Lichtbild-Bühne (July 1914)

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Seite 42 Eine neue Filmfirma in Berlin. Berlin ist um eine Filmfirma reicher geworden. Die Firma Svenska Biograf Theatre A.-G. in Stockholm hat sich veranlaßt gesehen, eine Filiale unter dem Namen „Schwedische Biograf Films Gesellschaft m. b. H." in Berlin in der Friedrichstraße 207 zu eröffnen. Wir nahmen Gelegenheit, der neuen Firma einen Besuch abzustatten und waren wirklich erstaunt, wie mustergültig und pompös sich die neue Firma etabliert hat. Es wird für jedermann ein Vergnügen sein, in dem reizend eingerichteten Vorführungsraum die wöchentlichen Neuerscheinungen zu besichtigen. Herr Hedmann, ein junger Schwede, der seit Jahren im Stammhaus Stockholm als erste Kraft tätig war, erklärte uns in liebenswürdigster Weise, daß er als Filialleiter immer bestrebt sein wird, sich bei der deutschen Kundschaft mit nur erstklassigen Sujets beliebt zu machen. Herr Hedmann teilte weiter mit, daß das Stammhaus in Stockholm mit außergewöhnlich guten Neu-Aufnahmen beschäftigt ist, um an Dramen, Lustspielen und Sensationsfilms ganz Hervorragendes auf den Markt zu bringen. Nur die allerersten und bekanntesten schwedischen, norwegischen und dänischen Autoren und Schauspieler sind verpflichtet worden, um wirklich Gutes zu leisten. In Kürze sollen bereits die ersten Films auf den Markt kommen, von denen wir Gelegenheit hatten, schon ein Sujet zu besichtigen. Was Photographie, Szenerie und dramatischen Aufbau der Handlung betrifft, vereinigte der uns vorgeführte Film das Beste in sich. Wir wünschen dieser neuen Filiale und ihrem jungen, tatkräftigen Geschäftsführer recht viel Erfolg. Zur Münchener Lustbarkeitssteuer. Eine Revision der Satzungen für die Lustbarkeitssteuer in München wird von den jungliberalen Gemeindebevollmächtigten angestrebt. Sie haben einen diesbezüglichen Antrag im Magistrat eingebracht, in welchem eine gründliche Revision der Sat 7. Jahrgang 1914 Tre zungen verlangt und der Magistrat ersucht wird, die zuständige Kommission mit dieser Aufgabe zu betrauen. (Siehe auch Seite 44.) Das Ende einer Wiener Filmiabrik. Von der Marke „Duca“ sind bis her nur die beiden Films erschienen: „Der Todeswalzer" und „Die Erzieherin‘, Damit hat die in Wien von dem bekannten Schriftsetller Felix Dörmann im Verein mit einem Brünner Textilfabrikanten gegründete Fabrik ihre Tätigkeit eingestellt. Zum Thema: Schulkinematographie. Der „Verein der Kinematographenbesitzer von Chemnitz und Umgegend hat im Oktober vorigen Jahres dem Kultusminister Dr. D. Beck in Audienz seine Denkschrift über „Die Kinematographie im Dienste der Schule” durch eine Deputation überreicht. Die Königliche Bezirksschulinspektion, Chemnitz I, welche dem Ministerium auf Erfordern Bericht über die Denkschrift erstattet hat, teilte unterm 3, Juni dem Verein mit, sie stehe auf dem Standpunkte, daß die Kinematographie als sogenannter Schulfilm dem Unterrichte voraussichtlich nützliche Dienste leisten wird. Und es dürfte demnach am Platze sein, daß die Schulbehörden dem Ersuchen, der Entwickelung der Schulkinematographie Beachtung zu schenken, nachkommen. Die Bezirksschulinspektion gedenkt in ihrem Dienstbereiche zur Förderung der Sache dadurch beizutragen, daß sie freiwillige Unterrichtsversuche zuläßt." — Der Verein wird bestrebt sein, diese Versuche so umfassend wie nur angängig zu gestalten, um der Oeffentlichkeit ein klares Bild über die Möglichkeiten der Einführung des Lehrfilms in die Schule zu geben. Eine ungarische Konvention. In diesen Tagen sollen in Budapest Bedingungen für den Filmverkauf und Filmverleih zwischen Fabrikanten, Verleihern und Theaterbesitzern festgelegt werden. Die bisher sehr zahlreich vorgekommenen Filmschiebungen haben einen engen Zusam Nummer 42 menschluß der Branche herbeigeführt. Es wird ein Kollektivvertrag ausgearbeitet und vor allem ein Schiedsgericht zur Beilegung von Streitfällen errichtet. Asta Nielsen in Hamburg. Asta Nielsen wird Mitte Oktober an der Neuen Oper in Hamburg ein zweimaliges Gastspiel als Pierrot in der Pantomime „Der verlorene Sohn“ geben. Eröffnung der New-Yorker KinoAusstellung. Am 8, Juni hat der Präsident der Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, die im Grand Central Palast in New-York veranstaltete internationale Kino-Ausstellung eröffnet, ohne anwesend zu sein. In Washington drückte er punkt zwei Uhr auf einen elektrischen Druckknopf und im nächsten Moment ging in der Newyorker Ausstellung der Vorhang auseinander, hinter dem in der Haupthalle das Porträt des Präsidenten sichtbar wurde. Die Kapelle intonierte die Hymne Star Spangled Banner und die sehr stark besuchte Ausstellung war eröffnet. Hoibesuch im Ludwigsburger Zentraltheater. Aus Anlaß der Gewerbeund Industrie-Ausstellung in Ludwigsburg besuchte der König von Württemberg das dortige Zentraltheater und sprach am Schluß Herrn Direktor Oldag seine Anerkennung über die Darbietungen aus, Die Oberammergauer Passionsspiele verboten, Eine französische Firma hatte die Oberammergauer Passionsspiele für den Film aufnehmen lassen und die Bildstreifen der Berliner Zensur zur Prüfung übergeben. Die Behörde hat aber den Film als zur öffentlichen Vorführung ungeeignet erklärt. Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, daß biblische Stoffe für die Kinotheater nicht zulässig sind. — Wir haben über die* Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, das sich für das Verbot jedweder Jesu-Darstellung aussprach, vor einigen Wochen berichtet.