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Seite 10
8. Jahrgang 1915
Nummer 38
manche Unannehmlichkeiten inbezug auf Qualität der hergestellten Filme in den Kauf genommen werden müssen, ist ja wohl selbstverständlich und dürfte dies auch in der
chend
gesamten Branche
berücksichtigt Diese Änderungen in der Qualität sind bisher jedoch nicht derartig groß, daß sie irgend bei der Verar
beitung ins Gewicht fallen. Es er
entspre
werden.
gibt sich also aus dem Vorstehenden, daß eine besondere Beunruhigung der Filminteressenten vorläufig nicht notwendig ist."
Dieselbe Fabrik teilt aber
gleichzeitig durch ihren Berliner Ver
auch
treter Herrn Strehle einer großen
Filmfabrik mit: „+. daß ich infolge Mangel an Ware nicht einmal in der Lage bin,
ständigen Abnehmer
zu befriedigen
meine voll
und aus diesem Grunde neu hinzukommende Kunden zurzeit leider nicht bedienen kann.
Wegen Mangel an Material hat bekannte Filmtitelfabrik,
die doch gewiß nicht im Verhältnis
z. B. eine
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zu Filmfabriken allzu große Quantitäten braucht, die Absicht, in allernächster Zeit ganz zu schließen, Eine andere sehr große Filmfabrik, die 16 mehraktige Neuheiten auf den Markt gebracht, konnte 14 Tage keinen einzigen Meter Film in die KopiermaAlle Filmverkäufe werden jetzt nur noch mit Vorbehalt der Lieferungsmöglichkeit abge
schlossen, und wenn man da noch
schinen schicken.
nicht von einer kommenden Bedro
hung unserer vitalsten Interessen sprechen kann, dann ist uns dieses unerfindlich, Eine Reihe der führenden Fabrikanten traten vor ein paar Tagen beratend zusammen, sprachen sich samt und sonders mißbilligend
die Be
schwichtigungspolitik aus, gaben uns
über unfachmännische und halten die zukünftige Versorgnug mit Rohfilms für sehr bedenklich und bedrohlich, Von
Stocken der Betriebe; man hat ein
vollkommen recht,
allen Seiten meldet man uns
Ausfuhrverbot für unbelichteten Film bei beantragt,
Tageszeitungen beschäftigen sich mit
Regierungskreisen
der kommenden und eigentlich schon
jetzt bestehenden schwerwiegenden Kalamität, und aus dem Grunde muß uns die Ablehnung des bedenklichen Zustandes seitens des Herrn Strehle trotz seiner jetzigen Selbstherrlich
keit recht seltsam berühren,
des
identisch mit Preissteigerung.
Knappheit Materials ist stets Wer sich infolge unserer Besorgnisse zu jetzigen Preisen eindecken kann, handelt nicht im Sinne der künstlichen Preis
Rohfilm,
wie eine allzu gute Ernte absolut
kaufmännisch klug, aber
treiber für Genau so, nicht im Sinne der Großagrarier liegt,
genau so unterbindet ein vorsorgliches Eindecken des immer knapper werdenden Materials zu den jetzigen, wenn auch schon beträchtlich erhöhten Preisen die zu erwartenden weiterer
Mehrgewinne zukünftiger
Preiserhöhungen,
Wir werden nach wie vor, unbeirrt von dunklen Machinationen anderer, die Situation innerhalb unserer Branche so schildern, wie sie wirk
lich ist,
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Betrachtungen zur Nachzensur alter Films.
n voriger Nummer brachten wir an dieser Stelle den Wortlaut
der
s
der Berliner Zensurbehörde, wonach ab 1, Oktober alle bis zum 31, Dezember 1912 geprüften Films stillschweigend als für Kinder verboten
neuen Verfügung seitens
gelten, wenn nicht eine Nachprüfung stattfindet, ob sich eine eventuell damals ausge
wobei entschieden wird,
auch läßt. Mit knappen Worten also ausge
sprochene Kindergenehmigung
heute noch aufrechterhalten
sprochen: die Zensur will sich selbst
korrigieren bzw. gibt zu, daß ein Zensururteil nur zeitlich begrenzt seine Richtigkeit hat.
Wenn wir uns an den Gedanken gewöhnt haben, daß jedes Zensururteil immer nur, sagen wir, ein Jahr Gültigkeitsdauer hätte, der Film immer zum veränderlichen Volksgeschmack. Da bis jetzt 38 000 Bilder dieses Quantum dann immer so zwiWeihnachten nachgeprüft
dann stimmt
zensiert wurden, könnte
schen und Neujahr Unbedingt
müßte aber auch das System des nur
werden.
örtlichen Zensurbereiches noch weiter ausgebaut werden. Dieser örtlich beschränkte Wirkungskreis einer der vielen offiziellen Filmzensurstellen, die uns leider soviel Sorgen machen, und die an den Prüfungsgebühren zu erkennen sind, müßte unbedingt enger gezogen werden, weil ein Film, der sich für Großstadt-Publikum eignet, nicht auch gleichzeitig für ein im selben Bezirk liegendes kleines Dorf paßt,
besieht sich einen Film mit ganz an
denn Landbevölkerung
deren Augen, wie ein routinier