Lichtbild-Bühne (September 1915)

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Seite 10 8, Jahrgang 1915 e—Ta L’B:B CS Km] Nummer 37 Nachzensur alter Films. ÄClb 1. Oktober treten wir in eine | neue Phase der behördlichen Films, die vor dem 31, Dezember 1912 zen Zensurvorschriften: siert worden sind, dürfen ohne Nachprüfung, die im übrigen gebührenfrei ist, nicht mehr vorgeführt werden. Diese neue Bestimmung der Berliner Zensurbehörde hat folgenden genauen Wortlaut: „Durch Verfügung vom 21. August 1915 — 543 VIII K 15 — ist bestimmt worden, daß vom 1. Oktober d. Js. ab alle bis zum 31. Dezember 1912 genehmigten Films für Kinder und Jugendliche als verboten gelten, sofern nicht die Zensurkarte einen Nachprüfungsvermerk enthält, aus dem sich die neuerliche Zulassung des Films für Jugendvorstellungen ergibt, Es steht jedoch den Filminteressenten frei, eine Nachprüfung, die in der Regel in einer nochmaligen Besichtigung besteht, zu beantragen. Die Nachprüfung erfolgt gebührenfrei, und wird in der Reihe der erfolgten Anmeldungen vorgenommen, Wird bei Bestellung von neuen Zensurkarten der vor dem 31, 12. 1912 genehmigten Films nicht gleichzeitig die Nachprüfung aan m nn nn nn nn nn nn nn nn [no [—< beantragt, so erhalten die Karten folgenden Vermerk: Nachprüfung nicht nachgesucht, darf daher weder vor Kindern, noch in Jugendvorstellungen zur Vorführung gelangen (Verfügung vom 21.8. 15 — 543 VIII K. 15.—). * * * Diese tief einschneidende neue Bestimmung hat eigentlich schon eine Übergangszeit, denn bekanntlich wird bei Neubestellung von Zensurkarten für alte Films, die seit einiger Zeit vor dem oben angegebenen Termin zensiert worden sind, immer erst die Einlieferung eines Film-Exemplares verlangt, um festzustellen, ob die sogenannte Kindergenehmigung oder das Kinderverbot in Rücksicht auf die veränderten Zeitverhältnisse keiner Änderung bedarf. Vorschrift strikte auf der ganzen Linie sofort befolgt wird, dann gibt es auf der Berliner Zensurbehörde Wenn die neue am 1. Oktober eine quantitativ so gewaltige Film-Einlieferung, daß ihre Abfertigung Da aber der Verleiher sein Material, das geordnete umgehende schlechterdings unmöglich ist. zum Verleihen da ist, nicht still liegen lassen kann, so ist ein immenser Schaden zu befürchten. Diesen zu vermeiden, muß im Sinne der Behörde liegen. Gleichzeitig ist aber auch zu berücksichtigen, daß bei dem Zwang der gedruckten Zensurkarte und der Stempelsteuer bei einem Minimalbezug von nur fünf Karten pro nachzensiertem Film mit etwa drei Mark Kosten gerechnet werden muß, Wer also als Verleiher in der zweifelhaft glücklichen Lage ist, einen großen Posten von nachprüfungspflichtigen Films zu besitzen, für den ist der Monat Oktober ein zensursteuertechnisch so belasteter, daß diese scheinbar kostenlose Nachzensur wie ein Bleigewicht sein tägliches Verdienstkonto zu einer nicht herab diesem Grunde zu tragenden Unterbilanz drückt, Schon sollte man nicht so ohne weiteres aus neue Bestimmungen erlassen, die ein Hemmnis während der sowieso schon erschwerten Kriegszeit sind. Eine Übergangszeit ist dringend notwendig, damit diese Härten ausgeglichen werden, Aus Anlaß dieser Zensurordnung erachten wir es im übrigen für notwendig, uns nächste Woche mit dem Filmzensurproblem in bezug auf Zentralisation oder Dezentralisation eingehender zu beschäftigen, ann m Zn nn nn nn nn nn nn nn nn nn nn nn na ni — nn Bemerkenswerte Herbst-Neuheiten. Das Abenteuer des van Dola, Dr. Alfred Schirokauer hat hier einen seltsamen Stoff geschaffen, der uns geheimnisvoll anmutet und stark fesselt. Drei Hauptdarsteller mußten hier gewonnen werden, um schwierige Rollen zu verkörpern. In Guido Herzfeld wurde der Darsteller des al ten Grüblers Gannudio gefunden, die von aller Welt abgeschlossene junge Felicitas verkörperte die liebreizende Egede Nissen, und ihr Befreier van Dola.fand einen prächtigen und tiefgründigen Rollenvertreter in Friedrich Zelnik, der sich‘ mit liebevollem Ernst der gestellten Aufgabe wid mete, Das ganze dreiaktige Filmwerk ist in seiner Idee und Form als außergewöhnlich zu bezeichnen, Mystisch ziehen die Bilder, oft mit stärkster Wirkung, am interessierten Beschauer vorüber, Die Sorgfalt in der Herstellung des Ganzen ist besonders zu loben,