UFA Magazin (Aug 1926-Jan 1927)

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Die Architekten "Walter Röhrig und Hobert Herlth mit dem Operateur Carl Hoffmann Der Dämon im Glaskaus Eine Skizze von der Arb eit am Faust Film Von R. Herlth und W. RcJhrig Jedem Künstler ist er vertraut, der „Seibeiuns", der einzige, wahre Adlatus. Aber es fällt schwer zu sagen: „So sieht er aus!' Doch der Filmmann kennt keine Rätsel, hat nur sein Kennwort: „Gemacht!" Wie im Krieg .... Schnell fertig ist der Maler mit der Skizze, doch hart im Glashaus stoßen sich — die Praktiker. Traumhaft düster steht er da, gewaltige Flügel gespannt. Schwarze Riesensäulen, ragen die Beine auf aus der Stadt, die geduckt liegt, und das mächtige Luziferantlitz schwimmt drohend darüber. Ja, auf dem Papier! — „Handwerker herbei!" So etwas wie ein kleiner Musikpavillon aus Holz und Gips wird jetzt ins Glashaus gezaubert. Das ist die Himmelskuppel. Ünd eine Glasscheibe wird eingesetzt und ein 1000 er Scheinwerfer dahinter geknallt, und das ist nun die Sonne. Und ein Ding wie ein Pferdebuckel groß, das ist der Hügel, und darauf wird die Stadt, die „getürmte", gesetzt. Und jetzt beginnt das Gewühl. Daraus ragt eine Leiter und darauf d i e Leiter Röhrig und Herith. Häuser werden wie Kartoffeln in den lockeren Gips fesetzt, — Architekten und Handwerker, ischler, Putzer, Bildhauer, Maler brodeln wild durcheinander, knietief im wirbelnden Staub. Fertig der Brei! Rasch den Salmiakkübel herbei, daß die Schornsteine rauchen können. Die Röhren sind gelegt. Und jetzt der Dämon! Da ragt ja bereits der schwarze, ausgesteifte Balg. Die Flügel dahinter an gut geölten Scharnieren, in ihrem Drahtnetz hängend. Fehlt nur der Kopf, nein, die Maske. Denn wo gibt es denn so etwas? Wo diese dickwulstige Stirn, die versteckten Tieraugen, das wuchtige Tigergenick, die übermenschlich plastischen Kinnbacken — wo zum Teufel? zum Dämon?!! Aber Bildhauer und Kaschierer schaffen es. Bitte! Der Hilfsschauspieler Binias stülpt sich das glotzende Ungetüm auf, steigt in die Fellhülle. „Aufnahme! Los!" Die Sonne — 1000 Volt durch 3 mm Mattscheibe — strahlt auf. Der Flügel hebt sich an Draht Nr. 3 und Nr. 10 a, Winkelmann schüttet 5 Pfund Ruß in den surrenden Exhaustor. „Die Pest, die Pest!" Die Lampen singen, die Aufheller quarren, Kommandos, Gebrüll — aus! Resultat auf der Leinwand: Alles gut, aber die Maske ist tot und starr. „Sollte da nicht vielleicht doch Jannings selbst — — ?" „Aber was denn! Soll er uns etwa ersticken? Wir brauchen ihn ja zu wichtigeren Dingen!" Pause: „Ersatz her!" — Da steht er und läßt sich den Kopf mit Plastilin und Kitt umbauen. Schwankend schleppt er sein 5 Pfund schweres Haupt auf den Hügel, schlüpft in die Fellhülle und läßt Qualm, Ruß, Scheinwerfer, 35 Grad Hitze und Kampfgebrüll über sich ergehen.