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Seite 12
8, Jahrgang 1915
Nummer 39
Der Regenbogen im Lichtbilde.
die Zusammensetzung der
WW. Licht entsteht durch Vu
j
IM farbigen Lichtstrahlen, und
darum wird die physikalische bezw. optische Zersetzung der weißen Lichtstrahlen die Regenbogenfarben des Spektrums ergeben. Diese Wirkung erzielen wir durch ein Glasprisma, und die optischen Linsen im Vorführungsapparat sind nichts anderes, wie abgerundete Prismen oder eine Zusammensetzung unendlicher kantiger Miniaturprismen, Sie ergeben daher unter gewißen Umständen
auch die Regenbogenfarben.
Woher komen diese? Fangen wir in einem dunklen Raume den durch eine kleine Oeffnung eindringenden Lichtstrahl mit einem Prismen auf, so wird das Abbild an der gegenüber befindlichen weißen, jedoch nicht belichteten Wand alle Farben des Regenbogens zeigen, Dieses Farbenbild befindet sich zudem an ganz anderer Stelle der Wand, als der Lichtschein der eindringenden Sennenstrahlen sie chne das Prisma, sagen wie in einem weißen Punkte, treffen würde. Die dem Strahle befindliche
Farbe ist dunkelrot, die am entfern
zunächst
testen liegende Farbe ist dunkel violett.
brochen” oder zerstreut, sie hat kür
Letztere ist am meisten „ge
zere Lichtwellen, daher auch kürzere bei ihrem Einfall im weißen Lichtstrahl auf das Prisma und werden daher mehr vom ursprünglichen Wege abgelenkt.
Regenbogen gewahren, ist nichts wei
Was wir am Himmel als
ter, als dieses erwähnte Experiment, von der Natur im großen ausgeführt. Jeder Regentropfen wird da zum
Wenn der
(wir nehmen zur Erklärung die Ein
Prisma, Sonnenstrahl
Von unserem technischen Mitarbeiter.
heit) den kugelförmigen Regentropfen trifit, so wird er gleich beim Eintritt „gebrechen”, dann trifft der abgelenkte Strahl die Rückwand der Kugel, wird hier im gleichen Winkel reflektiert, trifit also nochmals die innere Oberfläche der Kugel, wird abermals vom Wege abgelenkt, kann erst jetzt wieder aus der Kugel heraus, bekommt abermals eine neue Richtung, in der er nunmehr das Auge des Beschauers trifft. Der also an dem unteren Teile des Regentropfens eintretende Sonnenstrahl wurde viermal gebrochen, bevor er, vom oberen Teil des Tropfens kommend, das menschliche Auge erreicht. Mit ihm zugleich drang aber ein zweiter Sonnenstrahl in den Regentropfen an dessen oberen Teile, wird im Tropfen nur zweimal reflektiert, zusammen also dreimal gebrochen, bevor er, am unteren Teile der Tropfenkugel ausWir sehen also mit einem Blick eine Unmenge von reflektierten Strahlen in dem einen Punkte, in welchem sie in unser Auge eindringen und gewahren daher den gewaltigen Farbenbogen, der aber nur drei Hauptfarben hat, rot, grün und blau, Die anderen Farben des Spektrums sind Kombinationendes Auges; ebenso kombinie
ren wir auch Farben, die wir im Re
tretend, unser Auge erreicht,
genbogen nicht wahrnehmen können
Rot und grün gibt gelb, ist das Rot
vorherrschend, erhalten wir orange, rot und blau ergibt Purpur bezw. Karmin; gewahren wir zugleich nicht reflektierte weiße Strahlen, so werden die Farben heller erscheinen. Lawen:del hat solche helle, rötlich-blaue Färbung, halb weiß, halb rot, und nur etwas rot, kastanienbraun ist bläulichrot, mit Schatten, also schwarz, in den,
vermengt zu zwei Drittel
anderen Drittel verhält sich blau zu rot wie 3 oder 4 zu 1. Bei der seltenen Naturerscheinung eines doppelten Regenbogens gewahren wir beim zweiten die Farben in umgekehrter Reihenfolge, das sinddie Strahlen, die von dem unteren Teile der Regentropfen nach unserem Auge reflektiert werden.
Greifen wir auf das Prisma-Experiınent zurück, Werden die gebrochenen Strahlen von einem zweiten umgekehrten Prisma aufgefangen, so erscheint auf der Wand als Abbild ein heller, farbloser Fleck oder, wenn wir ihn so nennen wollen, Punkt. Oder lassen wir das farbige Abbild des Lichtstrahls von ersten Prisia nicht auf die Wand, sondern auf eine
schräg auigestelite Spiegelreihe fal
len, die nunmehr das Empfangene nach der Zimmerdecke werfen werden, so wird auf dieser der weiße Punkt sichtbar werden. Die Farbenwirkung wird also ganz aufgezehrt,
absorbiert. Das verschiedene Grün
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