Lichtbild-Bühne (September 1915)

Seite 46 8, Jahrgang 1915 Nummer 37 Engelke & Co., Berlin. Nachdem die bei den Herren The aterbesitzern bekannte und beliebte Firma Engelke & Co. den ersten selbsthergestellten Film „Klasse bleibt Klasse” mit Erfolg verkauft und vermietet hat, bringt diese Firma heute wieder einen Film auf den Markt, der, wie uns mitgeteilt wurde, großes Aufsehen erregen wird. Dieser neue Film betitelt sich: „Der indische Tod” und ist von dem bekannten Schriftsteller Herrn Paul Rosenhayn, der in Deutschland den Beinamen „Der deutsche Canon Doyle“ führt, verfaßt. Wir werden in Kürze über diesen glänzend gelungenen Film noch Näheres mitteilen. Imperator Film Co. In den letzten Tagen sind bei der Firma die Aufnahmen ihres neuesten Werkes zum Abschluß gekommen. — Unter der Regie des Herrn Siegfried Dessauer ist ein DetektivFilm fertiggestellt, der ein ganz neuartiges Genre bildet. — Der Film ist so reichhaltig an spannenden Überraschungen, daß die hohen Erwartungen, die man an jedes Werk der Imperator Film Co. zu stellen gewohnt ist, in diesem Fall noch übertroffen werden. — Mit welcher Geschicklichkeit und überlegenen Kühnheit Detektiv * * * die schwierige Aufgabe, die ihm gestellt wird, löst, wird die Bewunderung eines jeden erwecken müssen. — In unserer nächsten Nummer werden wir weitere Details über dieses Werk bringen können, A. F. Döring, Hamburg. Vom Marine-Lazarett Hamburg, dem größten Lazarett Deutschlands, wurden von der Firma A. F. Döring, Hamburg 33, Kinematographische Aufnahmen hergestellt. Auch die Prinzessin Heinrich und die General v. Roehl wurden bei ihrer Besichtigung des Lazaretts mit aufgenommen. Diese Aufnah men wurden mit großem Beifall dem Sani täts-Offizierkorps und auch am 31. August den Verwundeten des Lazaretts vorgeführt und zur Unterhaltung noch mit anderen Films (Kriegsberichten und Humoresken) vervollständig. Die Verwundeten kargten nicht mit ihrem Beifall und äußerten den Wunsch, die Firma möchte sich doch weiter zu solchen Unterhaltungen zur Verfügung stellen. Am Sedantage wurde ebenfalls der Film im Realgymnasium Schlump vor den Offizieren vorgeführt. Wie uns weiter mitgeteilt wird, stellt die Firma A. F, Döring den Film jedem deutschen Lazarett unentgeltlich zur Verfügung; man wolle sich an die Firma wenden, Die neueTelephonnummer der Firma ist ab 1. Sept. Gr. 1. Nr. 8, Verein der Lichtbild: Theaterbesitzer Groß:Berlin und Provinz Brandenburg Geschäftsstelle: Berlin C. 25, Münzstraße 10. Tagesordnung für die am Montag, den 20. September 1915 im Lehrer-Vereinshaus, Berlin, Alexander straße 41 stattfindende ordentliche General-Versammlung. 1, Verlesung des Protokolls vom 6, September 1915. 2. Eingänge. 3, Aufnahme neuer Mitglieder. 4. Bericht des Vorsitzenden über das abgelaufene Geschäftsjahr. 5, Kassenbericht. 6. Statutenänderung, (Antrag Overwetter.) 7. Vorstandswahl. 8. Verschiedenes. Machen Sie von unserer VersicherungsAuskunftsstelle Gebrauch und senden Sie Ihre sämtlichen Policen an die Geschäftsstelle unseres Vereins zur kostenlosen Prüfung ein. Am Montag, den 4. Oktober d. J. beginnt in unserer Vorführerschule, Berlin, Friedrichstraße 207, ein Vorführerkursus für Theaterbesitzer. Hieran können auch Nichtmitglieder teilnehmen, Äußerst wichtig! An die Herren Verleiher! Hierdurch teilen wir Ihnen ergebenst mit, daß wir auf Anregung des Königlichen Polizeipräsidiums zwecks Nachzensierung der vor dem 31, Dezember 1912 zensierten Films eine Zentralstelle in der Geschäftsstelle unseres Vereins, Münzstr. 10, Telefi. Norden 10159 zur Abgabe der Aufstellungen nebst Zensurkarten eingerichtet haben. Die Aufstellungen usw. werden von dieser Zentrale dem Kgl. Polizeipräsidium zur Nachzensur sofort vorgelegt, und hat die Behörde versprochen, die Nachzensierung ä tempo vorzunehmen. Wer daher von den Herren Verleihern dieser unserer Aufforderung nicht umgehend nachkommt, hat zu gewärtigen, daß vom 1. Oktober d. J. ab die nicht nachzensierten Bilder von den Theaterbesitzern zurückgewiesen werden, da die Behörde von diesem Tage ab eine ganz besonders strenge Überwachung angeordnet hat. Der Vorstand. bokal: Verband der Rinematographen: Interessenten von Hamburg und Umgegend e.V. Geschäftsstelle: Hühnerposten Nr. 14 Fernsprecher: Gruppe IV, Nr. 3419. b Bericht der außerordentlichen Versammlung am Mittwoch, den 1. September 1915. Um 11 Uhr 40 Min. eröffnete der 2. Vorsitzende. Herr Kampehl-Gürcke die Versammlung und begrüßte die erschienenen Gäste und Mitglieder, um eine nochmalige Besprechung des Konzerns Nordische-OliverUnion in Verbindung mit der allgemeinen Lage der Kino-Branche zu veranlassen. Schon wiederholt sind ähnliche Verhältnisse innerhalb der Kinobranche gewesen, z. B. die Konvention, dann kam die Fiag, die Ammre und heute der nordische Konzern. Gegen die ersten drei Unternehmungen hat der Theaterbesitzer verstanden, sich mit Hilfe des Schutzverbandes zu wehren. Auch unser Verband ist in hervorragender Weise dabei tätig gewesen, denn unser Wahlspruch war, ist und bleibt stets derselbe: „Offenhaltung des freien Marktes in der Filmund Kino-Branche.” Wir durchaus keinen Zwang auferlegen lassen, und damit das nicht geschieht, ist ein festes ZusammenZusammenschluß dürfen uns halten, ein gemeinsamer aller Theaterbesitzer und deren Lokalverbände unbedingt erforderlich. Der nordische Konzern will nicht nur allein etwas Dominierendes auf dem Filmmarkt erstreben, nein, auch als Theaterbesitzer wollen die Herren dominieren und werden versuchen, allerorten größere Theater zu erwerben, die Verleiher werden dabei natürlich ausgeschaltet, Dadurch ist der Konzern Fabrikant und Theaterbesitzer in einer Person. — Herr Oliver hat sogar mehreren Hamburger Herren gegenüber geäußert, wenn Hamburg Schwierigkeiten machen würde, so würde der Konzern in Hamburg Theater ankaufen und für einen Eintrittspreis von M. 0.20 das Publikum an sich reißen. Was sollten die Theaterbesitzer gegen eine solche Konkurrenz machen? Die Verwirklichung dieser Idee wäre ja, und speziell für die Theaterbesitzer, ein nicht auszudenkender Schaden. Es ist wieder einmal ein Augenblick gekommen, der die Forderung stellt: Theaterbesitzer haltet zusammen! — In diesem Sinne wurde die Versammlung eröffnet. 1, Das Protokoll der letzten Versammlung wurde verlesen und genehmigt. 2. Verschiedene Eingänge gaben zu einer Besprechung keine Veranlassung, wohl aber die Entschuldigungsschreiben einiger Verbände, die anscheinend abwarten wol