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Wanda Treumann in Hamburg.
Ueber das Gastspiel Wanda Treumanns in Hamburg schreibt das vielverbreitete „Hamburger Fremdenblatt": Wanda Treumann, die ebenso beliebte wie gefeierte Berliner Filmschauspielerin, deren anmutiges Spiel man seit Jahren im Film bewundern konnte, und die sich namentlich in ihrem Zusammenspiel mit dem dänischen Filmschauspieler Viggo Larsen einen internationalen Weltruf erworben hat, hatte einer Einladung aus hiesigen Kinokreisen, sich persönlich einmal den Hamburgern vorzustellen, Folge geleistet. Nachdem die Künstlerin im Bachtheater, Balkes Licht» spielen und im Reformkino einen beispiellosen Erfolg erlebt hatte, trat sie am Montag abend im AtlanticTheater, Steindamm 22, und im Waterloo-Theater, Dammthorstr. 14, vor ausverkauftem Hause auf und brachte einige eigens für die Hamburger Reise von dem Berliner Dichter und Schauspieler Eugen Burg verfaßte Dichtungen zu Gehör. Die Zuschauer bereiteten am Schlusse der Künstlerin große Ovationen, die einen geradezu beängstigenden Charakter annahmen, als sich die Künstlerin herbeiließ, Blumen und Postkarten “ mit eigener Unterschrift zu verteilen, Da sehr viele Damen und Herren keinen Zutritt finden konnten, hat die Theaterleitung die Künstlerin gebeten, am Diensag abend sich noch einmal vorzustellen. Der Andrang zu diesen Vorstellungen war derartig beängstigend, daß die Theaterleitung gezwungen war, polizeiliche AbsperrungsmaßregIn zu erbitten.”
Der Streit um die „Lieblingstrau des Maharadscha“,
Auf Herrn Svend Gades Einspruch gegen die Aufnahme einer Fortsetzung des Films „Die Lieblingsfrau des Maharadscha” wird folgendes erwidert: Der Verfasser hat sich am 2. August 1915 der A.-S.
Nordisk Films Kompagni, Kopenhagen gegenüber vertraglich jedes Verfasserrechts auf das Manuskript „Die Favoritin des Maharadscha” (Der Titel „Die Lieblingsfrau des. Maharadscha“ wurde erst später gewählt) begeben, und insbesondere der Firma das Recht, Ergänzungen ‚jeder Art das Schauspiels vorzunehmen, zugebilligt, Seine Ansprüche sind daher juristisch völlig unbegründet, sie sind aber auch sonst unhaltbar, weil der neue große indische Film eine vollkommen selbständige Arbeit von Frau Marie Luise Droop und dem bekannten indischen Nationalisten Herrn Chempakaraman Pillai darstellt. Bei dieser Gelegenheit mag erwähnt werden, daß Herrn Gades Manuskript mit der Niederlage und dem Toge des Maharadscha endet, und daß, wenn die A.-S. Nordisk Films Co. nicht schon den ersten Teil völlig umgearbeitet hätte, eine Fortsetzung dieses Films nie möglich gewesen wäre,
Neuer Lohntarif im Kinogewerbe.
Eine Versammlung der Kinovorführer, einberufen von der Freien Vereinigung der KinoOperateure Deutschlands, fand am 11. Mai statt. Vorführer Klabunde sprach über die wirtschaftliche Notlage der Kinovorführer in der Kriegszeit. Während der Eintrittspreis der Kinotheater fast um das dreifache gestiegen ist, erhalten die Kinovorführer durchschnittlich Löhne von 60-65 Mark, in einzelnen Kinos sogar noch weniger. Der Dienst ist schwer und ungesund. Sie haben im ganzen Jahr nur drei Tage frei. Eine Kommission hat einen Lohntarif ausgearbeitet,
Das große Eilmwerk
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der je nach der Zahl der Sitzplätze und der-Dauer der Spielzeit gestaltet ist und eine Erhöhung des ‚Wochenlohnes um 30-40 Prozent verlangt. Angesichts der günstigen Lage‘ der Kinotheater besteht die Aussicht, daß die Lichtspieltheaterbesitzer dem neuen Tarif, der ihnen demnächst | unterbreitet werden soll, zustimmen werden. Die Versammlung genenmigte die in Paris aufgestellten Sätze und nahm in scharfer Weise gegen die Vorführerschulen Stellung, die zu #iner Ueberfüllung des Arbeitsmarktes beitragen.
Vom deutschen Ausschuß für Lichtspielreform.
Der „Deutsche Ausschuß für Lichtspielreform” in Stettin, der die Veredlung des Lichtspiels anstrebt, hat zur Durchführung seiner Bestrebungen den „Bilderbühnenbund” gegründet, der jetzt durch Eintragung in das Vereinsregister die Rechtsfähigkeit erlangt hat. In ihm haben sich bis jetzt 55 Gemeinden und gemeinnützige Vereine zusammengeschlossen, von denen 27 eine Lichtspielund Vortragsbühne im Sinne des Reformprogramms unterhalten. Unter den Gemeinden befinden sich die Städte Altona, Dortmund, Frankfurt a. M., Hannover, Hildesheim, Karlsruhe, Lübeck, Mannheim, Nürnberg, Stettin, Stuttgart u. a. Weitere Beitritte sind in Kürze zu erwarten. Vorsitzender ist Oberbürgermeister Dr. Ackermann-Stettin, ehrenamtlicher Leiter der Betriebsstelle in Stettin Oberbürgermeister a.D. Geheimer Regierungsrat Dr. EbelingHalle a. S. |
Regie: Rudolf Meinert)