Neue Filmwelt (Dec 1948)

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* Jett geht es auch bei ihrem Hollywood-Uraufführungskino sehr vornehm zu. Selbst gute Filme wie die beiden John-Huston-Filme »Schaß der Sierra Madre«, den. Henry Blanke produzierte, und »Key Largo« hatten nur einen gedämpften Anlauf. RKO beendet die Uraufführungs-Theater-Reihe am HollywoodBoulevard, »Plantages« heißt ihr Haus. Columbia, Republie — sie haben keine eigenen Häuser in Hollywood. Die Universal hat sich vor zwei Jahren eine Kette kleiner »Marmorhäuser« zugelegt, in denen Uraufführungen starteten, mehr schlecht als recht und ohne Stil. Doch heute gehören diese Häuser gleichfalls zu »Fox West Coast Theatres«, einer großen Theaterkette. Der beherrschende Halt der Fox in Hollywoods Theatergeschäft zeigt sich in der Tatsache, daß Fox noch eine Reihe kleinerer Häuser, wie »Vogue«, »Iris« besitt, in der kleinere Filme der Produzenten ohne eigene Häuser starten. Das »Hawaiin«-Theater wurde am Hollywood-Boule vard vor sieben Jahren mit großem Tamtam eröffnet, OrWelles’ Deutschland immer noch nicht son berühmter, in gezeigter Film »Citizen Kane« hatte hier eine wirklich sen sationelle Weltpremiere. Das ie en uw GLORIoUS. _ Haus ist aber wegen Mangels LER = an großen Filmen zurückge; gangen. . Eine weitere Kette kleinerer Uraufführungs-Theater am Hollywood-Boulevard, die sich die vier »Music Halls« nennen, wechseln oft den Be siger. Die United Artists Pro | „FIRST LA showing — PAGEANT 0r BUSSIA" CoLoR i einer zweiten »Schlager-Plotte« zu Tode geschleift wird, begreift man, daß HM Woods Schaufenster keine Tradition, keine Kultur und keine Geschichte haben können. Ihre Macht, ihre Bedeutung ist eine rein geschäftliche. Sie sind die Tummelfelder der Verleihpolitik. Es geht um den größten »Box Office«, den Kassenerfolg, um die beste Filmwahl für den Massengeschmack. Ist doch der Andrang im Verhältnis zu europäischen Filmbesucherzahlen so enorm, daß jede Uraufführung nicht nur »offiziell« in Hollywood stattfindet, sondern gleichzeitig auch in »Downtown«, das heißt in den großen Konzerntheatern im Stadtzentrum von Los Angeles. Die Konzern-Macht im Theaterwesen wird auch durch ein noch so scharfes Antitrustgeset nicht gebrochen werden, das vielleicht einmal die Monopole sprengt und das gemeinsame Führen von Produktionsstätten, Verleihbetrieben und Filmtheatern verbietet. = Es würden dann die wirklichen Herren der Filmindustrie Verwandte genug haben, zwar offiziell die Verbindungen zu lösen, sich aber für Jahrzehnte durch Vettern und »Freunde« die Garantie zu schaffen, die ihnen das Buchen der Großfilme in »ihren« früheren Konzerniheatern ermöglicht und dee alärrenz ausschaltet. Denn selbst das größte »Schaufenster« Hollywoods ist nur eine Zahl in der Dollar-Milliarde, die der amerikanische Film in seinen heimischen Häu Noch im Herzen Hollywoods gelegen zeigt das »Sunset Theatrex duktion läuft hier und Filine an seiner Außenfront die Reklame für einen hier eingesetzten unabhängiger Produzenten. Außerhalb der großen Premierenstraße liegt in Los Angeles das »Four Star«-Theater, 5 das unabhängige Besiter hat und ausgewählte Filme mitlanger Laufzeit spielt. Das »Carhay«-Theater in seiner Nachbarschaft gehört zur Fox-Kette. Ausländische Filme werden ausnahmslos im Osten der Staaten uraufgeführt, wo New York und selbst Chicago und Detroit ein weit interessierteres Publikum haben als Hollywood. Denn die Hollywood-Studios sehen ja die meisten Auslandsfilme — kostenlos. Troßdem hat sich ein »Kleiner Theater-Konzern« am Auslandsfilm gesund gemacht: die Rosener-Theater »Esquire«, »Laurel«, »Sunset« und »Studio«, die auch Russenfilme neben den besten Franzosen, Engländern und Deutschen zeigen. Es läge im Interesse aller Auslandsfilme, bei den Großen anzulaufen. Versprochen erhält es jeder, zumal von Fox West Coast; aber nur »Open City« und die besten Rankfilme schafften es. Wenn man beobachtet, wie etwa ein Meisterwerk »Black Narzissus« oder »Odd man out« Premiere im Westen hat und dann von der Konzernkette mit 24 Sowjelfilm. Das »Sunseig gehört zu der Theaterkette, die sich auf ausländische Filme spezialisiert hat (Fotos: Plunkwell [2], Privat [1]) sern umsegen muß. Hochgezüchtete Unterhaltungskunst mit anreißender Verkaufsund Spieltechnik muß da die Hauptsache sein. O sprecht mir nicht in Hollywood von jenen Berliner Abenden, wo wir um Filme stritten — nicht wie die Makler, sondern wie die Künstler; wo ein neuer, guter Film von einem erwärmten und verstehenden Publikum empfangen und gepriesen wurde — um seines menschlichen Wertes willen, für das Vergnügen, mit dem er befriedigte, und das Versprechen, das in ihm lag. In Hollywood steht man beschämt vor dem Kassenrapport und vergleicht ihn mit dem Ergebnis der Vorwoche und des zulegt gespielten Films. Ein Spiel in Zahlen hinter all dem Glanz. Hinter unserem Glanz lag Glaube, daß auch Film das Leben spiegele und nicht nur König Midas’ zufriedenes Grinsen. Cristobal, Hollywood Unser Ganzfoto rechis.zeigt Florence Marly in dem französischen Film von Rene Clement »Les Maudits«. (Foto: Ifa) ihn. act ce