Bezugsquellen daraus zu entnehmen. Aber die Fachpresse bietet viel, viel mehr! Um dieses Mehr zu erlangen und Kapital daraus zu schlagen, genügt freilich nicht jenes flüchtige Durchblättern der Zeitungen, wie es in unserer nervös hastenden Zeit oft üblich ist. Es gehören eine gewisse Kenntnis der eigenen Branche, auch ein erheblicher Aufwand von Zeit und Scharfblick dazu, um die Fachblätter so zu lesen, daß man ihren reichen Inhalt verwerten kann. Ungestörte Ruhe und Sammlung sind unerläßliche Vorbedingungen zu jedem ernsten Studium. Man durchblättere also nicht in der Spielzeit, wo man von tausend Dingen fortwährend abgelenkt wird, sondern gewöhne sich daran, aufmerksam mit ungeteiltem Interesse in seiner freien Zeit zu lesen und zu überdenken, was die Jede gut redi gierte Fachzeitschrift bietet einen Fachpresse bringt. fast unerschöpflichen Reichtum von Die Arbeit des Redakteurs, der mit emsigem Ideen und Anregungen. Fleiß aus tausend Quellen die Tropfen schöpft, um der Branche in vollem Fluß das Lebenswasser zu liefern, Das ist aber nur dort der Fall, wo man die Fachzeitungen wird leider so oft verkannt, für nebensächlich