Lichtbild-Bühne (September 1915)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Seite 10 8. Jahrgang 1915 Nummer 38 manche Unannehmlichkeiten inbezug auf Qualität der hergestellten Filme in den Kauf genommen werden müssen, ist ja wohl selbstverständlich und dürfte dies auch in der chend gesamten Branche berücksichtigt Diese Änderungen in der Qualität sind bisher jedoch nicht derartig groß, daß sie irgend bei der Verar beitung ins Gewicht fallen. Es er entspre werden. gibt sich also aus dem Vorstehenden, daß eine besondere Beunruhigung der Filminteressenten vorläufig nicht notwendig ist." Dieselbe Fabrik teilt aber gleichzeitig durch ihren Berliner Ver auch treter Herrn Strehle einer großen Filmfabrik mit: „+. daß ich infolge Mangel an Ware nicht einmal in der Lage bin, ständigen Abnehmer zu befriedigen meine voll und aus diesem Grunde neu hinzukommende Kunden zurzeit leider nicht bedienen kann. Wegen Mangel an Material hat bekannte Filmtitelfabrik, die doch gewiß nicht im Verhältnis z. B. eine HH HH HH HH HH zu Filmfabriken allzu große Quantitäten braucht, die Absicht, in allernächster Zeit ganz zu schließen, Eine andere sehr große Filmfabrik, die 16 mehraktige Neuheiten auf den Markt gebracht, konnte 14 Tage keinen einzigen Meter Film in die KopiermaAlle Filmverkäufe werden jetzt nur noch mit Vorbehalt der Lieferungsmöglichkeit abge schlossen, und wenn man da noch schinen schicken. nicht von einer kommenden Bedro hung unserer vitalsten Interessen sprechen kann, dann ist uns dieses unerfindlich, Eine Reihe der führenden Fabrikanten traten vor ein paar Tagen beratend zusammen, sprachen sich samt und sonders mißbilligend die Be schwichtigungspolitik aus, gaben uns über unfachmännische und halten die zukünftige Versorgnug mit Rohfilms für sehr bedenklich und bedrohlich, Von Stocken der Betriebe; man hat ein vollkommen recht, allen Seiten meldet man uns Ausfuhrverbot für unbelichteten Film bei beantragt, Tageszeitungen beschäftigen sich mit Regierungskreisen der kommenden und eigentlich schon jetzt bestehenden schwerwiegenden Kalamität, und aus dem Grunde muß uns die Ablehnung des bedenklichen Zustandes seitens des Herrn Strehle trotz seiner jetzigen Selbstherrlich keit recht seltsam berühren, des identisch mit Preissteigerung. Knappheit Materials ist stets Wer sich infolge unserer Besorgnisse zu jetzigen Preisen eindecken kann, handelt nicht im Sinne der künstlichen Preis Rohfilm, wie eine allzu gute Ernte absolut kaufmännisch klug, aber treiber für Genau so, nicht im Sinne der Großagrarier liegt, genau so unterbindet ein vorsorgliches Eindecken des immer knapper werdenden Materials zu den jetzigen, wenn auch schon beträchtlich erhöhten Preisen die zu erwartenden weiterer Mehrgewinne zukünftiger Preiserhöhungen, Wir werden nach wie vor, unbeirrt von dunklen Machinationen anderer, die Situation innerhalb unserer Branche so schildern, wie sie wirk lich ist, mm nn nn nn nn nn nn nn — nn nn 2 zz Betrachtungen zur Nachzensur alter Films. n voriger Nummer brachten wir an dieser Stelle den Wortlaut der s der Berliner Zensurbehörde, wonach ab 1, Oktober alle bis zum 31, Dezember 1912 geprüften Films stillschweigend als für Kinder verboten neuen Verfügung seitens gelten, wenn nicht eine Nachprüfung stattfindet, ob sich eine eventuell damals ausge wobei entschieden wird, auch läßt. Mit knappen Worten also ausge sprochene Kindergenehmigung heute noch aufrechterhalten sprochen: die Zensur will sich selbst korrigieren bzw. gibt zu, daß ein Zensururteil nur zeitlich begrenzt seine Richtigkeit hat. Wenn wir uns an den Gedanken gewöhnt haben, daß jedes Zensururteil immer nur, sagen wir, ein Jahr Gültigkeitsdauer hätte, der Film immer zum veränderlichen Volksgeschmack. Da bis jetzt 38 000 Bilder dieses Quantum dann immer so zwiWeihnachten nachgeprüft dann stimmt zensiert wurden, könnte schen und Neujahr Unbedingt müßte aber auch das System des nur werden. örtlichen Zensurbereiches noch weiter ausgebaut werden. Dieser örtlich beschränkte Wirkungskreis einer der vielen offiziellen Filmzensurstellen, die uns leider soviel Sorgen machen, und die an den Prüfungsgebühren zu erkennen sind, müßte unbedingt enger gezogen werden, weil ein Film, der sich für Großstadt-Publikum eignet, nicht auch gleichzeitig für ein im selben Bezirk liegendes kleines Dorf paßt, besieht sich einen Film mit ganz an denn Landbevölkerung deren Augen, wie ein routinier