UFA Magazin (Aug 1926-Jan 1927)

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Wie lerne ick Fassadenklettern? Von Olga Tschechowa Das ist eine Frage, deren Beantwortung ich während der Aufnahmen zu dem Film „Der Feldherrnhügel" gefunden habe. Fassadenklettern ist ja immerhin eine aktuelle Beschäftigung, bis jetzt war ich allerdings nur passiv dabei beteiligt, da man auf diese Weise einmal bei mir einbrach, als ich verreist war. Da£s ich mich mit diesem interessanten Beruf selber befassen mufite, kam so: Eine Szene des Films ,,Der Feldherrnhügel" spielt auf einem Balkon im dritten Stock. Es war eine herrliche Fassade aufgebaut, deren Rückseite — wie immer bei Filmbauten — nichts war als ein beängstigendes Gewirr von Latten, Stangen und Brettern. Als man sich den Schaden besah, hatte man vergessen, auf dieser Rückseite einen Aufgang zu dem Balkon zu bauen. Tableau! Ein Gewitter drohte am Horizont, jeden Augenblick konnte es losgießen, die Aufnahme m u 6 t e an dem Tag gemacht werden, also: ..Olga, vorwärts! Du mußt raufklettern!" Was bleibt dem Filmstar erspart? Nichts! „Eine Leiter! Eine Leiterrrrrr! " Regisseur, Operateur, Aufnahmeleiter und Arbeiter brüllten und rannten durcheinander. Olga Tschechowa und Harry Liedtke in dem GreenbaumFilm der Ufa ,,Der Feldherrnhügel" und war zu kurz! Fünf Minuten vor dem Film-Diner Die Leiter kam „Egal! Rauf!" Ich beginne zu klettern. Atemlose Spannung! Die letzte Stufe — ich reiche gerade mit den Händen an das Geländer. Nur Mut ! Jetzt schwebe ich — Achtung ! Klimmzug ! Und bin oben! Unten tobt die begeisterte Menge. Aber schon starrt alles entsetzt zum Himmel, die Sonne verschwindet, die ersten Tropfen fallen: „Olga, komm wieder runter!" Das neckische Kletterspiel wurde fortgesetzt. Sage und schreibe elfmal bin ich die Fassade raufund runtergeklettert. Den Zuschauern hat es bestimmt mehr Vergnügen gemacht als mir, wie aus folgender Unterhaltung zweier Arbeiter hervorgeht: „Na, Maxe, so scheen klettern kannst Du nich!" „Mensch, wenn ick die Beene hätte, denn könnt' ick's ooch!"