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Lichtbild-Bühne (August 1915)

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Nummer 34 ' 8. Jahrgang 1915 Seite 49 der 100.000 Mark frage ich, wer diese Summe zahlte? Wer die finanziellen Verhältnisse der Union” so wie ich kennt, weiß, daß es dieser nicht möglich war, Betreffs des Herrn Oliver möchte ich bezweifeln, daß seine Theater soviel abgeworfen haben. Als dritter Geldgeber bliebe daher noch die „Nordische "übrig. Daß diese es aber bei einem Stammkapital von 20000 Mark tun konnte, muß man bezweifeln, Hiernach war unser Rückschluß, daß das Geld von Ole Olsen stamme, berechtigt. Die Herren Theaterbesitzer können ruhig abwarten, was der deutsche Markt bringt. Sie können schon heute kurze Films haben, und werden solche in kurzer Zeit in genügender Anzahl vorhanden sein. (Bravo!) In der Versammlung vom 5, August d. J. hat niemand gesagt, daß das Geld zur Fusion von Path& stamme, Vor dem Kriege hatte niemand Angst vor Pathe, Man ließ dort sogar seine Bilder kopieren, Während des Krieges versuchte die „Union” mit Pathe in irgendeiner Form zusammenzukommen, Herr General-Direktor Davidson reiste mit seinem juristischen Beirat nach Italien, um dort mit Path& zu verhandeln. Danach ging die Projektions-Aktien-Gesellschaft „Union mit einer neugegründeten italienischen Firma, deren Direktor gleichzeitig der Direktor von Pathe& ist, einen Vertrag ein. Später wurde aus gleichem Grunde noch eine Reise des Herrn Davidson nach der Schweiz notwendig, Diese ganzen Verhandlungen haben sich noch bis vor acht Wochen hingezogen, (Großer, langanhaltender Beifall!) Herr Mülleneisen sen,.: Noch vor vier Wochen riet mir Herr Oliver, soviel Schlager aufzukaufen, wie ich bekommen könne, Auf Grund der ganzen Vorkommnisse haben sich 32 Fabrikanten zusammengetan, um gegen die Maßnahmen des Konzerns Stellung zu nehmen, (Bravo!) Herr Gülzow: Bei den ganzen Auseinandersetzungen dürfen Sie nicht vergessen, daß die Kinematographie nur groß werden kann, wenn sie international ist, Ich sehe nicht ein, warum ein Theaterbesitzer nicht Oliver-Programme spielen soll, Jetzt ist die einzige Möglichkeit vorhanden, Verschiedenheit in die Programme zu bringen. Wir behalten uns völlige freie Hand vor, Ver schließen wir uns nach einer Seite, dann sind wir fertig. Herr Rechtsanwalt Homburger weist darauf hin, daß Ole Olsen in England 40 Theater aufgekauft hat, Die deutschen Theaterbesitzer sollten den nationalen Moment nicht vergessen, und die deutsche Fabrikation unterstützen, (Stürmisches Bravo!) Herr Hanewacker: Die Theaterbesitzer sind bei der ganzen Sache die lachenden Dritten, Ich weiß nicht, woher bei der „Nordischen” die große Liebe für die Theaterbesitzer gekommen ist, Herr Leopold: Die Kinematographie ist allerdings international, Wir senden aber wenig nach dem Auslande, erhalten aber Wir woılen Schulter an Schulter mit den Theaterbesitzern kämpfen, viel von dort, Herr Fellner erklärt, daß Herr GeneralDirektor Theater A.-G. gekommen wäre, wenn er eine Einladung Davidsohn von der „Union”. zu dieser Versammlung erhalten hätte, Die weiteren Ausführungen des Herrn schwer zu Fellner waren leider nur sehr verstehen, Herr Direktor Mandl: Die heutige Versammlung hat ihren Zweck erreicht. Wir werden uns nur an einem Trust beteiligen, wenn Gefahr für die Branche zu erwarten ist, Zu den abgegebenen Erklärungen haben wir großes Vertrauen, Die Nordische kann auch nicht immer neue Bilder liefern. Man sollte auch nicht so schroff gegeneinander vorgehen, Hiernach entspinnt sich noch eine recht rege Debatte zwischen Herrn Stark und Herrn Dr. Frankfurter, Herr Rechtsanwalt Bittermann: Herr Direktor Mandl, als Vertreter der Abwehrpartei sprach für die eine, und Herr Dr, Frankfurter als Oliver-Konzerns für die andere Partei. Beide Redner führten wiederholend aus, daß es vorteilhaft sei, die ganze Angelegenheit auf friedlichem Wege zu erledigen, Ich teile diesen Standpunkt, Nur das eine ist zu beachten, daß der freie Filmmarkt nicht darunter zu leiden hat. Für die Theaterbesitzer besteht im äußersten Falle eine Gefahr, wenn sich beide Fabrikanten-Gruppen wieder einigen, Dann ist es aber Aufgabe der Theaterbesitzer, den Filmmarkt genau zu beobachten und, wenn notwendig, vereint und abwchrend in ihren Kreisen zu handeln, Um 28 Uhr war Schluß dieser Debatte, Es war im Laufe dieser Debatte noch folgende Resolution eingebracht worden: „Der „Verein der Lichtbild-Theaterbesitzer Groß-Berlin und Provinz Brandenburg (E,V,)" ist heute noch nicht in der Lage, in der Programmfrage eine entscheidende Stellung einzunehmen, Er verspricht, den deutschen und neutralen Ländern angehörigen Fabrikanten und Verleihern, sie in jeder Weise zu unterstützen, und wo immer möglich, deren geschlossene Programme zu bevorzugen, Andererseits warnt der Verein seine Mitglieder vor vorzeitigen und langandauernden Verträgen." Zur Abstimmung über diese Resolution ist es nicht gekommen, °‘ Vertreter des Da eine große Zahl der anwesenden Mitglieder mit den Fabrikanten und Verleihern den Saal verlassen hatte, konnte dieser Punkt der Tagesordnung nicht erledigt werden, Herr H. Weiß beantragt im Interesse der Theaterbesitzer, vor der General-Ver sammlung am Montag, den 16, August d. J, noch eine Mitglieder-Versammlung abzuhalten, ' Schluß der Sitzung um 8 Uhr, Der Vorstand. bokal: Verband der Kinematographen: Interessenten von Hamburg und Umgegend e.V. Geschäftsstelle: Hühnerposten Nr. 14 Fernsprecher: Gruppe IV, Nr, 3419. k Bericht der 90. Mitgiederversammlung vom Mittwoch, den 18, August, Die Versammlung wurde um 11 Uhr 30 Minuten von Herrn James Henschel eröffnet, Herr Henschel machte vor Eintritt in die Tagesordnung bekannt, daß unser Mitglied Herr Hans Lehmkuhl, Sohn des VorHerrn F. Leutnant und Kompagnieführer im Osten bei Das An in üblicher standsmitgliedes l,ehmkuhl, als einem Sturmangriff gefallen ist. denken an den Toten wurde Weise geehrt. 1, Das Protokoll wurde verlesen und genehmigt, 2. Die vielen Eingänge wurden bekanntgegeben und gaben zu einer Besprechung keine Gelegenheit. 3, und 4, wurden zurückgestellt, sodann wurde zu Punkt 5, übergegangen, Unsere Eingabe vom 26. Juli an die Polizeibehörde wurde verDie Antwort vom 17. d, M. kann uns nicht zufriedenstellen, denn wir trachten danach, den bestehenden Ausschuß für Kine matographie, lesen, nur Volksschullehrer Denn in Hamburg wird es wohl Lehrer der höheren Lehranstalten, Theaterbesitzer und sonstige Sachverständige in genügender Anzahl geben, damit die Kinderbilder zensiert werden können, zumal auch in anderen Städten die Ausschüsse in der vorgeschlagenen Weise zusammengesetzt sind, da ja jetzt nicht genügend Mitglieder des Ausschusses (nur Volksschullehrer) vorhanden sind, um die Zensierung vorzunehmen. Deshalb soll die Kommission noch einmal zusammenkommet., um mit unserem Syndikus, Herrn D. C, Albrecht eine neue Eingabe an eine höhere Instanz auszuarbeiten, die hoffentlich Erfolg hat, 6. Nordische—Oliver—Union, Herr Coböken. Syndikus der Nordischen Film Co. gab uns, wie er selbst bemerkte, als Vertreter des Konzerns einen nicht unparteiischen Bericht und hob die vielen guten Eigenschaften desselben hervor, So hat z.B. die Union mit einer Unterbilanz von Mark 1 300 000 gearbeitet, hat nur M 2000000 Aktienkapital und ist jetzt wieder lebensfähig gemacht, so daß eine große Gefahr für viele Grundeigentümer und sonstige Beteiligten worin sind, zu erweitern,