Lichtbild-Bühne (September 1915)

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Seite 38 DIET nt mt 8. Jahrgang 1915 Nummer 39 die berühmte Tänzerin bei ihrem Studium, wie sie „Maske“ macht‘. Die Frau im die große Schauspielerin Dienst der Charitas tritt vor uns hin in Hospitälern, Krippen und Kinderhorten, das Leben der Frauen fremder Völker tut sich auf: wir schauen den Harem mit seinen dunkeläugigen Schönen und sehen in das dürf tige Zelt des Lappen, in dem die pelzbekleidete Lappenfrau am schwe-. lenden Feuer das Essen kocht. Es gibt kein Gebiet des Frauenlebens, das der Film nicht zeigt. Wir sehen die todesmutige Frau, die sich unter Nichtbeachtung des eigenen Lebens dem durchgehenden Pferd in die Zügel wirft, um ein Kinderleben aan m — mn zu retten; wir sehen aber auch die herzlose Kokette, die leichtsinnige Verschwenderin, die elende Egoistin die ohne Bedenken Menschenleben und Menschenglück zertritt, wenn es gilt, sich selbst ein Vergnügen, einen Vorteil zu verschaffen. Die humorvolle Frau, die mit graziöser Lust den Gatten, der treulos werden will, zu überraschen und zurück zugewinnen weiß, das heiratswütige ältere Fräulein, die leidenschaftliche, die pflegmatische Frau, die eifersüchtig Verliebte und die kühlherzige Gleichgültige, alle, alle haben sie ihren Platz im Film, Bis in die Frauenlebens hat er hineingeleuchtet tiefsten Tiefen des und herausgeholt, was heraus zu holen war; ist es da ein Wunder, daß er gerade bei den Frauen seine befindet? Frauen sind immer dem“ dankbar, der sich mit ihnen beschäftigt und zeigt, daß er auch ihre kleinen und allerkleinsten Erlebnisse und RegunSie wissen zu genau, wieviel in ihrem geisterten Anhängerinnen gen des Beachtens wert hält. Dasein gerade von solchen Kleinigkeiten abhängt, Wer die Frauen hat, hat die Welt. Es ist nicht anzunehmen, daß das Filmdrama jemals die Liebe verlieren wird, die ihm heut die Frauen aller Länder entgegen bringen, nn nn nn ann nn ann nn nun — nn — Was die „L.B.B.“ erzählt. Im Konkurs der Firma Deutscher Filmverlag G.m.b.H. in Karlsruhe sind 100°, Dividende zur Verteilung gelangt. Derartige Dividende möchte man sich öfter wünschen. * * * Prinz Friedrich Leopold besuchte am Donnerstag mit seinen Söhnen die Ateliers der Deutschen BioscopeGesellschaft in Neu-Babelsberg * * * Geraldine Farrar hat sich in Kalifornien in einem großen „Carmen”Film zum erstenmal als Kinodarstellerin betätigt, * * * Die Monopolfilm-Vertriebs Ges. Hanewacker &Scheler hat den außergewöhnlichen Erfolg garantierenden prächtigen Film „Die Goldquelle“ für ganz Deutschland erworben. — Um diesen Film entstand ein förmlicher Wettstreit unter den Kauflustigen; Herr Hanewacker hat aber doch den Sieg davongetragen und sich die Vertriebsrechte gesichert. Am vorigen Sonnabend wurde nach mehrwöchiger Sommerpause und nach vorläufig noch nicht beendigtem Bühnenumbau das Berliner Tauentzien-Variet& eröffnet. Der EröffnungsSpielplan bestand aus einem reinen Artisten-Programm, während erst nach 14 Tagen der Betrieb als KinoVariet& beginnt, Bis dahin müssen wir uns eine kritische Würdigung des Gebotenen hier in diesen Spalten versagen, * * * Auf Vorschlag der Regierung in England ist vom Unterhaus der Einfuhrzoll für Films auf 33'/, Proz. des Wertes festgestzt worden. Bisher war kein Einfuhrzoll zu zahlen, * * %* Ein Streit ist jetzt im Abebben begriffen, der infolge des von der Ab wehr-Kommission ausgesprochenen Boykotts über zwei Fachzeitungen entstanden ist. — Auch wir haben vorige Nummer dieser Tatsache Erwähnung getan, ohne indessen es gut zu heißen, wenn eine Zeitung in ihrer Haltung dadurch geknebelt werden soll, indem man ihr die Inserate entzieht. * * Der „Mozartsaal am Nollendorfplatz” eröffnet am 1.Oktober nach langer Sommerpause unter neuer Direktion wieder seine Pforten, * * * Regisseur Piel hat vom Generalkommando in Stettin die Erlaubnis erhalten, dortselbst größere Schifisszenen aufnehmen zu dürfen, wozu auch u. a, eine Dampfbarkasse zur Verfügung gestellt wurde, Diese Szenen bilden den Haupttrick im nächsten Sensationsfilm, Alwin Neuß ist bei der Decla-FilmGesellschaft fleißig bei der Arbeit, um seinen neuen Detektivfilm fertig zu stellen, * * * Regisseur Delmont, alsFeldgrauer zurückgekehrt, und jetzt wieder in Zivil, hat bei Decla mit der Inszenierung eines Films begonnen.