Lichtbild-Bühne (July 1914)

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‚ERSTES INTERNATIONALES FACHBLATT FÜR DIE INTERESSEN DES KINO-VARIETES. IN VERLAG DER „LICHTBILD-BÜHNE‘,‘ BERLIN SO.16, MICHAELKIRCHSTRASSE 17. — TELEFON: MORITZPLATZ, 14984 u. 14985. No. 46 | Redaktion: ARTHUR MELLINI. Berlin, den 25. Juli 1914. | 2. Jahrgang | Die Tierdressur für Kino-Aufnahmen. Die Kinematographie ist nicht A nur ein wichtiger Faktor für = das Gebiet der Volksunterhaltung, sie ‘steht auch im Dienste Forschung und Hilfsarbeit. Der Film trägt unter anderm wesentlich wissenschaftlicher leistet wertvolle dazu bei, unsere Kenntnisse über das Leben der Tiere zu bereichern, Schon 'ım Jahre 1910 hat der Amerikaner Rainey in Afrika die uns Allen wohlbekannten kinematographischen Aufnahmen von in voller Freiheit überlisteten Tieren erzielt und damit wertvolle Natururkunden geschaffen. Wir erinnern gleichzeitig an die aus neuerer Zeit bekannten Films der „Deutschen Jagdfilm Gesellschaft“, auch an die prächtigen Tierbilder speziell von der Firma Path, Unsere _ Tierdresseure vom Variete, die mit mehr oder minder großem Tiermaterial, das mehr oder minder gefährlichen oder harmlosen Charakters ist, haben aber spezielles Interesse für die Films, zu denen wilde Tiere gebraucht werden. Wir erinnern z, B, ‘daran, daß durch den Film „Quo Vadies”, der als Haupt Attraktion eine ganze Schar wilder Löwen im Bilde brachte, wozu der Schneider Material engagiert wurde, nachdem Dompteur mit seinem eine wahre Löwen-Epidemie ausbrach. Ein sogenannter antiker Film ohne l.öwen war einfach undenkbar, und der brave Schneider war bis jetzt hintereinander überstark beschäftigt, den „Löwenhunger” zu befriedigen. Jetzt um Filmfabrikanten ihren ist diesem Löwenhunger die Uebersättigung gefolgt, und kein Mensch will mehr gefilmte Löwen sehen; zum mindesten nicht Löwen, die in dieser Form als reines Parade-Schaustück Aber auch die wilden Tiere im Jagdfilm haben stark an Sympathie verloren, zumal sich in den Kreisen der Gebildeten die Stimmen mehrten, die da von einer gebraucht werden. unwaidmännischen Jagdfolter spraHans Paasche hat zu diesem treffliche Worte gesprochen, die wir vollinhalt chen, Thema im ,„Vortrupp” lich unterschreiben, trotzdem sie ausgerechnet im „Vortrupp” erschienen waren. Harmloser aber als diese, jeden natürlich empfindenden Menschen abstoßende Methode, für das Kino zu verwerten, ist die wilde Tiere von einem in Brooklyn wohnhaften Paul Art Schule für wilde Tiere, Löwen, Tiger, Franzosen, Bourgeois, ange wandte einer dramatischen Bären, Pumas treffliche richtet dort seine Schüler nach eige Leoparden, usw. Dieser Dresseur unternem Verfahren, über das er die folgenden Angaben gemacht hat: Neue Schüler kommen nicht mehr an die Kette, werden auch nicht durch Züchtungen gefügig gemacht, sondern in einen großen Käfig gesperrt, in dessen einer Ecke sich der Lehrer selbst niederläßt, um das Tier an seinen Anblick zu gewöhnen und Dies Das an sein Vertrauen zu erwerben, gelingt in wenigen Tagen. fangs scheue Tier kümmert sich nicht mehr um den Nachbar. Nun beginnt der Lehrmeister in dem Käfig auf und ab zu gehen; hat sich der Schüler an diese Neuerung gewöhnt, so werden Tische und Stühle, Schränke, Spiegel, kurz, das ganze Mobiliar einer Stube oder Küche, in dem Käfig aufge