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ne Kir Beni TE. .
D° Situationsschilderung des indischen Films muß mit einem Rückblick auf die Tage des Stummfilms beginnen, wo nur diejenigen, die englisch verstanden ‘und lesen konnten, in die Kinos gingen und die meisten Filme ausländischen Ursprungs waren. Städte wie Bombay, Kalkutta, Madras, Lahore und einige andero der größeren Städte hatten europäische Kinos und nur einige wenige indische. Heute noch gibt es Millionen in Indien, die Hindustani oder Famil verstehen, so wie es gesprochen wird, die es aber nicht lesen oder schreiben können. 1927/28 ernannte die indische Regierung einen Ausschuß zur Untersuchung .der Filmzensur. Dieser Ausschuß ‚gab in seinem Bericht eine ausführliche Übersicht über das gesamte Gebiet des indischen Films, und einige Auszüge davon verdienen es, jett noch,
20 Jahre später, zitiert zu werden: »Es ist wahr, daß ein be
trächtlicher Teil des Publikums aus Analphabeten, selbst in seinereigenen Landessprache, besteht; indessen pflegen die des Lesens Kundigen die Filmtitel den anderen laut vorzulesen. Das konfuse Gemurmel, das das Erscheinen des Titels auf der Leinwand begrüßt und das eine Folge dieser Gepflogenheit ist, dürfte allen Besuchern indischer Kinos bekannt sein ... Gewöhnlich sind die Titel in vier oder gar sechs Sprachen abgefaßt. Dies erfordert Mehrausgaben, verlängert den Film und lenkt vom Thema ab. Die einzige Lösung wäre die Mitwirkung eines Dolmetschers. In einer Provinz wurde ein solcher Versuch gemacht, aber das Publikum empfand die Dolmetscher als eine Behinderung... .«
Der Bericht sagt weiter, daß vielleicht der Einfallsreichtum der
»Neecha Nagar«, ein 1946 bei den Festspielen zu Cannes preisgekrönter Indischer Film. Regie: Anand Chetan (Kamini Kaushal und Rafig Anwar)
Produzenten hier "einen Ausweg finden könnte, indessen gaben
bis zu einem gewissen Grade die Ereignisse selbst hier eine Antwort: auf.die allmähliche Entwicklung der Verleih-Bezirke folgte etwas später der Tonfilm, der um 1930/31 in Indien aufkam. Im Jahre 1927 standen 309 Kinos in ganz Indien in den VerleihListen; 1940 waren es 996; 1947 waren es nach oberflächlicher Schägung 2000, und auch so werden heute mehr Filme eingeführt und hergestellt, als Kinos zu ihrer Aufnahme bereitstehen.
Alle Produzenten möchten gern Filme von allgemeiner Zugkraft drehen, und historische Filme können mit einem sicheren Markt im Lande rechnen; aber man darf dabei die Empfindlichkeit weder der Moslems noch der Hindus verlegen. Die Schwierigkeit der indischen Produktion besteht vor allem darin, daß, wenn Indien sich dem Ausland im Film darstellen will, es einen ver
-gleichbaren Grad technischer Vollkommenheit erreicht haben
muß, und das ist heute noch unmöglich, wenn über 90 v. H. seiner Techniker ihre Kenntnis durch rohes Experimentieren erworben haben. Im Durchschnitt ist der technische Standard ziemlich . hoch, wenn man in Betracht zieht, daß die indische Filmindustrie eigentlich erst wenige Jahre alt ist. Troß der technischen Unvollkommenheiten kann man sowohl bei Indern als auch Ausländern die Meinung hören, daß nach der Entwicklung des Inlandmarkts bis zu einem gewissen Grad kein unüberwindlicher Grund mehr besteht, daß gutgemachte indische Filme nicht auch einen Markt ım Westen finden sollten. Vielleicht würden verschiedene Versionen für Amerika und England notwendig werden. Während für die Vorführung in Indien 3250 Meter für ein Sujet als angemessen angesehen werden, dürfte der gleiche Film, auf 2600 Meter zusammengeschnitten, für ein westliches Publikum als nicht übermäßig schnell im Tempo gelten. Vor dem Kriege waren indische Filme selten unter 4500 bis 5000 Meter, und das Publikum hätte sich bei einem Eintrittspreis von 4 d übervorteilt gefühlt, wenn ihm weniger als 21/2 Stunden Unterhaltung geboten worden wäre — mit einigen Reklamebildern und einem eingeschobenen Zwischenprogramm, um das DreistundenProgramm vollständig zu machen. Wie auf die Menschen überall in der Welt hatte der Krieg seine Wirkung auch auf Indiens Mil‘ lionen. Abertausende Inder