Lichtbild-Bühne (July 1914)

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7. Jahrgang 1914 Nummer 46 Der Riesengewinn eines Kinotheaters. Aus Gmunden wird der „KinoRundschau” in Wien berichtet: ‚Der Bürgermeister brachte des weiteren das Gewinnund Verlusäkonto des Gmundener Kinotheaters, das jetzt seit einem Jahre besteht. Das Kino hat dem Berichte nach im ersten Berichtsjahre eine Einnahme von Kr. 25.379.— erzielt, der Ausgaben für Betriebsspesen in der Höhe von Kr. 22.120.— gegenüberstehen. Nach Abzug des Gehaltes für den Vertreter in der Höhe von Kr. 2654.— bleibt ein Gewinn für die Gemeinde Kr. 22.22 übrig. (Heiterkeit.) Der Bürgermeister erklärte hiezu, daß der Gewinn wohl ein sehr minimaler sei, daß das Unternehmen sich jedoch als lebensfähig erwiesen habe. Das Kıno hat wie jedes neue Unternehmen, neue Kinderkrankheiten durchgemacht. Es stehe aber zu hoffen, daß der Besuch sich heben wird, ferner ist in den Vorspesen bereits verschiedenes mitinbegriffen, das heuer dem Kino zugute kommen wird, so daß schon im nächsten Jahre eine Besserung des Reingewinnes zu erwarten steht." Ein weiterer Kommentar für dieses „Zeichen der Zeit“ ist wohl überflüssig. Zum Thema: Kino und Theater. Aus Bielitz wird gemeldet: Die Stadtgemeinde Bielitz bezieht aus dem Reingewinn des hiesigen Kinos einen Änteil von 10000 Kronen, den sie dem Stadttheater als Subvention zuwendet. Der Geschäftsgang des Kinos war im abgelaufenen Jahre ein so günstiger, daß der Stadtgemeinde über die 10000 Kronen noch ein Superanteil von 5000 Kronen zufiel, welcher in der letzten vertraulichen Sitzung des Gemeinderates ebenfalls der Theaterdirektion Richter zugewiesen wurde. Die amerikanische Film-Stadt Universal City. Bei Los Angeles in Kalifornien liegt eine ganze Stadt, die nur vom Film und für den Film lebt. Sie heißt Universal City und trägt ihren Namen zu Recht. Ob sie gleich nicht allzu groß ist — alles ist in ihr vertreten. Ateliers, Vieh-Farmen mit Cowboys, ein „Zoo mit dressierten Bestien, Hangars für Aroplane, ein Flugplatz, alle Handwerke — was nur irgendwie für den Film in Betracht kommt. Jeder Einwohner der Stadt Universal City steht im Dienste des Kino. Täglich „filmen“ dort 24 Trupps mit ungefähr 500 Darstellern. Während an einer Ecke des weiten Gebiet, auf dem gefilmt wird, Cowboys mit dem Messer aufeinander losgehen, flirtet daneben ein Dandy mit einer Dame, während ein paar Meter davon ein Stierkampf stattfindet. Man hat die Lage in Kalifornien 'gewählt, weil es dort selten regnet. Im ganzen Jahr fällt nur 14 Tage Regen in Universal City; die Arbeit erleidet deshalb keine Unterbrechung. Auch sind Sümpfe, Dschungeln, Wälder, Steppenland, Prärie — pas man nur braucht, in der Nähe vorhanden. Die Menagerie enthält Löwen, Tiger, Leoparden, Schakale, Hyänen, Gorillas, einige hundert Pferde, Büffel, Ziegen und, nicht zu vergessen, Riesenschlangen und Krokodile,. Es fehlt aber auch nicht an einer guten Schule für die Kinder der Darsteller und Angestellten, einem Hospital und einem Polizeigebäude, Selbstredend ist auch ein vollständiges Indianerlager vorhanden. Zwischenfälle ernster und heiterer Art sind, wo beständig gefilmt wird, natürlich an der Tagesordnung. Im Hospital gibt es allezeit Messerstiche, gebrochene Rippen, Armund Beinbrüche sowie Schußwunden zu flicken. Auch das Filmen selbst verläuft nicht immer glatt. Wurde da vor kurzem ein biblischer Prachtfilm „Simson“ aufgenommen. Als der Filmstreifen entwickelt hl hg Bei Bestellungen bitten wir freundl. unsere Inserenten zu berücksichtigen und sich auf unsere Zeitung zu beziehen.o 000000 ah. Gh. dh hkkk_h ka wurde, bemerkte der Operateur, daß er etwas wie einen großen Vogel mit auf die Aufnahme bekommen hatte, Bei näherem Zusehen zeigte es sich, daß ein Aeroplan allzudicht herangekommen war. Dieser Anachronismus vernichtete die ganze Aufnahme, | die mit großen Kosten wiederholt werden mußte. Weniger heiter war der Umstand, daß vor einigen Wochen der Schauspieler Kirby von einer Löwin gefressen wurde. Das Filmen hat eben seine Nücken, Der kontinuierlich laufende Film. Wiederholt in letzter Zeit waren wir in der Lage, über einen neuartigen deutschen Apparat zu berichten, bei dem es keine Blende, keinen ruckweisen Filmtransport gibt. Wir haben hierbei auch des amerikanischen Vanoscope Erwähnung getan, werden heute von fachmännischer Seite darauf aufmerksam gemacht, daß dieser eigentümlicherweise kein Objektiv mit veränderlicher Brennweite besitzt, so daß besonders ältere Films bei der Vorführung ein vertikales Zittern des projizirten Bildes aufweisen. Unbedingt müßte bei diesem Apparat das Lichtbüschel gemäß der Filmwanderung nachbewegt werden können, doch fehlt hierzu jede Vorrichtung. Daher fällt das gesammelte Licht, damit das wandernde Filmbildchen in allen Lagen beleuchtet sei, auf eine doppelt so große Fläche, wie beim Reflexkino, Die Wackelspiegel sind auf der Vorderfläche versilbert, also sehr empfindlich. Unsere optische Indıstrie kennt die Nachteile hiervon zur Genüge aus anderweitiger Erfahrung, so daß sie bei den neuen Apparaten umgangen werden. Denn solche Spiegel dürfen überhaupt nicht geputzt werden, man muß sie nur mit einem weichen Pinsel abstauben. Dieser Umstand allein entscheidel über die ganze Konstruktion. Dem Vernehmen nach wird der deutsche Reflekino demnächst öffentlich im Gebrauch dem Urteile der Branche zugängig gemacht. Wir werden unsere Leser auf dem Laufenden er halten.