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inatisch. Es zeigen sich hier immer
‘wieder die objektiven Schwierig
stigen -Ansprüche des biographi
keiten, die der Formung einer‘ ‚Mit
teln entgegenstehen. Im Resultat,
Biographie mit filmischen
im’ fertigen Film, drücken diese Schwierigkeiten sich darin aus,
daß auf der einen Seite die gei
schen Stoffes durch filmische Mittel nicht bewältigt werden ‘können, und daß auf der andern Seite bei dem Versuch, sie trogßdem zu bewältigen, dem Anspruch auf künstlerischen Rang. d.h. auf Geschlosdes Kontinuität der Emotion, Bannkraft des Erlebnisgehalts, nicht‘
Genüge getan werden kann. Es
senheit formalen Aufbaus,
hat in der Tat regelmäßig große Schwierigkeiten gemacht; die zeitgeschichtlichen Voraussegungeng. den Ausgangsund: Ansapunkt. | einer politischen, wissenschaftlichen, technischen oder künstlerischen Lebensleistung in ihrer ; spezifischen Bedeutung auseinanderzuseßen, d. h. so klarzulegen, daß auch dem Laien verständlich werden mußte, worum es ging. Im Film braucht man dazu um so mehr Zeit, je mehr man sich bemüht, diese sachlichen Erläuterungen unauffällig unterzubringen, sie in Handlung einzupacken — und es läßt sich dabei meistens doch nicht vermeiden, daß während dieser Zeit der Film als Spielfilm leerläuft, daß der Geruch des Lehrfilms sich über das erste Drittel hin hartnäckig behauptet, und daß der Zuschauer erst nach Absolvierung dieses Teils dazu kommt, ein menschliches Interesse an den Gestalten zu nehmen.
Der: biographische Film ist so grundsäßlich nicht. ‚als künstlerisches, sondern mehr als journalistisches Phänomen zu werten, als eine volkstümliche Form der Vermittlung von Wissen. Er stellt sogar eine etwas magere und anspruchslose Art von Journalismus dar. Auf fünf bis sechs Schreibmaschinenseiten läßt sich mehr Essentielles, den Kern Berührendes über ein Lebenswerk
aussagen als auf 2500 Meter Film, und es läßt sich darin — auch bei
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Als Beethoven demHerrn Hofkapellmeister Mozart inWien seine Aufwartung machte, war erein Jüngling von17 Jahren. Der Film . ließ die beiden Heroen einander als gereifte Männer begegnen (Hans Holt und Renee Deltgen.in »Wen die Götter. lieben«)
einer einfachen und allgemeinverständlichen Darstellung — ein gediegeneres geistiges Niveau halten. Gerade das, was den eigent
lichen Sinn und Zweck jeder
der
sprünge und der’ seelischen Grund
ausseßungen, geistigen
Lebenswerk wirksam wurden, gerade das kann der Film nicht oder nur in einer ganz grobschlächtigen Form anbringen Tuk etwa derart,
daß die Hauptgestalt selber über
doziert, wie sie zweihundert Jahre
profunden Studien auf ihr“n
wenden würde. ee:
Auf dem Wege des biographischen nahmefällen. möglich. Hier’ wird es verlangt, das Einfache veredelt und differenziert, Komplizierte und Differenzierte bis
und vergröbert.
zur Primitivität vereinfacht Zwischen einer
literarischen Biographie und einem
biographischen Film wird immer ein erheblicher Rangunterschied
festzustellen sein. Ein Film wie »Queen Victoria« darf troß der alle Lebensalter treffenden Verwandlungskunst von Ann Neagle nicht einmal wagen, sich in Erinnerung zu bringen, wenn die
gleichnamige Biographie von Lytton Strachey auf dem Tische
Lebensbeschreibung ausmacht, die
kräfte, die in einem bedeutenden
den Sinn ihrer Leistung bereits
in so distanzierten Wendungen
später vielleicht ein Gelehrter nach
nicht, wie der Film als Volkskunst
sondern das
Deutung der gesellschaftlichen Voren.
‚Films ist Kunst immer nur in Aus
liegt. Dagegen kann eine einfache Filmerzählung aus dem Leben
des Volkes in ihrem künstlerischen Rang vollkommen ebenbürtig
neben einer Meisternovelle von Storm oder Maupassant stehen.
ruhmdürstige Regisseure, vom Ehrgeiz gepackt, wenn sie von der Lust zu großen Taten übermannt werden, so sollte ihnen dieser Umstand immer gegenwärtig sein. Sie sollten für die Stoffwahl
keinen andern Wahlspruch gelten lassen als diesen: Lieber das
kleine Leben groß gestalten als das große Leben klein, lieber das.
Alltägliche genial als das Geniale alltäglich. Ein deutscher und ein englischer
»Rembrand'«Film
Laughton und Ewald Balser, versuchten,
43 Fotos Archiv) “
Erwin Goelz.
Zwei große Menschendarsteller, Charles
worden war, auf der Leinwand sichtbar. zu machen. Es gelang eine bunte Fülle ungemein bewegter Bilder, in deren Mit
telpunkt ein niederländischer Maler stand
'Man denke an »Romanze in Moll«. Wenn Filmleute, besoig#s
„eine Gestalt, die längst zum Mythos ge