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tert die „Konjunktur. Er weiß, welche Art von Ausstattung ein Film braucht. Er weiß, welche Spezialität von Sujets’in der nächsten Saison gefordert werden, Welche Schauspieler dem Publikum gefallen werden. Und da scheut er vor dem noch so gewagten Experiment nicht zurück. Kein Film wird begonnen, mit dessen intimsten Details er nicht ebenso vertraut ist, wie der Regisseur. Die Besetzung interessiert ihn bis zur kleindie
Herrenzimmers
sten Rolle, Ausstattung eines kann eine stundenlange Debatte nach sich ziehen, Konferenzen mit seinem Fabrikdirektor über einen neuen Lichtetiekt wechseln mit Besprechungen, die Organisation noch strenger zu zentralisieren und die Mitarbeiter noch enger vom Chefbüro abhängig zu machen. Er weiß, daß es sein Geist ist, der Enerdgieen weckend in alle Pläne dringt.
Als Paul Davidson in den Bezirk der Kinematographie trat, umfaßte das gesamte deutsche Kapital, das in ihr das eines mäßigen Rentiers,. Nach kaum fünfzehnjähriger Wirksamkeit steht
an der Stelle einiger kleinster Privat
investiert war, Vermögen
unternehmer eine tausendköpfige Industrie, deren Wachstum nach oben hin unbegrenzt ist. Es war Paul Davidson, der durch seine Ratschläge die österreich-ungarische Filmindustrie in die Wege geleitet hat, nach seinen Ideen wurden die ersten Kinematographentheater in Wien und Budapest gebaut. Bis nach England reichte seine Einflußsphäre, um dort eine lebhafte industrielle Tätigkeit zu erwecken. Und wenn der Friede im Lande sein wird, und mit ihm große Kapitalien frei werden, so weiß man, daß Paul Davidson Pläne hat, die die deutsche Filmindustrie zu der volkswirtschaftlichen Bedeutung führen
werden, die die Filmindustrie in Ame
10. Jakegang 1917
7, L’B:B (Sy mn]
rika, in Frankreich, ja selbst in Dänemark hat. Denn wenn es einen Mann gibt, der durch persönliche Leistungen und geschäftliche Erfolge den Konservatismus der deutschen Großfinanz brechen kann, so ist es Paul Davidson,
Es ist ein kleiner, sehr kleiner Bezirk der Welt, für den die Bedeutung dieser Worte gültig ist. Aber selbst im Umkreise der gewaltigen deutschen Volkswirtschaft betrachtet, bleibt eine sichtbare Stelle für den Mann übrig, der durch persönliche Begabung zu unsern zahlreichen Industriezweigen einen neuen, gewaltig um sich greifenden geschaffen hat.
Und heute, bei der Vollendung des fünizigsten Jahres, an der Spitze der führenden deutschen Filmfabrik, kann Paul Davidson mit Zufriedenheit
schauen.
auf sein Lebenswerk zurückDie deutsche Filmindustrie hat dem Anprall des furchtbarsten Kriege
aller standgehalten, sie
ist durch ihn sogar zu offizieller
Anerkennung durchgedrungen. Vor ein paar Tagen gingen zwei Briefe durch die Presse: der eine trug die Unterschrift Hindenburgs, der andere den Namen Ludendorff. Beide erkannten die Bedeutung der Filmindustrie rückhaltios an und beide wiesen mit Zufriedenheit auf das militärische Bildund Filmamt hin, als die Stelle, in der die Kinematographie militärischerseits ihre Organisation gefunden hat und die zum Heil unserer Industrie in diesem Kriege ihre Interessen mit den allgemeinen in Einklang bringt. Man weiß, daß die amtliche Stelle den Rat des Generaldirektors der Union zu schätzen weiß, Und es ist nicht unbekannt, daß bei den österreichisch-ungarischen Einfuhrschwierigkeiten es immer Paul Davidson gewesen ist, der als erster
mit Ratschlägen und Hinweisen zur
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Stelle war und daß gerade im letzten Kriegsjahr die Vertretung der allgemeinen Interessen einen großen Teil seiner Zeit in Anspruch genommen hat. Auch dafür gebührt ihm der Dank der deutschen Filmindustrie, obschon man erwarten durfte, daß er dem seine besten Kräfte widmen würde, als dessen eigentlichen Schöpfer er sich zu betrachten hat.
Das ist das Bedeutsame, und in dieser Eigenschaft tritt er in die ÄAnerkennung ist ihm genug zuteil geworden, den großen Bulgarenfilm „Bogdan Stimoff” dankte ihm Czar Ferdi
nand letzthin mit einem hohen Orden.
zweite Hälfte seines Lebens,
Glücklich in seiner Familie, an Hand seiner verständnisvollen, warmherzigen Frau, mit zwei Töchterchen gesegnet, dürfte er kaum noch das Bedürfnis nach äußeren Anerkennungen Aber der eigentliche Nerv seiner Existenz ist seine Arbeit und das hat ihn verblüffend jung erhalten, Und dieser unversiegten Arbeitskraft bietet sich eine Fülle von Problemen an. Wie er der Schöpfer der deutschen Filmindustrie gewesen ist, tritt er in die Nachkriegszeit mit der ehrenvollen Verpflichtung, ihr einen angemessenen Platz in der Großindu
strie unseres Volkes zu erobern,
haben.
Ist die Katze nicht zu Haus ...
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