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Seite 12
7. Jahrgang 1914
Nummer 44
kommt das Bewegliche der italienischen und französischen Darsteller und die großartige Filmtechnik. Man Geschichte,
aber in einem schönen Rahmen. Man
bringe neue deutsche schulmeistere nicht, sondern unterhalte lehrend und lehre unterhaltend!
Muß denn bei immer Berlin die Hauptrolle spielen? Das Ausland bekommt auf die heutige Art und Weise einen falschen
deutschen Films
Begriff von unserem Deutschland. Zu
++
selten noch sah man den einzig schönen Rhein im deutschen Filmdrama, wohl noch gar nicht Thüringer SonneLokal Eigentümlichkeiten, Düsseldorfer Radschläger usw.
berger,
Müssen denn überhaupt die Titel in Lustspielen ganz und gar „verberlinert“ sein? Für Berlin ja, warum denn aber nicht mal rheinischer Dialekt für
besucher.
die zahlreichen TheaterAber ich weiß, die ZenTitel für die
sur will einheitliche
ganze preußische Monarchie und Pürokratismus hat noch jede frohe Laune verdorben. Dies alles ist ein Weniges von dem Charakteristischen, was aus der wichtigen Düsseldorfer Filmzentrale zu vermelden ist. Mögen die Herren vom Bau in Berlin daran
daß der Ge
schmack stark abweichend von dem
denken, rheinische
des reichshauptstädtischen ist.
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„Vergiftete Geistesnahrung“.
Prof. Brunner im Kampf gegen Schundliteratur und Schundfilm.,
err Professor Dr. Karl Brunner, einer der lautesten Rufer 9 im Kampf gegen den Kine
matographen und die Schundliteratur, der bereit schien, seine vorgefaßte Meinung in bezug auf die Wirkungen der landläufigen Volksbelustigungs-Druckschriften Gunsten etwas zu modifizieren, der auch die Erbschaft der Dr. Sciı.lizeschen 50 Millionen (auf soviel Mark hatte der großzügige Hamburger Magister und Doktor die Umsatzziffer der Schundliteratur bemessen) schließlich ablehnte, vielleicht, weil
sie ihm zu amerikanisch vorkam, hat
zu deren
einen Rückfall erlitten, Als einen Rückfall in die Zeiten des absoluten
billiger Volks
Jugendschriften muß nämlich sein
Verdammens und neuestes Broschürchen angesehen werden: rg
„Vergiftete Geistesnahrung”; Eine ernste Mahnung an Jugendliche, Eltern und Erzieher,
Es zeigt sich darin in Reinkultur die Hilflosigkeit Volks
weiterer
Von Karl Engelmann, Charlottenburg.
erzieherkreise gegenüber der LiteraDie Schrift ergeht sich in so allgemeinen Redeschlecht, weiß und schwarz, ist so ganz auf die Drohung Mann gestimmt, daß man sie nicht loben kann. Soll man die gute Absicht loben? Am Ende versteht sich das Moralische doch von selbst.
turmisere unserer Zeit. wendungen von gut und
mit dem schwarzen
Brunner hält die Schmutzliteratur für ein sehr gefährliches Gift; noch giftiger erscheinen ihm jedoch zahlreiche Darbietungen der Kinokunst." Hat man im ersten Teil seiner Broschüre vernommen: der schrecklichste der Schrecken ist das literarische Gift, so konnte man nicht auf den Gedanken kommen, daß es noch schlimmere Dinge gäbe. Tatsächlich gibt es aber noch eine Steigerung in dieser Beziehung, wenn es uns auch nach all den Superlativen, die auf den Leseschund herniederhagelten, unglaublich erscheinen muß. Der Buchhändler darf wirklich ein wenig aufatmen; mit dem Schundfilm kann er nicht konkurrieren:
Brunner sagt:
In der ganzen Kulturgeschichte der Menschheit findet sich keine Erscheinung, die hinsichtlich der großen und tiefgehenden Wirkung auf die Massen und ganz besonders auf den jugendlichen Teil derselben auch nur entfernt mit dem Kinematographen verglichen werden könnte: Noch ist die „Kinokunst‘‘ sehr jung, aber mit der rasenden Geschwindigkeit moderner technischer Entwicklung, die in ihrer Hast förmlich gepeitscht ist von der Sucht nach dem gleißenden Golde, getragen von beispielloser Volksgunst, dem Ergebnis raffiniert aufgestachelter Masseninstirikte hat sie schon jetzt alle anderen Arten von Schaustellungen und Volksverüberholt. Ihrem Wesen nach stellt die Kinematogra
gnügungen weit phie eine großartige, bewundernswerte Erfindung des menschlichen Geistes dar. Bei der fortschreitenden Entwicklung unserer verallgemeinerten und vertieften Volksbildung war diese Erfindung als einzig
artiges Mittel veredelnder Unterhal