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8. Jahrgang 1915
Nummer 51
Bemerkenswerte Film-Neuheiten.
Die silberne Kugel.
In seinem neuen Film „Die silberne Kugel”, dem dritten Film hat Richard Oswald ein Sujet geschaffen, das zweifellos beim großen Publikum großes Interesse finden wird. Der zugkräftige Detektivfilm hat in dem neuen Werk Oswalds einen Vertreter dafür
seiner Serie,
gefunden, daß auch auf diesem Gebiete ein serieuses Genre geschaffen werden kann, ohne die allgemeinen Sensationen zu verwerfen. Die Handlung ist logisch aufgebaut, ein Vorgang den man leider verschiedentlich vermißt und die ganze Art der Regie hat den großen Vorteil, daß alle krassen Eifekte, wie Mord usw. vollständig vermieden oder geschickt verdeckt sind. Der Film, zu dem Paul Rosenhayn das Manuskript lieferte, ist zweifellos ein zugkräftiges Sujet, das überall gute Kassen bringen muß. Die Hauptrolle liegt bei Kaiser-Titz in recht guten Händen, wie überhaupt das ganze Spiel in dem Film gut und harmonisch wirkt.
durchaus
*
Um ihre große Liebe.
Ein außergewöhnlich prächtiger Film, der seit langem nicht gesehene Schönheiten in sich birgt, wird in allernächster Zeit im Verlag von „Imperial-Film” erscheinen, Wie in schönen Erinnerungen schwelgend, beobachtet der Filmkenner die unerreichte Künstlerschaft in diesem hochdramatischen Film, der sowohl in der spannenden Handlung, wie auch RegieInszenierung und künstlerischer Photographie kaum übertroffen werden kann, Das Drama „Um ihre große Liebe‘ ist ein lehrhaftes Beispiel dafür, wie man einen Film machen soll, Die gewissenhafte und peinliche Sorgfalt, mit der hier ans Werk gegangen wurde, ist unbedingt restlos anerkennenswert, Die Darsteller verraten eine Künstlerschaft, die frappiert, — Wir sind fest überzeugt, daß dieser
wirklich herrliche Film wochenlang die Attraktion in allen geschmackvollen Lichtspielhäusern bilden wird. Wort
ist hier mit Berechtigung
Das so oft gemißbrauchte „Schlager“
anzuwenden. *
Der schwarze Moritz.
Eine öffentliche Generalprobe in der Mittagsstunde im Berliner ehemaligen Cines-Theater am Nollendoriplatz machte uns bekannt mit einem neuen Filmsketsch, der jetzt an die Oeffentlichkeit kommen soll. Es ist eine recht lustige Sache von ettwa 50 Minuten Spieldauer (fürs Variete zu lang), die mit einem Film beginnt und dann zur lebendigen Bühnen-Darstellung überleitet. Fälschlicherweise schließt der Filmsketsch wieder mit Filmvorführung, ein Umstand, der stets beifallseinschränkend wirken muß, Viel witzige Pointen, gute Darstellung, flottes Spiel und großartig einstudierte Tänze, die durch Schneid und Grazie mit Recht beim Publikum gut wirkten, sind die Vorzüge dieser Bühnenneuheit. Trotz alledem verlangt man beim modernen Sketsch eine ausgefallenere, originellere und originalere Grundidee, oder ganz einzig dastehende Dekorationsoder Sensations-Effekte, wenn kein berühmter Name in die Wagschale zu werfen ist. Von den vielen Filmsketsch Neuheiten, die geschaffen wurden, aber kaum über das Rampenlicht hinausgekommen sind, weil sie in Ermangelung des Besonderen schon bei der internen Premiere wieder starben, bildet der „schwarze Moritz” eine rühmliche Ausnahme. Wir sahen unter dem Auditorium viel wichtige Agenten nd Direktoren, und Abschlüsse werden auch sicherlich gemacht worden sein. Dieser Sketsch wird seinen Weg machen und sicherlich auch überall den Erfolg bringen, den er bei der Erstaufführung fand.
* * *
Die Sünde der Helga Arndt.
Die Firma May-Film wird demnächst eine außerordentlich interessante Filmschöpfung herausbringen. Sie kommt damit vielfach geäußerten Wünschen entgegen. Es handelt sich um das Filmdrama „Die Sünde der Helga Arndt.” Das Werk ist ein Spielfilm von außergewöhnlicher dramatischer Stärke, Es sind wohlbekannte Namen, die mit dem Stücke verknüpft sind und dessen Erfolg von vornherein garantieren, Als Verfasser zeichnen Joe May und William Kahn. Regie: Joe May. Die Hauptrolle wird von Mia May verkörpert. Die vielen Verehrer und vVerehrerinnen der schönen Film-Diva werden damit lang geäußerte Wünsche befriedigt sehen und Gelegenheit haben, die Künstlerin, die zuletzt in dem Joe Deebs Film „Sein schwierigster Fall" so große Triumphe feierte, in einer Rolle bewundern zu können, die der Gestaltungskraft Mia Mays eine würdige Aufgabe stell, — Eine packende Handlung, die gleichsam mit ehernen Schritten dahinschreitet, eine Regie, die längst im Inund Auslande als vorbildlich anerkannt ist, eine erstklassige Darstellung mit einer berühmten Film-Diva im Mittelpunkt, das bietet dieser neueste May-Film, und damit werden Fachleute und Kinofreunde endlich den so lange vergeblich gesuchten echten Spielfilm finden. Einen Spielfilm, der das in sich vereinigt, was man oft vergeblich bei dieser Filmgattung suchen mußte, — künstlerische Feinheit und dramatische Wucht, die das große Publikum
in ihren Bann zieht,
D ZIERT
as Tagebuch Collins
Die große Sensation!