Lichtbild-Bühne (July 1914)

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Seite 20 7. Jahrgang 1914 Nummer 44 Schmerz. Auf dem Schreibtisch ihres Gatten findet sie die Nachricht, daß ihr Vater schwer erkrankt ist und nach ihr verlange, Sprague ist vorausgereist, um die Eltern nicht unnütz auf die Folter zu spannen. Am nächsten Morgen sendet Margarete ihre Rolle zurück und eilt dann mit ihrem Töchterchen an das Sterbebett des Vaters. Angesichts des Todes schwindet der letzte Rest leichtfertiger Gedanken aus Margaretes Seele. Versöhnt mit seinen Kindern scheidet der alte Deane, im ruhigen Bewußtsein, daß seine Tochter nun den rechten Weg gefunden hat. Willi fördert die Moral. Willys Vater, der ehemals ein fleißiger Arbeiter war. hat sich ganz dem Trunk ergeben, mißhandelt Frau und Kind und bringt von seinem Wochenlohn keinen Groschen nach Hause, Willy, der seine Mutter wie ein tapferer kleiner Mann gegen die Püffe des Vaters zu verteidigen sucht, kann es nicht länger mehr mitansehen, wie sie sich über ihren Näharbeiten quält. So klein er ist, es gibt doch für ihn eine Möglichkeit, zum Unterhalt beizutragen -—— das Kino, Seine Hoffnungen trügen ihn nicht, Der quecksilbrige kleine Kerl wird engagiert und spielt für drei Taler eine Rolle in einem Film, der ihn ganz an die häuslichen Szenen erinnert. Als der Film erscheint, bittet Willy den Vater, mit ihm ins Theater zu gehen. Dort sieht der Arbeiter wie in eiren Spiegel, und bittere Reue steigt in seinem Herzen empor. Wie häßlich ist die Trunksucht, wie erniedrigt sie doch den Menschen! Tränen im Auge schließt der Vater den kleinen Jungen in seinen Arm, Die Lehre, die ihm sein Kind gegeben, vergißt er richt. Fortan kehren Frieden und Glück in die kleine Häuslichkeit ein, und Willys Mutter lernt das Lachen wieder. III Kasimir und die Pelzschnecke. Humoreske, Kasimir widmet Zeit und Kraft dem Studium der vorsintflutlichen Pelzschnecke, die unter anderem die Erfinderin der Schneckenlinie gewesen sein soll, Da das letzte Exemplar nördlich von Spitzbergen ermittelt worden ist, bricht der ehrwürdige Pelzschneckenspezialist in Begleitung seiner Privatsekretärin Pauline, die einen Vertrauensposten bei ihm bekleidet, gen Norden auf, um das Objekt seiner Wissenschaft aus seinem eisigen Grabe zu befreien. Nach unsäglichen Mühen entdecken sie auch ein Haarbüschel, das einem dunklen Kraut gleich dem Schnee entsprießt. Heureka, Heureka, rufen die Glücklichen, Aber als sie dem Büschel nachspüren, ziehen i sie nicht eine Pelzschnecke, sondern einen erfrorenen | Veteranen der großen Armee ans Tageslicht. Nachdem Kasimir dies seltsame Fundstück ein wenig am Spieß gebraten hat, beginnt es mit dem Schrei: „Es lebe der Kaiser, Hurra. Hurra, Hurra," aufzutauen, Marius Pantalon, so heißt diese napoleonische Pelzschnecke, wir im Triumph nach Paris geführt. Dort sieht der erstaunte Grenadier über den Dächern der Kapitale Luftschiffe und Aeroplane, auf den Straßen Wagen ohne Pferde rasen. Aber das, was ihm Paris einst wert gemacht hat, fehlt: — — Und das ruhmreiche Kaiserreich hat sich in eine simple Republik verwandelt!! In seinem Kummer beschließt Marius sich in Clermont-Ferrand von der kalkhaltigen Quelle versteinern zu lassen. Kasimir und Pau 2060002 Deutsche Eclair :': Friedrich