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dagegen nicht. (So pikante Sachen, wie in verschiedenen der vorgenannten Theater sehen, resp. hören, die
jungen Leute in den. Kinos allerdings
nicht .) — In der Diskussion äußerte der Vorstand des Gemeindekollegiums, Witti (Sozialdemokrat), lebhafte Bedenken gegen eine solche Maßnahme des Polizeistockes, besonders in jetziger Zeit! Es wäre viel zweckmäßiger, auf Erzieher und Eltern einzuwirken, bei
das sittliche Empfinden der Jugend bedacht zu sein. Im übrigen ließen
sich derartige Verbote nur äußerst:
schwer durchführen, da man den einzelnen jungen Leuten ihr Alter nicht immer ansehe. Auch Rechtsrat Hör
burger sprach sich gegen ein solches. Verbot entschieden als und wies”
darauf hin, daß die Theater, einschließlich Kinos, vom Generalkommando als kriegswichtige Betriebe anerkannt wurden. Die Stimmung unter der Bevölkerung wäre bei weitem nicht so gut, wenn sich die Leute nicht unterhalten könnten. Auch er meinte, es ‚sei zweifelsohne besser, die Kinder ins Theater mitzunehmen, als sie ohne. Aufsicht zu’
Hause oder auf der Straße hertm-:
streunen zu lassen. Der ultramontane Magistratsrat Dr, Lochbrunner erklärte, daß er persönlich der Ansicht Wittis zuneige, aber doch für den Antrag des Schulrates stimme, der schließlich in der Form angenommen wurde, „die Polizeidirektion auf die Bestimmung der Kreisregierung hinzuweisen, die den Schulpflichtigen den Theaterbesuch verbietet. So lange diese Bestimmung bestehe, müsse die Schulbehörde auf deren Durchführung bedacht sein”, — Einige Scharfmacher wünschten noch extra, daß die Polizeidirektion auf das Kinoverbot ein verstärktes Augenmerk richte. — Natürlich!
Münchener Lichtspielkunst.
Im Anschluß an die bereits in früherer Nummer der „L.B.B.” gemeldete Gründung des Vereins „Gesellschaft Münchener Lichtspielkunst e.V," haben wir noch folgendes zu
Theater-_ besuch mit Kindern möglichst“ auf
4. Jahrgang 1918
Der will den
Verein künstlerischen Geschmack im Lichtspiel fördern und dem Film und dem Lichtbild neue Arbeitsgebiete auf
berichten:
künstlerischer Grundlage bereiten. Zur Erreichung dieses Zweckes soll der Verein alle geeigneten Maßnahmen treffen, insbesondere über den Film und. gleichartige Erscheinungen durch Vorträge, Musteraufführungen und Preisausschreiben aufklärend wirken, durch Heranziehen
bildenden und darstellenden
Me sowie Schriftstellern die
Entwicklung des Films und insbesondere der Filmbelletristik ‚fördern, in Verbindung mit den zuständigen Behörden, Schulleitungen die Erzeugung künstlerisch einwandfreier Films unterstützen, Filmunternehmungen,
"die die Grundsätze des Vereins be
folgen, mit künstlerischem Rate und angemessenen Empfehlungen an die Hand, gehen. — Um praktische Arbeit leisten zu können, hat der Verein: die Gründung eines eigenen Filmunternehmens in die Wege geleitet. Der künstlerische Beirat des Vereins wird einzelne seiner Mitglieder in den Ver
waltungsrat des Unternehmens abordnen und bedacht sein, mehr als
bisher ernste Schriftsteller für die Verfassung von Filmdramen heranzuziehen, sowie den darstellenden Künstlern, mehr als bisher geschehen konnte, besondere, der Eigenart des Films ‚entsprechende Aufgaben zuweisen. Beabsichtigt ist ferner der Erwerb eines eigenen Grundstücks, die Erbauung eines Ateliergebäudes zur Herstellung von Dekorationen und Kostümen, die Einrichtung von
Werkstätten, Büros-usw. . Hierfür ist
ein Anlagekapftal von tußd einer Million Mark: "vorgesehen. Diese Baupläne müssen für längere Zeit nach Friedensschluß zurückgestellt: werden. Damit aber das Unternehmen in der Zwischenzeit und möglichst bald wirksam werden kann, wird die Firma „Münchener . Kunstfilm P. Östermayr';; käuflich erworben, und nach entsprechender Erweiterung, die heute schon teilweise durchgeführt ist, auf Rechnung des neuen Unternehmens weitergeführt. Für den
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Erwerb dieser Firma und als Betriebskapital ist eine weitere Million ausgeworfen. Die neue Filmgesellschaft hat sich .die Ausnützung des Dr, Traubeschen Uvachrom-Verfahrens für Süddeutschland ‚gesichert und ° außerdem zur vollen Ausnützung die Dr. Götzsche Erfindung, die es ermöglicht, Personen und Hintergrund getrennt aufzunehmen, wodurch unter Umständen . Reisen des Schauspielpersonals unnötig werden, Die Finanzierung des Unternehmens steht vor dem Abschluß; neben zwei Münchener Großbanken beteiligen sich auch
Privatkreise.
Decia-Film-Gesellschait, Berlin.
Die Decla-Film-Gesellschaft hat für die Harry-Lambertz-Paulsen-Lustspiel-Serie ein weiteres Manuskript von Ulli Stheim erwor
ben. Von dieser Serie hat die Firma bisher folgende sechs Films fertiggestellt: „Harry wird Familienvater”, „Harry als Detektiv”, „Harry lernt gruseln”, Harry und sein Glücksschwein', „Die Vierländerin”, „Harry wird Millionär", — Die Hanne-Brinkmann-Lustspiel-Serie 1918-19 der „Decla” ist bis auf einen Film bereits fertiggestellt. Die Aufnahmen für den letzten Film sollen demnächst beginnen, — „Der Cowboy" von Max Jungk, der erste außerordentlich spannende Film der Alwin-Neuß-Serie 1918-19, befindet sich bereits in Arbeit, Die Decla-Film-Gesellschaft bringt in der kommenden NeußSerie nur große Spiel-Films und Gesellschafts-Dramen heraus und hat sich zu diesem Zweck der Mitarbeit bekanntester Autoren versichert.
zum
Aktienbrauerei Stiftsgarten hat in Dillingen am 1. April ein
Dillingen. Die „Lichtspieltheater Stiftsgarten” eröffnet.
München. Das „Lichtspielhaus Göhrobenhausen” ging durch Kauf in den Besitz des Geschäftsführers der Kammerlichtspiele in Augsburg, Herrn Joseph Zahler, über. Durch diesen Besitzwechsel sind dem Lichtspielhaus eine fachkundige Leitung, eine neuzeitliche Ausgestaltung des Betriebes und die neuesten großstädtischen Programme gesichert.