Lichtbild-Bühne (September 1915)

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Seite 3la 8. Jahrgang 1915 Nummer 38 die Brust der Gäste bei diesen Bildern, die mehr und wahrheitsgetreuer als alle Kriegsberichte sagen, was unsere Feldgrauen fern vom Vaterland für dieses leisten. — Zu dem Film hatte Ministerialdirektor L. von ansprechende Musik Stempel eine komponiert, den „Warschauer Einder schwungvoll und flott komponiert, das Stimmungsbild Die bildliche Kriegsberichterstattung aus zugsmarsch, vorzüglich in hineinführte, HH HH HH tr * dem feindlichen Osten fand eine willkommene Abwechslung durch Filmbilder aus den ungarischen Besitzungen des Königs und seiner Familie. Die Majestäten blieben bis Schluß der Vorstellung und freuten sich sichtlich über das Gebotene. säumten auch nicht, demBesitzer der Sie ver Lichtspiele, Herrn Carl Gabriel, wiederholt ihre hohe Befriedigung über das Gesehene auszusprechen. Ebenso taten dies auch die übrigen Mitglie + der der Königlichen Familie. Ganz besonders überrascht war Seine Majestät darüber, daß er die am Tage vorher abgehaltene Truppenvereidigung bereits im Bilde sehen konnte. In die Geschichte der Sendlingertor-Lichtspiele kann dieser Tag nur mit Genugtuung eingezeichnet werden. — Erhöhung der Eintrittspreise. I) Nie durch den Weltkrieg verur sachten schweren wirtschaltlichen Verhältnisse bringen die Frage zur Sprache, cb die Kinotheaterbesitzer die Eintrittspreise erhöhen sollen. Die derzeit herrschende Teuerung wird sowohl vom Beamten, wie vom Geschäftsmann und Industriellen am eigenen Leibe verDie Kinobesitzer haben bis her gegen sie angekämpft, ohne die spürt, Hilfe des Publikums in Anspruch zu nehmen, um sie ertragen zu können. Eine gewisse Scheu hielt sie vor der Erhöhung der Eintrittspreise zurück, trotzdem sie sich davon überzeugen konnten, daß die großen Häuser mit den hohen Preisen im Verhältnis nicht mehr litten, wie sie selbst. Heute halten viele den Zeitpunkt für gekommen, wo sie zur Selbsthilfe greifen müssen, und da bleibt ihnen ihrer Meinung nach kein anderer Tatsächlich wird bei den heutigen Kartenpreisen kein Unter Ausweg. nehmen seine Rechnung finden. Gründe haben den Gedanken der Preiserhöhung gezei Zwingende tigt. Die Lebensmittel sind im Preise enorm gestiegen, unabsehbar ist die Zeit, in der die alten Verhältnisse wiederPlatz greifenwerden, eine weitere Zunahme der allgemeinen Teuerung ist vielmehr vorerst zu befürchten. Jeder Kaufmann muß das Defizit vermeiden, beim Kino ist dies zurzeit nur durch Preiserhöhung mö$lich. Die Lasten der Miete, Heizung, Beleuchtung, der Stromlieferung sind nicht zu vermindern, trotzdem sie erArbeitslöhne sind trotz verschlechterten Personals steigend, die Reklame, die hohen und voraussichtlich noch höher gehen schreckend sind, die den Leihpreise für Filmprogramme und andere Ausgaben und Institu Dazu ein schlechterer Geschäftsgang, weil tionen sind unerschwinglich. so viele Kincbesucher ins Feld zogen, so viele Daheimgebliebenen aus manchen Gründen dem Kino fern blei Schon droht die Erhöhung der Filmpreise infolge Man ben müssen. gels an Rohmaterial, dabei wird mit den Steuern rücksichtslos der Säckel belastet. so ziehen sich alle Fäden des Netzes zusammen, und es gewinnt den Anschein, als wäre man gezwun gen, jetzt mit Beginn der neuen Spielzeit die Eintrittspreise zu erhöhen. Für die größeren Kinos ist diese Frage von einschneidender Wirkung, bei den kleinen hängt sie mit deren Auf jeden Fall sind alle Begünstigungsscheine Existenz eng zusammen. und Freikarten sofort einzuziehen, Wie wird sich aber das Publikum hierzu verhalten? Die Murrenden sind jene, die bisher freien oder billigeren Eintritt erhielten. Der zahlende Gast soll bei teueren Lebensmitteln auch noch für Zerstreuung und Unterhaltung mehr aufwenden? Er tat es bisher auch, wenn er ein Kino mit teueren Plätzen besuchte, und da das Kino auch bei teuerem Eintritt immer noch die billigste und beliebteste Unterhaltungsstätte bleibt, wird da ein tolgenschwerer Ausfall kaum zu be Was Besuch, wenn der Unternehmer doch fürchten sein. nützt ein guter nicht auf seine Kosten kommt? Läß!t die Besucherzahl nach, und man erübrigt dennoch etwas, so ist dieser Zustand der bessere Trost des Uebels üer Preiserhöhung.