Lichtbild-Bühne (July 1914)

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Seite 50 7. Jahrgang 1914 Nummer 42 Zensur-Gebühren in Zittau. Eine Gebührenund. Abgaben Ordnung für kinematographische Vorführungen soll in Zittau demnächst zur Einführung gelangen. Es ist zunächst eine Gebühr von 25 Pfennig für jedes Programm vorgesehen, Für die Abnahme des Programms während der üblichen Geschäftszeit wird eine Gebühr von einer Mark festgesetzt. Ist die Abnahme nur außerhalb der Geschäftszeit möglich, so sind 1,25 Mk., überdauert die Abnahme die Geschäftszeit, 50 Pig. für jede angefangene Stunde, zu entrichten. Für die Revision der Vorstellungen ist eine Gebühr von 1,50 Mk. zu bezahlen, Die Beträge werden wöchentlich durch die Schutzmannschaft eingezogen. Der Gemeinderat stimmte der Gebühren-Ordnung einstimmig zu. — Es wäre unseres Erachtens unbedingt notwendig, diese neue Art der Belastung der Kinotheater auf ihre rechtliche Gültigkeit hin prüfen zu lassen. Wenn man die in Berlin eingeführte Prüfungsgebühr berücksichtigt, dürften die Kosten der Zensur bald teurer werden als der Film selbst. Mister Barnes von New-York, Herrn Lehmann aus Berlin oder Herrn Kuntze (mit tz) aus Kyritz an der Knatter kennen wir alle. Doch auch Mister Barnes aus New-York oder doch seine Spezies ist uns nicht unbekannt. Unter diesem Titel erschien ein Vitagraphfilm, der eine treffende Charakterisierung dieses die ganze Welt überschwemmenden Typus enthalten soll. Ein Jubiläum. Am 22. Oktober I. J. werden es 35 Jahre her sein, daß Edison den ersten praktischen Erfolg mit einer Glühlampe erreichte, mit dem — Bambusdraht. Sie brannte 45 Stunden lang, mit einem Verbrauch von 115 Watt pro Kerzenstärke. Ihr folgte die Kohlenfadenlampe mit 3 bis 31, Watt pro Kerze und erst nach 20 Jahren beschritt die Fabrikation andere Bahnen, die aber damals noch nicht zur Verminderung des Stromverbrauches führten. Erst Anfang dieses Jahrhunderts kam die Nernstlampe (1,7 Watt pro Kerze), die Metallfadenlampen (mit 1,2 bis 0,8 Watt Verbrauch). Und heute dominiert die Halbwattlampe! Internationale Kino-Industrie-Ausstellung in Budapest. Das Exekutivkomitö& der Internationalen Kino-Industrie-Ausstellung hat die Eröffnung der Ausstellung für den 19, August festgesetzt und damit einem, vielseitig geäußerten Wunsch der Kinobesitzer aller Herren Länder entsprochen, da der Monat August noch in die SaisonMort der Kinotheater fällt und den Kinobesitzern Zeit und Gelegenheit zum Besuche der Ausstellung geboten ist. Es kann heute schon bereits konstatiert werden, daß die Internationale Kino-Industrie-Ausstellung in Budapest alle bisherigen Veranstaltungen an Dimensionen und Reichhaltigkeit übertreffen und den Fachkreisen eine Fülle wissenswerten Materials bieten wird. Die hervorragendsten Firmen, die mit der Kinoindustrie direkt oder indirekt in Verbindung stehen, treten mit den allerneuesten Errungenschaften der modernen Kinotechnik, mit sensationellen Erfindungen auf diesem Gebiete in den Konkurrenzkampf der Ausstellung, um sie im imposanten Rahmen den Fachkreisen und dem großen Publikum vorzuführen. Die große Industriehalle im Stadtwäldchen hat sich für zu klein erwiesen und so gelangen denn auch mehrere Pavillons in dem 20 000 Quadratmeter großen Ausstellungsparke zur Aufstellung. Zu den beachtenswertesten Attraktionen der Internationalen Kinoindustrie-Ausstellung gehört unstreitig das große Ausstellungsmusterkino, ein imposanter Pavillonbau mit einem Fassungsraum für ca. 1000 Personen. Dieses Musterkino wird mit allen Errungenschaften und modernen Behelfen der Kinoindustrie ausgestattet und dient zu experimentellen Vorführungen von Films mit Projektions-Apparaten verschie dener Systeme auf Projektions-Flächen verschiedener Systeme, ferner gelangen hier in festgesetzten Zyklen die zur Konkurrenz eingesandten Films sämtlicher in der Ausstellung vertretenen Filmfabriken zur Aufführung so, daß die Kinobesitzer, Verleiher, das große Publikum Gelegenheit haben werden, die einzelnen Fabriksmarken kennen zu lernen und zu beurteilen. Hier gelangen auch die während der Ausstellungszeit in Budapest aufgenommenen aktuellen und künstlerischen Films zur Aufführung, für welche der Staat, die Kommune und mehrere Künstlerverbindungen Preise ausgeschrieben haben. Die Aufmerksamkeit der internationalen Kinowelt wendet sich aber mit Recht dem internationalen Kinokongresse zu, der im Rahmen der Ausstellung Ende August in Budapest tagen wird. An diesem Kongresse sollen mehrere Fragen von großer Tragweite verhandelt werden, welche die Kinobranchen aller Länder gemeinsam interessieren, unter anderem die Regelung der Autorenrechte für Films, die Feststellung der Geschäftsusancen auf dem internationalen Filmmarkte und die Entscheidung über Gründung eines internationalen Bundes der Kinematographen. Den Besuchern des Kongresses stehen Legitimationen zur Verfügung, welche zur ermäßigten Fahrt auf allen Eisenbahnlinien Ungarns berechtigen. Ein Kongreß und ein Empfangskomit& entfaltet bereits eine rege Tätigkeit, um den Kongreßmitgliedern den Aufenthalt in Budapest so angenehm als möglich zu gestalten, auch wird die Hauptstadt Budapest zu Ehren der Delegierten ein Festbankett veranstalten. Nähere Aufklärungen über die Ausstellung und den Kongreß erteilt das Zentralbureau Budapest, VIII. Räkoczy-ut 59. Die geehrten Fachverbände aller Länder werden auf diesem Wege ersucht, dem Zentralbureau Mitteilung zu machen, ob sie sich beim Kongresse durch Delegierte vertreten lassen und welche Fragen sie auf die Tagesordnung des Kongresses gestellt wissen wollen,