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Seite 114
11. Jahrgang 1918
Nummer 3
1'!, Million für eine Filmauinahme.,
Der teuerste Film der Welt, von dem das Journal des Debats zu berichten weiß, wird natürlich in Ame
rika hergestellt. Sein Name ist bisher nicht veröffentlicht worden, doch wird verraten, daß die Handlung sich über mehrere Jahrtausende erstreckt. Man sieht Szenen, die im einstigen Babylon spielen, am Hofe Heinrichs von Navarras, in Jerusalem zur Zeit Christi, imPersien desCyrus, im alten Die Hauptszene aber bildet eine höchst mühevolle Rekonstruktion eines Festes aus bilbischer Zeit. Man sieht ein ungeheures Bankett, und der eigens hierfür erbaute Saal hatte eine Länge von nicht weniger als 1200 Meter. Während einiger Aufnahmen sind in diesem Raum mehr als 10000 Statisten versammelt. Diese Aufnahmen allein haben 1250000 Mark gekostet. Für das Kleid der Prinzessin wurden, wenn man den Mitteilungen Glauben schenken darf, 35000 Mark ausgegeben. Als weiterer Höhepunkt der Vorführung wird die Wiedergabe der Hochzeit von Kanaa genannt, und zu den Bauten soll man angeblich Ziegelsteine verwendet haben, die — wegen der Echtheit — unter der Sonne von Palästina hergestellt wurden! Die Kinobesucher werden also in diesem Falle keine Ursache haben, über ungenügende Ausstattung zu klagen.
Rom usw.
Panik bei einem Filmbrande.
Man schreibt uns aus Zwickau: Während der Vorführung des Films „Ostpreußen und sein Hindenburg“ zum Besten der Ostpreußenhilfe im Schwanenschloß in Zwickau entzündete sich Mittwoch nachmittag, wahrscheinlich infolge der Unvorsichtigkeit eines rauchenden Besuchers, ein Film, worauf auch die übrigen fünf Teile des sechsaktigen Films in Flammen gerieten. In der ungeheuren Rauchentwicklung entstand unter den Besuchern der Vorführung, nament
lich Soldaten, große Aufregung.
Eee
Zahlreiche Fenster und Fensterkreuze wurden zertrümmert und sonstige schwere Beschädigungen im Saale angerichtet. Auch mehrere Besucher der sehr stark besuchten Veranstaltung haben im Gedränge Verletzun
gen erlitten.
Kaisergeburtstagsfeiern in den Union-Theatern.
Wie wir hören, werden am Geburtstage des Kaisers gemeinsam von der Abteilung für Jugendpflege des Deutschen Ausschusses für Lichtspielreform, vom Hauptausschuß für Leibesübungen und Jugendpflege, den Ortsausschüssen für Jugendpflege in Groß-Berlin und dem Generalkommissariat für die militärische Vorbereitung der Jugend in alien Union-Theatern Schulfeiern halten, in denen Ansprachen gehalten und drei Films („Der Kaiser an der Westfront und bei der Weihnachtsfeier", „Sol! und Haben des Jahres 1917” und „England, das Säugetier‘) vorgeführt werden sollen.
abge
Hindenburgspende der Kinos.
Die unter Mitwirkung des Reichsverbandes deutscher Lichtspiel-Theaterbesitzer erfolgte Sammlung zur Hindenburgspende hat bisher einen Betrag von 15002,71 M. ergeben, An dieser Sammlung beteiligten sich: Verein der Lichtbild-Theater
besitzer Groß-Berlin und
Provinz Brandenburg mit M. 9845,70 Verband der Lichtbild-The
aterbesitzer und Inter
essenten für Kgr. und Prov.
Sachsen, Thür. Staaten und
Anhalt E.V, mit vorl. M. 3000,00 Verein der Lichtspiel-Thheater
besitzerbesitzer Hannover
und Linden E.V. mit M. 1059,06 Kinoverband für Pommern und
beide Mecklenburg mit M. 756,15 Thalia-Theater, Wiesbaden M. 139,95 Herr Kampehl-Gürcke,
Wandsbeck mit. . . M. 69,95 Herr Bennewitz, Union-The
ater, Oschatz i. Sa. mit M. 62,00 Walhalla-Theater, Liegnitz M. 49,95 Herr Elias, Sorau N.-L. mit M. 19,95
Sa. M. 15 002,71
Der Reichsverband hat folgendes Schreiben erhalten: „Aus Ihrem gefl. Schreiben vom 3, d. M. Abg. Liste I, Nr, 25, 405, 18, nebst der uns freundlich übersandten Aufstellung ersahen wir mit großer Freude, daß durch die Mitarbeit deutscher Lichtspiel-Theater unserer Sammlung der Betrag von 13 943,63 M. zufließt. Für diesen schönen Erfolg sprechen wir dem Reichsverband unseren herzlichsten Dank aus, den wir auch allen Ihren Mitgliedern zu übermitteln bitten, durch deren freundliche Hilfe dieser Erfolg erzielt worden ist. Ein besonderer Dank des Generalfeldmarschalls und ein Abdruck der Ehrenurkunde werden noch folgen.
Friedrich, Generalmajor, Kriegsministerium.'
Düsseldorf.
Außerhalb der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung wurde über die Bildung eines Ausschusses für die Beratung von Lichtspielfragen verhandelt. Oberbürgermeister Dr. Oehler führt dazu aus: die Entwicklung der Lichtspiele habe manches Gute gezeitigt, es seien aber auch viele Nachteile hervorgetreten, Eine Reform, die angestrebt werde, sei nicht leicht. Sie könne nur erzielt werden, wenn öffentliche Verbände, öffentliche Gewalten sich der Sache annähmen. Man müsse dahin streben, daß nicht den Sensationen gedient werde, sondern wirklicher Unterhaltung und Belehrung. Zur Beratnug der einschlägigen Fragen solle ein besonderer Ausschuß gebildet werden.
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Stella Harf
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