UFA Magazin (Aug 1926-Jan 1927)

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zu tanzen, unter welchem sich die Ventilatoren befinden, die meine Chiffonbänder in Flammenzungen verwandeln. Während ich tanze, beginnt hinter mir die Dekoration zu brennen, was ich aber erst an der Unruhe des ,, Publikums" zu merken habe. Auf ein Trompetensignal soll ich mich in Sicherheit bringen. Also Aufnahme — Achtung! Los! Orchester spielt, Scheinwerfer summen, Ventilatoren heulen. Ich tanze nach dem Taktstock des Kapellmeisters und noch mehr nach meinem Gefühl, denn hören kann ich nichts. Das Publikum beginnt unruhig zu werden. Ich lächle und tanze — möglichst in der Mitte der Bühne, worum mich der Operateur Brandes gebeten hat. Es wird heiß und heißer, — das Publikum wird immer unruhiger und stürzt nach dem Theaterausgang. Ich bin noch immer mutig — was kann mir passieren? Wir haben e'nen Branddirektor und richtige Feuerwehrleute hinter der Bühne. Die Luft wird heiß zum Ersticken — plötzlich schlägt vor mir eine Flamme aus dem Gitter hoch — da vergaß ich mein Lächeln und rannte wie noch nie in meinem Leben. Hinter mir hörte ich das Krachen der zu sammenstürzenden Säule. Meine Haare und Chiffonbänder standen zu Berge — ringsherumFlammen — und dannbefinde ich mich zwischen aufgeregten Menschen mit Decken, Sand und Wasser. Aber ich brannte nicht, sondern — lächelte schon wieder. (Vielleicht aus Eitelkeit — Sie gestatten meine Herren!) Draußen war ich im Augenblick umringt von Komparsen und Zuschauern, die mir bewundernd die Hände drückten: „Wunderbar!" „Faaabelhaft!" ,,D e r Mut"! Dann wandert die frisch gebackene Heldin, von ihren Bewunderern umringt, in ihre Garderobe zum Abschminken, das unterbrochen wird durch 22 Autogramme. Die nächsten Tage aber hör(e sie nichts anderes als die verschiedensten Variationen ihrer „Heldentat": „Selbstmordversuch aus Reklame", „UnglücklicheLiebe"etc. Ja, vielleicht ist I es leichter, eine Heldin zu werden, als eine zu sein! Rudolf Rittner als Feuerwehrmann und Helga Thomas als seine Tochter.