UFA Magazin (Aug 1926-Jan 1927)

\vie ich eine Heldin wurde Von Olga Tschech o w a Also, ich sollte als Tänzerin in dem Ufa-Film „Der Mann im Feuer" den Feuertanz tanzen! Nachdem das festgestellt worden war, begann der Disput über das Kostüm, ein ziemlich temperamentvoller Disput: Jeder fühlte sich verpflichtet, seinen Rat zu geben, den er für den besten hielt. Die Idee war da — mein Regisseur, Erich Waschneck, sah das Kostüm vor sich — wir anderen sahen es auch, aber immer anders. Einig waren sich nur alle darin, das es so flammenähnlich wie irgend möglich wirken sollte. Da schlug jemand vor: gar kein Kostüm, sondern den Körper mit Flammenzungen bemalen. Ja, aber die Zensur, nicht wahr? Und dann gibt es auch noch andere Gründe dagegen — — schließlich sagte einer: „Der Film ist doch keine Revue!" Endlich nach langem Hin und Her einigte man sich auf Chiffonbänder, deren flatternde Beweglichkeit am ehesten einen „züngelnden" Eindruck macht. Schon aber ergaben sich neue Schwierigkeiten über die Art der Befestigung. Die Bänder sollten jeden Tag neu an den Körper angek'ebt werden; mit Leukoplast. Ich erklärte mich wohl mit dem Ankleben einverstanden, aber gegen das Abreißen hatte ich immerhin Bedenken, denn ich fand, es sei eine etwas zu gewaltsame „Hautwechselkur" ! Herr Waschneck hatte Mittleid mit seiner Darstellerin, und das Kostüm wurde angefertigt mit GummispangenHaltern und Riegeln, die die Chiffonbänder so fest hielten, daß sie von dem starken Wind der Ventilatoren nicht losgerissen werden konnten. Der große Tag der Aufnahme naht! Ich erscheine auf der Bühne vor einem Parkett von zirka 400 Komparsen und komme mir vor wie Tom Mix, der sich nur der Hitze wegen ein etwas leichteres Kostüm machen ließ oder wie eine Minimax-Reklame. Ich habe auf einem Gitter Olga Tschechowa und Rudolf Forster Kriminal Film der U fa Sein großer Fall'