Lichtbild-Bühne (September 1915)

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Seite 22 8. Jahrgang 1915 Nummer 38 Bemerkenswerte Herbst-Neuheiten. Teufelchen, Ein in der ganzen Idee ausgedallenes und einzig dastehendes, originelles Film-Manuskript ist hier unter diesem Titel bei Greenbaum auf das Rollband gebracht worden, — Dem kleinen Teufelchen gefällt es bei seiner Großmutter in der Hölle nicht mehr, und da geht er ganz auf die Erde, findet, daß da die reine Hölle ist, lernt aber schließlich ein junges Mädchen und damit die, Liebe kennen, sich die Erdenhölle er bleibt bei uns und kehrt nicht mehr zurück Da wandelt zum Paradiese um, zur Großmutter, So "exaltiert wie der Stoff ist, ist er auch angepackt worden. Eine großartige Leistung bietet der aalglatt gewandte Mätray, ein echter Film-Exzentriker, dem großes Lob für seine körperlich sehr anstrengende und artistisch bewundernswerte Rollenleistung gebührt, Der Film hat zwei Akte, * * * Flecken auf der Ehre, Ein Film-Drama in drei Akten, das in bei der Bioscope bekannter sauberer Manier gestellt, gespielt und aufgenommen wurde, — Konsul Hoch wird tot in seinem Zimmer aufgefunden; man vermutet einen Mord, und sein Freund Baron von Straßen gerät in den falschen Verdacht, ihn ermordet zu haben, In der Gerichtsverhandlung muß er aber mangels ge Beweise freigesprochen Mit diesem Flecken auf der Ehre muß er ausscheiden aus den nügender werden, Kreisen der sogenannten guten Gesellchaft, nimmt eine FabrikdirektorStellung an, und schließlich wird auf dem Sterbebett eines heruntergekommenen ehemaligen Dieners des damals tot aufgefundenenKonsuls der Wahrheit der Weg geebnet. Strassen ist rehabilitiert und sein Schild jetzt wieder rein, * * * Der Prälat von Cadore. Der Kriegsbeobachter sein Interesse immer mehr dem öster wendet reichisch-italienischen Schauplatz zu, und hier auf dieser Walstatt des Kampfes spielt auch der BioscopeFilm „Der Prälat von Cadore", deı dem geschickten Regisseur Gelegenheit bot, wunderbare Landschaftsbilder zur Anschauung zu bringen. Aber auch der Aufnahme-Künstler war nicht ganz unbeieiligt daran, denn die Beleuchtung, die richtige Abblendung und die herrliche Virage zeugen nicht nur von erstklassigem technischen Können, sondern gleichzeitig auch von dankenswerter und liebevoller Hingabe. Die packende Handlung und das beachtenswerte Spiel der tüchtigen Darsteller sind weitere Vorzüge dieses sehr empfehlenswerten Dreiakters, der trotz seiner 1140 Meter nicht eine Sekunde irgendwie langweilig wirkt. ee Die büßende Magdalena. Weichlich und sentimental ist der Grundcharakter dieses außerordentlich breit angelegten Dreiakters, ohne daß er eine Fülle der Geschehnisse zeigt. Din Hauptrolle spielt Thea Sandten, die ihr hübsches Gesicht in den Dienst der Kinodramatik stellt und unter Verzichtleistung auf größere mimische Ausdrucksmittel versucht, ihrer Rollenaufgabe gerecht Die 1300 Meter lange Kino-Tragödie spielt in Musikerkreisen, ist sehr gut geeignet für Theater, zu werden, die auf schwere Dramatik und sensationelle Handlungen weniger Ge. wicht legen und dafür lieber den sanft dahinfliessenden Roman im früheren Gartenlaube-Geschmack lieben, * * * Hut No. E.W. 2106 V. Der DetektivfilmVorliebe wird durch diesen dreiaktigen Eiko-Film Rechnung getragen. Rudolf del Zopp hat die Regie ausgeübt. Hier in diesem Fall wird aber die Hauptrolle von einer Detektivin kommenden gespielt, die sich noch dazu erst zu einer solchen ausbilden will, und die glücklicherweise bei ihrem ersten Fall gleich großartiges Geschick besitzi, so daß sie vom Detektiv-Institut für dauernd angestellt wird, Es gelang ihr, an Hand eines Firmenzeichens in einem Hut, die Verdächtigung gegen einen Geiger zu entkräften und die Wahrheit ans Tages licht zu bringen. * * * Kleine weiße Sklaven, Dieser Lloyd-Film gilt zur Zeit als der zugkräftigste, denn von überall berichtet man uns aus der Provinz über glänzende Kassenergebnisse. Auch in Dresden konnten wir uns anläßlich der dortigen Kriegstagung persönlich von der kolossalen Wirksamkeit dieses Schlagers überzeugen. Jetzt läuft er auch in Berlin und zwar in den Marmorhaus-Lichtspielen, wo er ebenfalls gute Kassen-Ergebnisse zeitigt. Der Film ist ein Spiegelbild brutaler Wirklichkeit, plastisches Großstadt-Elend, das uns ein soziales Elendsbild vor Augen führt, Der wirksame Titel und das packende, fesselnde und überaus stark interessierende Sujet wird selbstverständlich auch überall bei geschickter Reklame Stadtgespräch bilden, und darum