Lichtbild-Bühne (1917)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Seite 8 en emule ı MEER, wenn En 8 — io y + —r "‚g — 7 nn nn ER nn nenn gleichermaßen die österreichischungarischen Verleiher und die dortige Kinotheaterwelt mit der Eröflnung begrüßte, daß sie aus Gründen der Valuta die Einfuhr von Films nach Oesterreich-Ungarn untersage, haben sich die deutschen Filminteressenten in langen Konferenzen zusammengetan, sind in Berlin von Pontius zu Pilatus gelaufen um eine Milderung dieser runiösen Verordnug zu erreichen, sind nach Wien gereist, um dort an zuständiger amtlicher Stelle auf die unheilvollen Folgen der Bestimmung für Oesterreich-Ungarn selbst hinzuweisen, und man erreichte Milderung dahin, Wiedereinfuhr gestattet wenigstens eine daß die Fabrikate Ausfuhrgenehmigung erteilt und falls deutscher wurde, falls die deutschen Fabrikanten sich verpflichteten, den Gegenwert für ihre Zahlungen erst zwei Jahre nach Friedensschluß zu erheben. Einzelne Fabrikanten gaben die Erklärung ab, sie seien mit der Festlegung des Geldes auf stimmte Zeit einverstanden. unbeDiese Gesellschaften konnten sich das kostspielige und riskante Geschäft leisten, ihre Geldleute in der Lage waren, sich das Vergnügen da diese durch eines dreijährigen Kredits leisten zu können. Vereinzelte andere deutsche Fabrikanten „versprachen vor versammelter Kinomannschaft in Wien ein Gleiches Es ist hier nebensächlich, ob gerade die linanzielle Situation dieser „Versprecher' sie dazu wirklich in die Lage setzte und ob dieses Versprechen den Kennern der deutschen Branche-Finanzen nicht ein leises Lächeln entlockte. Kurzum, sie versprachen es in Wien und hielten ihr Versprechen nicht in Berlin, Der vernünftige deutsche Fabri kant, der einsah, daß mit Großtuerei 10. Jahrgang 1917 L’B’B Sn Ey nn 22 allein keine Bilanz gemacht werden konnte, wußte vom ersten Moment an, daß es für die gesamte ernste deutsche Filmindustrie ein Ding der Unmöslichkeit sei, drei Jahre oder noch länger fortlaufend große Quantitäten Ware nach Oesterreich zu liefern, und dafür nicht einen Pfennig Geld zu sehen. Er suchte deshalb Möglichkeiten, auf irgend eine Weise zur Erfüllung seiner Forderung in Wien Alle Wege erwiesen sich als unbe oder Budapest zu kommen. schreitbar, Errichtung von wirklichen und fiktiven Filialen, die Eröffnung von wirklichen und fiktiven Konten, die Sendung per Nachnahme, die Beleihung von Kronen und Kronenguthaben, die Eröffnung von Krediten durch österreichisch-ungarische Häu ser in Deutschland und Bezahlung durch Kriegsanleihe und Schatzscheine, mit einem Wort, der Zustand begann haltlos zu werden, der deutsche Fabrikant sah keine Möglichkeit zu seinem Gelde zu kommen und hat infolge seiner relativ geringen Finanzkraft auch keine Möglichkeit zur Gewährung endloser Kredite. Die Folge war, daß man sich ernstlich mit dem Gedanken beschäftigte, die Ausfuhr nach Oesterreich-Ungarn vollständig einzustellen. An dieser Stelle interessieren uns zunächst die Konsequenzen, welche durch einen solchen, durch die Verhältnisse erzwungenen eventuellen Beschluß für Markt selbst jeder Laie in der Branche weiß, daß die Herstel'ungskosten eines Ne gativs Curch den Verkauf des Films den deutschen entstehen: in Deutschland nicht gedeckt werden können. Es wäre also unter der Voraussetzung dieses Beschlusses folsende Frage zu beaniworten: 1, Die hört vollständig mit der Fabrikation deutsche Filmindustrie aut, 2, die deutsche Filmindustrie proauziert nur für Deutschland, 3, ein Teil der deutschen Filmindustrie hört auf, ein Teil arbeitet weiter. ad 1. Die deutsche Filmindustrie hört vollständig mit der Fabrikation auf: Die Folge gilt uns nicht für wahrscheinlich wegen der damit verbundenen Vermögens-Verluste für die Fabrikanten selbst und die unübersehbaren Konsequenzen für Verleiher und Theaterbesitzer. ad 2. Die deutsche Filmindustrie produziert nur für Deutschland: Punkt erscheint diskutabler, doch gabeln sich die Erwäsungen in zwei Richtungen: a) Stellt der deutsche Fabrikant Negative her, die ausgeführt den glei Dieser chen Selbstkostenpreis haben, als bis heute, so muß er den Ausfall, der ihm entsteht, auf die Verkaufspreise für Deutsch durch Oesterreich-Ungarn land schlagen. Welche Erhöhung damit der Meterpreis des Films für den deutschen Markt erfährt, ist leicht zu berechnen. Kalkuliert man sehr mäßig den österreichischen Markt mit einem Drittel, den deutschen Markt mit zwei Drittel als Absatzgebiet, so erhöht sich der Meterpreis für Deutschland um das ausgefallene Drittel also um 33'1, %, d.h, unter Zugrundelegung der heutigen Durchschnittspreise um 0,60 bis 1,00 Mark pro Meter, Diese enorme Mehrbelastung hätten die deutschen Verleiher bzw, die deutschen Theaterbesitzer oder im letzten Grad das Theaterpublikum zu tragen, da der Fabrikant bei der nunmehrigen geringen Ausnutzungsmöglichkeit des Negativs eine weitere Eigenbelastung unnöglich mehr ertragen kann, Die nächste Frage war deshalb, ob der Verleihker überhaupt in R