UFA Magazin (Aug 1926-Jan 1927)

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^Wie der Feldherrnhugfel entstand Em Gesprack mit Roda R oüa Es gibt selten Filmautoren, die mit dem, was der Regisseur aus ihren Aufzeichnungen geschaffen hat, so vollkommen zufrieden sind, wie Roda Roda, der durch die Verfilmung der Komödie „Feldherrnhügel", die er mit Carl Rö ssler zusammen geschrieben hat, erst jetzt sah, daf3 die Filmkunst ein wichtiger Faktor der Kulturwelt geworden ist. „Sie ist", so sagt Roda, „für einen geistig produktiven Menschen eine Abteilung der Kunst, die seine Ideen, seine phantastischen Gedankengänge den breitenMassen des Publikums näherbringt und sie wirkungsvoll illustriert. Rössler und ich waren gegen Mitte des Jahresl909damit beschäftigt, eine Komödie zu schreiben, die sportlichen Charakter hatte. Wir waren der Meinung, daß ein Oberleutnant zwei Akte hindurch von seinen Gläubigern geplagtwerden solle und daß im dritten Akte einer der Gläubiger das Reitpferd des Oberleutnants aus der Konkursmasse übernehmen und mit diesem Pferd ein großes Rennen gewinnen müsse. Durch die .Unzuverläßlichkeit' Rösslers ist unsere gemeinsame Arbeit aber des öfteren unterbrochen worden. Verschiedene Damen, die er zwischendurch kennenlernte, hielten ihn davon ab! Zuguterletzt, als wir bis zum zweiten Akte völlig einig waren und sämtliche Szenen niedergeschrieben hatten, kam mein treuer Freund Rössler zum vierten Male auf die Idee, sich zu verloben. Er setzte sich auf die Bahn und fuhr nach dem kleinen Städtchen Murnau, um dort mit seiner Braut einige vergnügte Tage zu verleben. Da mir an der Fertigstellung unserer Komödie sehr viel lag, packte ich kurz entschlossen meine Koffer und fuhr mit meinem Stiefsohne Harro dem Flüchtling nach. Wir trafen diesen gerade, wie er mit seiner Braut in der Nähe des Städtchens im Grünen lag und eine dicke Zigarre rauchte. Mein Sohn, der als guter Schütze schon in seiner Jugend des öfteren ausgezeichnet wurde, zog — einem schnellen Einfall folgend — seine Pistole aus der Tasche und schoß Rössler die Zigarre aus dem Munde. Rössler sprang tief erschrocken auf, fluchte, ward kreideblaß und sagte, als er mich sah: Jetzt hab ich's! Der dritte Akt muß im Manöver spielen!' — So kamen wir zum ,Feldherrnhügel'." *