Lichtbild-Bühne (July 1917)

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Nummer 28 n Peter Roseggers „Heimsarten” schreibt Hans Ludwig Rosegger, der Sohn des Dichters, verständige Worte über das Kino, Er sagt u.a.: slavischen „Wo oder romanischen Mitteleuropa ich Vorstel immer ım deutschen, lungen beiwohnte, nirgend sah ich etwas von der immer wieder betonten „Unmoral" des Kinos. Mag sein, daß dies Zufall war und es kann nicht geleugnet werden, daß tatsächlich ‚unmoralische Films’ in nicht unerheblicher Zahl hergestelit werden, doch st deren Abspulung kaum allgemein zugänglich, beschränkt sich auf geladene Kreise und entzieht sich so einer Beund Verurteilung Mißbrauch an sich spricht nicht gegen eine Sache als solche. Womit Mißbrauch treiben Mit allem, ohne daß wir imstande 'm öffentlichen Interesse. kann man denn nicht ? oder auch nur gewillt wären, deshalb gleich Was gelegentlich an m Pausch und Bogen zu verdammen. ch auf der Leinwand „Erotik erblickte, beschränkte sich auf mehr oder minder geschmacklose und gewöhnlich wie sie auf und ııcher dargestellt zu werden pflegen. sentimentale Liebesszenen, körperWas mich abstieß, war stets das Unwahre weiner Schaubühnen viel deutlicher licher Rührkomödien, worin allerdings das Kino den Vogel abschießt, Ob aber derle:i besonders „schädlich“ ist, bleibe dahingestellt, unterliegt der persönlichen Auffassung und kann von mir nicht bejaht werden. Ein Großteil unserer Literatur und nicht immer jener, der als ‚Schund’ bezeichnet wird, arbeitet ganz mit denselben Mitteln. Geschmacksbildend freilich sind solche Films nicht, doch geht man nicht überhaupt zu weit, wenn man dem Kino zumutet, den Geder bilden, unserem öffentlichen Leben ge dab schmack Massen zu während allerlei in schmacksverderbend wirkt, ohne sich jemand darum kümmert? bieten „erotischen Reizungen die „Detektivkomödien" Neben der LichtspieltechAngriffispunkt. Diese nik einen weiteren sollen zum Verbrechen aneifern. Das scheint ziemlich unwahrscheinlich, Daß der eine oder der andere daraus ‚Belehrung schöpft, kann nicht bestritten werden — beeinflußten doch 10. Jahrgang 1917 L°B’B Pressestimmen. auch Schillers „Räuber überspannte Jungen, Wälder Räuberbanden zu gründen. die daraufhin in die zogen, um )erarliges wird man nie verhindern können, Eine krankhafte oder verbrecherisch veranlagte Phantasie gewinnt unter Umständen aus Nichtigkeiten Anregungen zu unerwünschtem Tun. wird der Im Kino, soweit ich es kenne, entlarvt, überführt, ge „Verbrecher stets g brandmarkt und bestraft. Sein Gegenspieler, der Detektiv als Vertreter irdischer und zuweilen auch himmlischer Gerechtigkeit, pllegt mit der Verläßlichkeit einer gut gdeölten Maschine zu obsiegen und zu triumphieren, weshalb es viel wahrscheinlicher wäre, dab abenteuerliche Gemüter hernach einen inneren Zwang verspüren Detektiv zu werden, denn diese sind die bewunderten Helden Man Auffassung elwa an, des Films, führe gegen die nicht der Gerichtssaal beweise die Verführung junger Leute Kino! der Verteidiger zu sein, ihren Klienten — durchs Es scheint mir eine Methode um Milderungsgründe zu ergattern —einzublasen, sich auf Karl May oder den verruchten Einiluß des Kinematographen auszuSind Dorf, so ansässige Be reden. einem stiehlt Zigeuner in erfahrungsgemäß die völkerung doppelt so gern, da ja doch alle Schuld auf die braunen Brüder fällt." Nach einer warmherzigen Würdisung der Möglichkeiten der NaturKinematographie schließt Rosegger: „Auch noch in manch anderer Beziehung könnten Lichtspiele dem Anschauungsunter Geschichte, Kunst, Wissenschaft und Technik dienen. Ansätze richt in Geographie, dazu sind zweifellos vorhanden und wären sinngemäß weiterzuentwickeln. Mit ausgewählten Programmen wäre man imstande, ins Leben des flachen Landes, in die Dörter und kleinen Märkte Abwechsiung und Unterricht zu tragen, schiebt doch der Nationalökonom Philippovich der ländlichen Langweile Mitschuld an der Landflucht zu! Dem oft erhobenen Einwurf, das Kino bewege nicht mehr zu heben, ist entgegenzuhalten, daß sich in absteigender Linie und sei auch die Theateer vor der klassischen Kunst zuvörderst Hanswurstiaden aufführten. Einen geradezu „moralisierenden Film" Seite 15 sah ich kürzlich; er hieß ‚Der Nörgler” und zeigte einen in Kriegszeiten ewig Unzu friedenen, der auf alles schimpfte und keine blasse Ahnung hatte, was andere leiden, während er schon seine kleinen Beschrän kungen als Nationalunglück betrachtete. In seinem Nachmittagsschlaf erschienen ihm dann die Gestalten der Wehrkraft und der wehrhaften Arbeit und führten den Nörgler an die Front und in die Werkstätten rastlos Tätigkeit Hundert selbstaufopfernder von tausenden Erwacht, war Herr Nörgler zeichnete Kriegs Allerinter ‚bekehrt” und Fin natürlich anleihe Film mit dem essantesten zu Land und zu Wasser, im Schützengraben, beim Landbau und in den Fabriken, Ob nicht jeder Nörgler unter den Kinogästen sich dabei köstlich unterhielt und für sich eine heilsame Lehre daraus zog? »legenheits -Kaufei@e Brillantcollier 2 Tropfen, echt Platina mit 24 Brillanten, darunter ein Brillant ca. 1'/, Kar, prima, prima blauweiß und lupensauber, sowie große ideal schöne Perle nur 25250 M. 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